Freitag 17. Mai 2024

1968: Neubau des Kindergartens

Von Elfriede Berger

Aus der Festschrift "100 Jahre Kindergarten Wolfsegg", 1994

Nachdem der Kindergarten in Wolfsegg baulich, räumlich und hygienisch den Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde nach einer Generalvisitation durch die Kreuzschwestern 1968 ein Neubau beantragt. Bei Nichtgenehmigung würde eine Auflassung des Kindergartens durch die Schwestern vorgenommen.

 

Hohe Dringlichkeit

Ein Kostenvoranschlag von 2 Mio. Schilling wurde erstellt. Bürgermeister Alois Brand wies aus pädagogischer Sicht auf die Wichtigkeit des Kindergartens hin. Gemeindevorstandsmitglied Dipl.-Ing. Alois Katterl stellte den Antrag, die Gemeinde möge sich verpflichten, 50 % der Kosten zu übernehmen. Nachdem die Gemeinde aber in einer sehr misslichen Finanzlage war, gab es viele Diskussionen um diese Finanzierung. Es wurde eine Verschiebung des Baubeginnes beantragt; weil aber die Kreuzschwestern die Auflassung angedroht hatten und die Ärzte den miserablen hygienischen Zustand bestätigten, einigte man sich auf einen sofortigen Neubau.

 

Im August 1969 kam Sr. Charlotte Zaglmair als Kindergärtnerin nach Wolfsegg. Sie hatte neben der Ausbildung als Kindergärtnerin auch das Lehramt für Instrumentenbau und unterrichtete neben ihrer Berufsarbeit unzählige Schüler in Blockflöte und Gitarre.

 

Im Mai 1970 erfolgte der Spatenstich für den Neubau des Kindergartens; der Kostenvoranschlag betrug 2,3 Mio. Schilling. Planung und Bauleitung übernahm das Architektenbüro Weißenberger aus Salzburg, die Baumeisterarbeiten die Firma Kirchtag aus Ottnang. Den Baugrund stellte die Kongregation der Kreuzschwestern zur Verfügung. Das alte Gebäude wurde 1971 abgerissen und das neue an die Pfarrcaritas übergeben.

 

Die Finanzierung des Neubaues:

  • Marktgemeinde Wolfsegg 1,000.000,-- Schilling
  • Diözesancaritas 500.000,-- Schilling
  • Land Oberösterreich 450.000,-- Schilling
  • Wohnbauförderung 210.000,-- Schilling
  • Spenden der Bevölkerung 170.000,-- Schilling

Knapp vor der Fertigstellung wurde der Kindergartenbetrieb im alten Gebäude wegen der vielen Anmeldungen, die auch aus Ottnang kamen, provisorisch zweigruppig geführt. Die 40 Mittagskinder mussten aus Platzmangel zum Essen und Schlafen in den Pfarrsaal gehen. Aber aus Vorfreude auf den neuen zweigruppigen Kindergarten wurden diese Verhältnisse hingenommen.

 

Unter den vielen Bauarbeitern, die unter anderem auch aus der Nachbarschaft des Kindergartens kamen, war der Bauherr, Pfarrer Johann Puchmair, sehr aktiv an den Arbeiten beteiligt. Mit einem Kostenaufwand von 2,6 Millionen Schilling wurde der Bau am 8.11.1971 fertiggestellt. Am 14. Mai 1972 wurde der Kindergarten der Pfarre Wolfsegg unter großer Teilnahme der Pfarrbevölkerung von Prälat Hermann Pfeiffer feierlich gesegnet.

 

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In diesem Jahr fuhr auch erstmalig ein Bus zum Transport der Kindergartenkinder. Die Kosten des Transportes mussten von Eltern, Gemeinde und Land getragen werden.

 

Da zu wenige Kinder den Mittagsbetrieb in Anspruch nahmen, musste er 1979 eingestellt werden – zur Freude der Kinder, die nicht gerne zu Mittag schliefen. Im gleichen Jahr kam auch der Bescheid, dass die Transportkosten der Kindergartenkinder zur Gänze von Land und Gemeinde übernommen werden.

 

Seit 1983 ist die Pfarre Trägerin des Kindergartens

Im Juli 1983 kam es zu einer großen Umstellung. Die Niederlassung der Kreuzschwestern in Wolfsegg wurde vom Orden aufgegeben und die Leitung des Kindergartens übernahm Anni Hirsch. Die Junge ÖVP spendete dem Kindergarten ein Gartenhaus und des öfteren auch Geld für Spielzeugeinkäufe.

 

1989 stand der ganze Ort in Jubiläumsstimmung. 600 Jahre Markt Wolfsegg. Als Beitrag vom Kindergarten wird ein altes Brauchtum wieder aktiviert: das Martinsfest. In einem Abstand von zwei Jahren wird dies nun fortgesetzt und trägt so zum kulturellen Leben des Ortes bei.

 

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1993 war Visitation des Diözesanbischofs Maximilian Aichern. Die Kindergartenkinder gestalteten die Kindersegnung, bei der alle Kinder bis 6 Jahre gesegnet wurden.

 

Aus dieser langen, abwechslungsreichen und bewegten Geschichte dürfen wir die Hoffnung haben, dass auch in Zukunft eine gute Arbeit für die und mit den Kindern geleistet werden kann.

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