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Thu 17.04.25

Ein Tag gegen das Vergessen

Gründonnerstag
Mag. Maximilian Pühringer
Mag. Maximilian Pühringer
M.: 0676/88084811
E.: maximilian1985@gmx.com

Der Konten im Taschentuch. Warum? Was wollte ich nicht vergessen. Vergesslichkeit ist unser aller Erfahrung.

Predigt Gründonnerstag, 17.4.2025

Perikopen: Ex 12,1-8.11-14                  Joh 13,1-15

 

Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!

„Tut dies zu meinem Gedächtnis,“ trägt der Herr am heutigen Tag den Seinen auf. Der Gründonnerstag ist der Tag gegen das Vergessen, gegen die Heilsvergesslichkeit. Dazu anfangs eine kurze Geschichte, die Andreas Knapp weitererzählt hat.

Ein Mann fand am Abend einen Knoten in seinem Taschentuch. Er konnte sich jedoch nicht erinnern, woran ihn der Knoten erinnern sollte. Es kamen ihm allerhand Verpflichtungen in den Sinn: eine Reparatur, ein Telefonat, ein Besuch beim Nachbarn….Erst kurz vor Mitternacht fiel ihm ein, woran ihn der Knoten erinnern sollte. Er wollte heute früher zu Bett gehen.

Soweit die Geschichte. Mit ihrer Hilfe wollen wir versuchen in drei Gedanken dem Gründonnerstag näher zu kommen.

 

Erstens: Vergesslichkeit ist unser aller Erfahrung. Es kann auch uns so gehen. Vor lauter Aktivität kann man das Eigentliche übersehen. Man kann viel vergesse. Beim Einkaufen zum Beispiel. Die Tasche ist voll, aber das Eigentliche, warum man losgegangen ist, hat man vergessen. Wenn man die Hausübung vergisst, hat es unangenehme Folgen in der Schule. Wenn man den Geburtstag oder gar den Hochzeitstag vergisst, kann es Konflikte haben. Man kann sogar einen Menschen vergessen. Und wenn man einem Menschen ins Gesicht sagt „dich kann man sowieso vergessen“ ist das eine respektlose Aussage. Es ist auch nicht schön, wenn man vergisst, wem man etwas im Leben zu verdanken hat und noch viel mehr, was man Gott zu verdanken hat. Wir Menschen sind vergesslich im Kleinen und im Großen.

 

Zweitens: Vergesslichkeit in der Heilsgeschichte  und in der menschlichen Geschichte überhaupt. Als das Volk Israel nach dem Einzug ins Gelobte Land nach und nach ein richtiger Staat wurde, ein eignes Land mit König, da hat es vergessen, dass es einmal anders war, dass sie einmal Sklaven in Ägypten waren, und von Gott befreit wurden. Plötzlich begannen einige sich wie in Ägypten zu benehmen. Sie unterdrückten nun die anderen, beuteten sie aus, nahmen ihnen die Freiheit. Sie hatten den Gott der Freiheit vergessen. Auch der ägyptische Pharao hatte seinerzeit vergessen, dass einmal ein verschleppter-hebräischer Sklave für den Reichtum Ägyptens mitverantwortlich war: Josef, den die Brüder nach Ägypten verkauft hatten, und der dort zu einem mächtigen Mann wurde. Wenn Menschen Heilsgeschichte oder Geschichte überhaupt vergessen, dann wird es gefährlich. Heute würde man gern vergessen, was sich vor 80-90 Jahren  bei uns abgespielt hat und man Menschen angetan hat, vor allem den Juden. Vergessen ist menschlich und gleichzeitig so unmenschlich. Wir haben auch vergessen, dass man nicht dauernd über die Verhältnisse leben kann. Die Ergebnisse bekommen wir nun nach und nach präsentiert. Wir haben auch vergessen, dass wir nicht unbegrenzt die Schöpfung ausbeuten können, ohne irgendwann unser Lehrgeld bezahlen zu müssen, und dass uns irgendwann die Luft ausgeht, wenn wir das Klima im mehrheitlichen Sinn ruinieren. Vergessen kann tödlich sein, vergessen der Geschichte und der Heilsgeschichte, der Geschichte Gottes mit uns Menschen.

 

Drittens: Gründonnerstag, ein Tag gegen das Vergessen. Heute feiern wir den Tag gegen das Vergessen. „Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen,“ hieß es in der Lesung aus dem Buch Exodus. Gedenken bedeutet: nicht vergessen, sondern in Erinnerung rufen, dass Gott ein Freund der Menschen ist, und, dass er es nicht hinnimmt, wenn Menschen unterdrückt und versklavt werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass Jesus, zu der Zeit, als sein Volk von den Römern unterdrückt wurde, Brot gebrochen hat, um uns zu zeigen, dass er selbst Teil einer zerbrechlichen Welt mit zerbrochenen Hoffnungen geworden ist. Er hat dieses Brot geteilt, um zu zeigen, dass Teilen Zerbrochenes heilen kann, dass Hingabe mächtiger sein kann als Draufschlagen und Vergebung stärker als Hass. Wir sollten nicht vergessen, achtzig Jahre nach dem Jahr 1945, dass durch Teilen und Versöhnung nach dem letzten Krieg ein Europa entstanden ist, das es vorher so noch nie gegeben hat und, dass heute leider wieder zunehmend auf Egoismus, Trennung, Gegeneinander und vor allem auf den Verlust aller religiöser Werte setzt. Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen, der uns sagt, dass es wichtiger ist einander die Füße als den Kopf zu waschen. Der Herr wendet sich mit der Waschschüssel den Jüngern zu. Diese Zuwendung sollten wir nicht vergessen. „Ein Zeichen habe ich euch gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Der Konten im Taschentuch. Warum? Was wollte ich nicht vergessen. Vergesslichkeit ist unser aller Erfahrung. Vergessen wir nicht aus der Geschichte, in erster Linie aus der Heilsgeschichte zu lernen. Der heutige Tag ist ein Fest gegen das Vergessen. Wir feiern die Erinnerung. Der Herr lädt uns ein, jeden Tag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Amen.

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