Tag der Kinderrechte 2015
Linz, 20. 11. 2015: Keine Toleranz bei Gewalt gegenüber Kindern fordert die Katholische Jungschar Österreichs anlässlich des Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November. „In Österreich ist jegliche Form der Gewaltanwendung in der Erziehung von Kindern verboten. Seit 2011 steht dieses zentrale Kinderrecht sogar im Verfassungsrang und trotzdem rechtfertigen Personen tagtäglich Übergriffe auf Kinder als Erziehungsmittel. Keinem Kind darf körperliches oder seelisches Leid zugefügt werden.
Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf dem Artikel 19 der Kinderrechtskonvention, dem absoluten Gewaltverbot, „da vielen Menschen nicht klar ist, dass auch ein sogenannter ‚harmloser Klaps‘, Liebesentzug oder verbale Demütigung das Kind verletzen und das Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Erwachsenen beschädigen. Erziehung ist nicht immer einfach, bedeutet aber Auseinandersetzung mit dem Kind, niemals Zwang und schon gar nicht Gewalt“, sagt Isabella Pötzelberger, Vorsitzende der Kath. Jungschar Linz.
So wurde am Freitag in der Früh am Bahnhof in Linz bei der Kinderrechteaktion darauf hingewiesen. PassantInnen erhielten einen Kinderrechte-Schlecker und eine Postkarte (Ich bin unschlagbar), die auf die Gewaltfreiheit in der Erziehung hinwiesen.
Auch einigen Pfarren beteiligten sich an der Aktion und werden am kommenden Wochenende noch Postkarten mit dem Motto „Ich bin unschlagbar“ verteilen, um so auf die Kinderrechte hinzuweisen.
Wie sehr Kinderrechte auch in Österreich tagtäglich verletzt werden, zeigt sich gerade beim Thema Gewalt gegen Kinder. Im vergangenen Jahr feierte auch das gesetzliche Verbot von Gewalt in der Erziehung in Österreich sein 25-jähriges Bestehen. Doch auch nach einem Vierteljahrhundert weiß mehr als ein Drittel der Erwachsenen nichts von diesem Verbot, wie die Studie „Das Recht auf eine gewaltfreie Kindheit – 25 Jahre gesetzliches Gewaltverbot – eine Zwischenbilanz“ des BMFJ und der Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs zeigt. Außerdem ist etwa jede/r Dritte der Ansicht, eine Ohrfeige habe noch keinem Kind geschadet. Ein „kleiner Klaps“ ist sogar für fast die Hälfte der befragten Personen immer noch ein voll oder teilweise adäquates Erziehungsmittel. Die breiteste Zustimmung als gebilligte Erziehungsmittel erfahren Böse sein, tadeln, schimpfen und schreien.
Die Katholische Jungschar will mit ihrer alljährlichen rund um den 20. November in allen Bundesländern laufenden Bewusstseinskampagne Menschen erreichen, denen die Tragweite der Kinderrechte noch nicht klar ist: „Wir stehen auf der Seite der Kinder und wollen ihre Rechte dort einfordern, wo Kinder selbst nicht gehört werden. Die Kinderrechte sind Pflichten der Erwachsenen gegenüber den Kindern.
Fotocredit: Mayella Gabmann, Tag der Kinderrechte 2015
Rückfragehinweis:
Mag. Mayella Gabmann
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit , Abteilungsleitung KJS Linz
0676/88011-1410
Mayella.gabmann@dioezese-linz.at