Hl. Chrysanthius und Daria
* Ägypten
† 285, Frankreich
Märtyrer
Die Legende erzählt von Chrysanthius, dass er Christ geworden war, aber von seinem Vater bedrängt wurde, wieder vom Glauben zu lassen. Nach vielen vergeblichen Bemühungen ließ der Vater den Sohn mit fünf Jungfrauen, die ihn verführen sollten, einsperren. Aber diese fielen in einen tiefen Schlaf, aßen und tranken nichts mehr. Schließlich sollte die weise, der Göttin Vesta geweihte Jungfrau Daria Chrysanthius überreden. Ein gelehrtes Streitgespräch endete mit Darias Bekehrung und dem Entschluss, zu des Vaters Wohlgefallen eine Ehe zu schließen, sich aber Keuschheit zu geloben.
Ihre gemeinsamen Predigten und Bekehrungen veranlassten einen Fürsten, der die Christen verfolgte, Chrysanthius in ein stinkendes Gefängnis zu werfen, das sich aber alsbald mit Wohlgeruch erfüllte. Daria wurde in ein Bordell verschleppt, aber ein aus dem Zwinger des Fürsten ausgebrochener Löwe beschützte sie; er packte einen Jüngling, der sich Daria begehrlich nahen wollte, und legte ihn ihr zu Füßen; den Dienern, die sie greifen sollten, ging es ebenso, unbeschädigt standen sie auf und bekehrten sich. Da ließ der Fürst ein großes Feuer machen, um Chrysanthius und Daria mitsamt dem Löwen zu verbrennen. Daria gebot dem Löwen, davonzugehen und keinem Menschen mehr ein Leid anzutun. Als dann das Feuer Chrysanthius und Daria nichts anhaben konnte, wurden beide in eine Grube geworfen und mit Sand und Steinen zugeschüttet, um den Tod durch Ersticken zu erleiden.
Als Ort dieses Martyriums von Daria und Chrysanthius wird Narbonne, als Zeit um 285 genannt.
Ähnlich wird von einem Ägypter Chrysanthius erzählt, der mit seiner Frau Daria in Rom gesteinigt und bei lebendigem Leib begraben wurde. Sie seien dann an der Via Salaria begesetzt worden, Papst Damasus I. habe das Grab mit einer Inschrift versehen. Im 7. Jahrhundert wurde zu Ehren der beiden in Rom eine Kirche geweiht.
Reliquien von Chrysanthius und Daria kamen 844 nach Prüm, 848 nach Münstereifel. Weitere Reliquien werden in Wien, Salzburg, Neapel, Reggio Emilia und Oria verehrt.
Hl. Crispinus und Crispinianus
* Rom
† 287, Frankreich
Märtyrer
Die Legende berichtet von Crispin und seinem Bruder Crispinianus, Söhne einer vornehmen römischen Familie, dass sie zusammen mit dem Sohn eines römischen Senators nach Soissons kamen, um dort als Glaubensboten zu wirken. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie als Schuhmacher, den Armen machten sie unentgeltlich Schuhe, wodurch sie viele für den Glauben gewannen. In den Christenverfolgungen unter Kaiser Maximinian wurden sie vom Präfekten Rictiovarus verhaftet und gefoltert: er ließ ihnen Pfrieme unter die Fingernägel stecken, sie mit flüssigem Blei übergießen, sie ins Feuer und in eiskaltes Wasser werfen, schließlich enthaupten; andere Überlieferungen berichten, dass ihnen wie Bartholomäus die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen wurde.
An der Stelle des Martyriums von Crispin und Crispinianus wurde schon im 6. Jahrhundert eine Basilika erbaut, heute die Basilika SS. Giovanni e Paolo. Reliquien der beiden wurden 570 durch König Sigibert I von Soissons in sein Jagdgebiet - im heutigen Lisdorf bei Saarlouis - gebracht und dort am 25. Oktober 570 durch Bischof Petrus von Metz in einem Festgottesdienst in den Altar der neu geweihten Kirche eingemauert. Weitere Reliquien kamen im 9. Jahrhundert nach Osnabrück.
Im 3. Aufzug der Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner singt die aufmarschierende Schusterzunft:
Sankt Crispin war gar ein heilig Mann, / zeigt, was ein Schuster kann.
Die Armen hatten gute Zeit, / macht ihnen warme Schuh.
Und wenn ihm keiner's Leder leiht / so stahl er sich's dazu.
Hl. Ludwig III. von Arnstein
* 1109, Arnstein an der Lahn in Rheinland-Pfalz
† 25. Oktober 1185
Graf, Klostergründer, Laienbruder
Ludwig wandelte sein Stammschloss Arnstein an der Lahn in ein Prämonstratenserkloster um und trat 1139 als Laienbruder in den Orden ein. Seine Frau Guda wurde Reklusin bei diesem Kloster. Aus seinem Besitz gründete er dann in Marienthal bei Rockenhausen, Gommersheim, Enkenbach und Beselich bei Hadamar weitere Prämonstratenserklöster für Frauen.
Mit Ludwig starb der letzte Nachfahre der Grafen von Arnstein.
Hl. Fronto
* Lanquais im Département Dordogne, Frankreich
† 2. Jahrhundert
erster Bischof von Périgueux
Fronto hat zu unbekannter Zeit tatsächlich gelebt; er war der Überlieferung nach der erste Bischof von Périgueux. Erzählt wird, wie Fronto dort die Statue des römischen Gottes Mars zerschlug, als die Senatoren der Stadt diese anbeten wollten.
Die älteste, im 8. Jahrhundert entstandene Lebensgeschichte erzählt von Fronto als Schüler von Petrus; sie ist weithin eine Übertragung der Legende des == Fronto von Nitria. Im 11. Jahrhundert wurden Elemente aus den Legenden des Martialis von Limoges und der Martha in die Lebensgeschichte von Fronto eingebaut.
Zusammen mit seinem Begleiter Georg soll Fronto von Petrus nach Gallien geschickt und zum ersten Bischof von Périgueux geweiht worden sein. Auf dem Weg nach Frankreich starb demnach Georg, Fronto kehrte nach Rom zurück. Petrus gab ihm einen Stab mit den Worten: Wenn du diesen meinen Stab auf den Körper dieses Gefährten legst, so sprich: 'Erhebe dich in Christi Namen aufgrund des Auftrages, den du vom Apostel erhalten hast, und führe ihn aus.' So geschah es, gemeinsam bekehrten sie die Bürger von Périgueux.
Als Fronto eines Tages nach der Epistel in seinem Stuhl eingeschlafen sei, sei ihm Christus erschienen und habe ihn veranlasst, mit ihm nach Tarascon zu gehen, um das Totenamt für die dort verstorbene Martha zu halten und diese auch mit ihm ins Grab zu legen. Als inzwischen in Périgueux die Gesänge zu Ende waren und der Diakon zur Evangelienlesung den Segen des Bischofs erwartete und ihn weckte, schickte dieser ihn fort, um Ring und Handschuhe zu holen, die er am Grabe der Martha habe liegen lassen, um auf diese Weise das Wunder seiner doppelten Anwesenheit zu bezeugen.
Bruchstücke des Grabes von Fronto sind im Périgord-Museum in Périgueux ausgestellt. Das Grab bestand angeblich aus einem pyramidenförmigen Dach und vielen aus der Antike stammenden Figuren. Die erste Erwähnung einer Verehrung von Fronto findet sich beiläufig in der zeitgenössischen Vita von Gaugerich von Cambrai, der am Grabe des Bekenners Fronto betete. Beglaubigungen seiner Reliquien fanden 1261 und 1463 statt; diese wurden 1575 von Protestanten größtenteils vernichtet.
Hl. Minias
† 250, Italien
Märtyrer
Minias war der Überlieferung nach ein verarmter Prinz, Soldat und Christ. In den Verfolgungen unter Kaiser Decius wurde er deshalb in Florenz gefoltert und enthauptet.
Minias habe danach seinen Kopf genommen und sei mit ihm durch den Arno zum gegenüberliegenden Ufer geschwommen. Im 4. Jahrhundert wurde an dieser Stelle eine Kapelle errichtet, aus der die heutige Basilika S. Miniato wurde. Reliquien werden auch in Metz verehrt.
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