Berichte von Überlebenden über das Wirken des Priesters Dr. Johann Gruber haben den Künstler Rudolf Burger sehr bewegt. Aus einer tiefen Betroffenheit ist ein Bilderzyklus entstanden. Dieses Bild trägt den Titel „Papa Gruber, der Engel in der Hölle.“ Ein Mann in Sträflingskleidern liegt da – mehr tot als lebendig. Ein gütiges Gesicht neigt sich liebevoll dem Geschundenen zu. Die Augen scheinen geschlossen zu sein. Und doch sieht dieser Mann. Johann Gruber hat mit dem Herzen gesehen. Eine tiefe Verbundenheit mit dem Leidenden ist spürbar, eine väterliche Liebe umfängt, umfließt den ausgemergelten Körper, scheint ihm Leben einzuhauchen. Schützende Hände halten ihn.
Ich sehe in diesem Bild Wesen und Wirken des Priesters Dr. Johann Gruber gleichermaßen ausgedrückt: Er war einer, dessen Leben geprägt war von der Liebe zu den Schwachen, Hilfsbedürftigen, Notleidenden. Und er halt unter Einsatz seines Lebens selbst dort noch, wo es augenscheinlich keine Hoffnung mehr gab, in der Hölle von Gusen. Für seine Schützlinge war er der „Papa Gruber“. Überlebende sagten von ihm: „Er war der Engel in der Hölle.“