Bei strahlendem Wetter kamen viele zur gemeinsamen Feier des Gottesdienstes im Freien am Hochfest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ – das schöne Ambiente unseres Kirchenplatzes mit Blick auf das neue Zifferblatt der Kirchturmuhr machte den Gottesdienst zu einem besonderen Fest im Kirchenjahr. Unser Pfarrer Gerhard Kobler segnete die von der Goldhauben- und Kopftuchgruppe wunderschön gebundenen Kräuterbüschel, die im Anschluss mit nach Hause genommen werden konnten.
Musikalisch wurde die Messe von einer Bläsergruppe der Musikkapelle aus St. Stefan feierlich umrahmt. Anschließend kamen die zahlreichen Besucher/innen bei der vom neuen Pfarrgemeinderat veranstalteten Agape ins Gespräch.
Ludmilla Leitner
Auszug aus der Predigt von Pfarrer Gerhard:
“Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.”
Mit diesen poetischen Worten beginnt Franziskus seine Enzyklika über die Schöpfung LAUDATO SI. Zu dieser Haltung der Freude, des Staunens, des respektvollen Genießens lädt er auch uns ein. Aber die Menschheit macht schon lange und immer noch das genaue Gegenteil!
Papst Franziskus schreibt: „Diese Erde schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat. Wir sind aufgerufen, zurückzukehren zur Freude und zum dankbaren Staunen über das, was die Schöpfung uns schenkt.“
Doch bei allem Ernst der Lage ist Papst Franziskus fern von jedem Pessimismus.
Er lädt uns ein zu einer ökologischen Spiritualität, zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr. Es ist unsere Berufung, Beschützer des Werkes Gottes zu sein.
Eine ganzheitliche Ökologie beinhaltet auch, sich etwas Zeit zu nehmen, um den ruhigen Einklang mit der Schöpfung wiederzugewinnen, um über unseren Lebensstil nachzudenken und manche unsere Ideale zu hinterfragen, um den Schöpfer zu betrachten, der unter uns lebt und dessen Gegenwart nicht hergestellt, sondern entdeckt, enthüllt werden muss.
Unsere dankbare Liebe zu Schöpfung und Natur, zu den Geschöpfen, den Lebewesen und auch zum Schöpfer lässt uns die Gaben der Schöpfung mit Achtung genießen und sie möge uns die Kraft geben, entschieden zum Schutz dieser großzügigen und gleichzeitig so sensiblen Erde aufzustehen.
Mit dem Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel feiern wir ein Fest der Lebensfreude, auch wenn wir uns bewusst sind, dass wir mitten im Leben vom Tod und zerstörerischen Kräften umgeben sind. Aufgenommen werden, angenommen werden in der Gemeinschaft der Menschen, im Haus des Lebens – was „Himmel“ ausdrücken will – ist Gottes Anliegen, seine Option uns Menschen gegenüber; ein Bild der Hoffnung über die Zeit hier auf Erden hinaus. Amen.
