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So. 11.06.23

Gotteserkenntnis

Mag. Maximilian Pühringer
Mag. Maximilian Pühringer
M.: 0676/88084811
E.: maximilian1985@gmx.com

Unser Leben steht unter der großen Berufung, dass wir ihn erkennen, ihn kennenlernen dürfen, ihm, der immer der Ganz-Andere ist. 

Predigt 10. Sonntag im Jahreskreis, 11.6.2023

Perikopen: Hos 6,3-6 Mt 9,9-13

 

Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!

Der Mensch hat eine Möglichkeit, eine Fähigkeit, die sonst niemand hat. Er ist „gottfähig,“ er kann Gott erkennen und ihn kennenlernen. Und da steht da heute im Buch Hosea dieser wunderbare Apell, der in genau diese Richtung geht: „Lasst uns den Herrn erkennen, ja lasst uns nach der Erkenntnis des Herrn jagen.“ Der Gotteserkenntnis nachjagen, das ist eine schöne Formulierung.  Berufung des Christen ist Gott immer mehr zu erkennen, in immer tiefer zu lieben, und dann irgendwann einmal die himmlische Herrlichkeit zu erreichen. Ein Gedanke scheint mir für die Gotteserkenntnis ganz wichtig. Nämlich, dass Gott ganz anders ist „totaliter aliter,“ wie es die lateinische Formulierung sagt. Gott ist immer der Ganz-Andere, der durch unser Denken, unsere Vorstellungen nicht einholbar ist. Glauben bedeutet, dass wir die Unbegreiflichkeit und Größe Gottes ein Leben lang aushalten müssen. Der ganz andere Gott, bewahrt uns davor, dass wir zu schnell mit dem Glauben an ihn fertig sind. Der ganz andere Gott, kann unsere Sicht auf Welt, Dinge und Menschen, die oft sehr kleinkariert ist weiten. Dieser ganz andere Gott wird auch in Jesus und seiner Praxis im heutigen Evangelium deutlich. Die Zöllner waren damals unbeliebt. Sie garantierten den Römer monatlich eine fixe summen, und was darüber hinaus erwirtschafteten bzw. ergaunerten gehörte ihnen. Bei den Juden galten sie als schwere Sünder. Und mit Jesus, dem ganz Anderen, tritt Gottes Heiligkeit auch in das Leben solcher Menschen. Jesus schaut den Matthäus an, mit dem Blick der Liebe und Barmherzigkeit, und sagt: „Folge mir nach.“ Es ist ein ganz anderer Gott. Schon seine Menschwerdung, dass er ein Säugkling wird, der in Windeln macht, hat der damaligen Menschheit nicht gepasst. Aber es ist wie es ist.

 

Liebe Brüder und Schwestern!

„Erkennt, dass Gott ist unser Herr, der uns erschaffen, ihm zur ehr, und nicht wir selbst durch Gottes Gnad, ein jeder Mensch sein Leben hat.“ So heißt es in einem Kirchenlied. Unser Leben steht unter der großen Berufung, dass wir ihn erkennen, ihn kennenlernen dürfen, ihm, der immer der Ganz-Andere ist. Gott ist nicht unwandelbar, wohl aber unwandelbar treu. Amen.

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