Samstag 4. Mai 2024

Vatertag - ein Männer-Tag?

Vatertag. © skysthelimit/morguefile.com

 Predigthilfe zum 11. Sonntag im Jahreskreis bzw. zum Vatertag

Einführung

 

Bekanntlich steckt sowohl die Feier des Muttertags als auch des Vatertags in einer Krise: Beim Muttertag ist problematisch, dass er kommerziell vermarktet wird und von einem idyllisch-wirklichkeitsfremden Mutterbild beherrscht wird. Beim Vatertag dagegen ist vor allem Ratlosigkeit spürbar, was denn Vater-Sein bedeutet und wie das in unserer Zeit passend gewürdigt werden kann. Mit diesem Predigtangebot wird zur Beschäftigung mit dem vernachlässigten Thema in der Liturgie angeregt.

 

Bußakt

 

Gott, wir dürfen Dich mit dem vertrauten Wort „Vater“ anreden. Auf der Suche nach dem Vaterbild in unserer Zeit wenden wir uns heute an dich:

 

Du hast jeden von uns gewollt mit väterlicher Liebe. Du hast uns in dein Herz und in deine Hand geschrieben. Hilf uns Männern und unseren Vätern, Gefühle zuzulassen und zu zeigen.

Herr, erbarme dich unser.

 

Im Bild vom liebenden Vater (vom guten Hirten) wird deine Sorge für die Anvertrauten ausgedrückt. Laß auch die Väter unserer Tage die mit der Vaterschaft übernommene Verantwortung erkennen und wahrnehmen.

Christus, erbarme dich unser.

 

Es ist nicht leicht, Vorbild zu sein in einer Zeit des Umbruchs der Geschlechterrollen. Hilf den Vätern, ihr Mannsein zu entdecken und dazu zu stehen, um es glaubhaft vermitteln zu können.

Herr, erbarme dich unser.

 

Gebet

 

Gott, den wir einen liebenden Vater nennen dürfen.

Bei diesem Gottesdienst am heutigen Vatertag bekommen wir einige Impulse zum Thema „Vater-Sein“. Es ist dies eine Gelegenheit, unsere eigenen Väter zu würdigen, aber auch Ausschau zu halten nach einem Vaterbild, das unserer Zeit und unseren Möglichkeiten entspricht. Zeig uns in Jesus und seiner Botschaft einen Weg auch für uns, damit wir uns bei unserem Bemühen von deinem phantasievollen und ermutigenden Geist leiten lassen, der uns verheißen und geschenkt ist durch Jesus, unseren Herrn. Amen.

 

 

LESUNG (Jes 55,6-9): oder eine Geschichte

„Zeit haben“

»Vati!« Vati las Zeitung. Vati brummte: »Was ist denn, Junge?« »Muss ich auch Zeitung lesen, wenn ich groß bin?« »Natürlich!« »Warum, Vati?« Vati hörte nichts, denn Vati las schon wieder. »Warum, Vati, möchte ich wissen!« »Hm? Warum? Was warum??«

»Warum ich auch Zeitung lesen muss, wenn ich groß bin?« »Mein Gott, als Erwachsener liest man eben Zeitung. Da muß man sich auf dem Laufenden halten!«

»Was ist „auf dem Laufenden“, Vati?« »Du lieber Himmel, Junge, das ist soviel wie ... wie sich zu orientieren, verstehst du?« »Nein!«

»Dann sprechen wir ein anderes Mal darüber! Jetzt laß mich aber endlich lesen!« »Warum kannst du nicht lesen, Vati, wenn ich mit dir spreche?« »Weil mich das stört, Junge! Reden stört immer. Man soll überhaupt so wenig wie möglich reden, merke dir das!« »Unser Lehrer redet aber sehr viel, Vati!«

»Also, jetzt langt's mir! Schließlich ist er ja Lehrer. Lehrer dürfen reden. Aber Kinder haben still zu sein, verstanden!?« »Aber - aber wenn ich in der Schule die ganze Stunde nicht den Mund auftue, schimpft der Lehrer!«

»Zum Donnerwetter, jetzt ist's aber genug! Ich will jetzt endlich lesen! Wenn du mich weiter so mit Fragen verrückt machst, bin ich bald reif fürs Irrenhaus!« »Musst du da auch Zeitung lesen, Vati?« »Nein, nein, nein, Herrgott! Da gibt es keine Zeitungen!«

»Au fein, Vati«, sagte der Sohn, »da komme ich dich dann besuchen, und ich kann mit-. dir sprechen, ohne daß es dich stört!«

 

(Hoffsümmer, Kurzgeschichten 1)

 

Evangelium

Entweder Gleichnis vom liebenden Vater (Lk 15,11-32)

 

Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne.

Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.

Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.

(Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.

Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden.)

 

oder vom 11. So im JK: Mt 9,36-10,8 „Sendungsauftrag an die Apostel“.

 

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.

Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

 

Predigt

 

Liebe Männer! Liebe Väter! Liebe Christinnen und Christen!

 

Die Ausgangslage beim Feiern des Vatertages ist nicht gerade einfach und ermutigend:

Verunsicherte Männer, die Gefahr laufen, entweder als „Macho“ verschrien oder als „Softie“ belächelt zu werden. Eine Gesellschaft, die zwar Frauen mittlerweile eine „Emanzipation“ zugesteht, aber wenig Verständnis hat für Männer, die eine neue Identität suchen Eine Kirche, die – überwiegend - den bequemen Weg geht, die überkommenen Rollenklischees weiter zu pflegen. Eine heranwachsende Jugend, die zunehmend unter „Vater-Entbehrung“ zu leiden scheint: Sie erleben immer öfter abwesende, hilflose oder überforderte Väter.

In dieser Umbruchssituation und in diesem gesellschaftlichen Umfeld feiern wir Vatertag. Das ist ein problematisches Unterfangen. Denn schon 1963 hat Alexander Mitscherlich die These von der “vaterlosen Gesellschaft“ aufgestellt. Was „Vater sein“ heute ist und sein kann, das ist längst nicht mehr klar. Also versuchen wir eine Annäherung an dieses Thema.

 

Aus Erfahrungen in Familienaufstellungen geht hervor, dass „Vater-Entbehrung’“ in verschiedenster Form (durch Tod, Trennung, Abwesenheit) eine schwer zu verkraftende seelische Belastung darstellt. Andererseits läuft in der Gesellschaft die Entwicklung weitgehend in eine andere Richtung: der „Familienerhalter“ kommt in eine fundamentale Krise, wenn sein Arbeitsplatz gefährdet ist – oder wenn seine Partnerin mehr verdient oder einen prestigeträchtigeren Beruf ausübt. Die meisten Männer setzen am Arbeitsplatz eindeutige Prioritäten: für die Welt der Arbeit und gegen die Welt der Familie – mit entsprechenden Folgen. Schon bei der Berufswahl nehmen die Männer ihre (spätere) Ernährerrolle vorweg – und Frauen tendenziell die Mutterrolle. Spätestens bei der Geburt des 1. Kindes wird diese Rollenzuteilung dann meistens verfestigt – auch bei sonst aufgeschlossenen jungen Menschen.

Das hat zur Folge, dass die Mütter einige Jahre abgeschnitten von ihrer Berufskarriere verbringen – und Väter ohne die wertvolle Erfahrung, die Entwicklungsphasen ihrer Kinder miterleben und mitbegleiten zu können. Doch Männer wollen gar nicht als keimfreie und oberflächliche Wesen funktionieren, nach den Wünschen der Geschäftswelt. Das steigende Interesse nach spirituellen Angeboten in den letzten Jahren deutet darauf hin.

Also doch: Neubesinnung und Bereitschaft zur Veränderung?

 

Sehen wir jetzt einmal, was Vatertag im Glaubenszusammenhang bedeuten könnte.

Die meisten von uns haben von Kind an ihre Vorstellung von Gott mithilfe des Vaterbildes entwickelt. Das bedingt freilich auch eine sehr unterschiedliche und ambivalente Gottesbeziehung. In diesem Archetyp des Vaters steckt viel Kraft, aber auch Gefährdung. Denn die positive Aufgabe eines Vaters, anderen den Rücken zu stärken, ihnen Lust am Leben zu vermitteln, kann auch verfälscht werden zu einem einengenden und bedrohlichen Verhalten.

P.Anselm Grün, der Autor des Buches „Kämpfen und Lieben“, bringt die alttestamentliche Gestalt des Jakob ganz eng mit dem Vater-Sein in Verbindung. Wenn Jakob mit dem dunklen Wesen im nächtlichen Kampfe ringt, dann begegnet er seinem „Schatten“, d.h. dem ins Unbewusste Verdrängten, den ungeliebten Seiten seines Wesens. Gerade darin begegnet er schließlich Gott, allerdings in einem schmerzhaften und Wunden hinterlassenden Ringen. Grün folgert daraus: Vater wird nur der, der sich von seinen Kindern die eigenen Schattenseiten zeigen lässt. Das ist die Voraussetzung, um den Kindern dann auch wirklich Nähe zeigen und ihnen den Rücken stärken zu können. Leider gibt es nach wie vor eine häufige Abwesenheit der Väter bei der Erziehung der Kinder. „Die Kinder wollen den Mann sehen, der mit ihnen ringt, und nicht den Geschäftsmann, der seine Energie nur nach außen lebt und in der Familie seine Ruhe haben will.“

Im Neuen Testament fällt schon bei Jesus auf, dass sein „Nährvater“ Josef nur sehr vage Konturen zeigt, während der „Vater im Himmel“ mit einem konkreten Kosenamen bedacht wird: „Abba“ – Vati. Mit diesem „Vater“ ist Jesus in ganz inniger und vertrauensvoller Beziehung gestanden, so sehr, dass ihm leibliche Verwandtschaft in fast befremdlicher Weise unwichtig wurde. Auch der „liebende Vater“ im ‚Evangelium (Lk 15,11f) mit der überschwänglichen Herzlichkeit wird als Symbol für den Vater-Gott gebraucht. Es können aus dieser Parabel daher auch wichtige Einsichten über das „Vater-Sein“ gewonnen werden:

Wenn dieser Vater zuerst auch den ausgefallenen Wunsch seines jüngeren Sohnes erfüllt, obwohl ihm das Risiko des Scheiterns sicher bewusst ist, dann passt das gut in das auch heute erwünschte Bild von einem „großmütigen“, weitherzigen und vertrauensvollen Vater, wie es auch P. Anselm Grün skizziert.

Das „Entgegengehen“ des Vaters lässt sich sicher auch so verstehen, dass es in Beziehungs- und Erziehungskrisen nicht so wichtig ist, wer „im Recht ist“, sondern wer fähig und in der Lage ist, einen Schritt zur Annäherung zu machen.

Schließlich zeigt der von Freude überwältigte Vater auch, dass bei allem Schmerz und aller Enttäuschung doch die Sorge um das Wohlergehen und eine gedeihliche Entwicklung überwiegen – jetzt freilich ist es die Wiedersehensfreude, die alles andere unwichtig werden lässt. Das könnte auch für manche Väter ein Hinweis sein, doch mehr in sich hineinzuhorchen und ihren Gefühlen mehr zu trauen als dem rationalen Denken.

Wenn man sich auch noch mit der verständlichen Trotz-Reaktion des älteren Sohnes befassen will, dann zeigt der liebende Vater wiederum, dass die Lebenswelten und Sehnsüchte von uns Menschen doch sehr unterschiedlich sind. Das Problem des Älteren liegt nicht nur im Neid über die Großherzigkeit des Vaters, sondern auch in der Unfähigkeit, sein eigenes Leben kreativ zu gestalten.

 

Welche Impulse gibt uns das Nachdenken über die biblische Botschaft für die Feier des Vatertags?

Auch unsere Zeit braucht keine schwachen Väter, sondern Persönlichkeiten mit Ichstärke - mit dem Mut, zu kämpfen und zu lieben, d.h. Verantwortung zu übernehmen und auch die Gefühle zu zeigen.

Kinder dürfen sich von einem Vater erwarten, dass er ihnen den Rücken stärkt - und dass er Großmut, Weitherzigkeit und menschliche Nähe zeigt.

Mit dem Bestreben von Vätern, in eine neue Rolle hinein zu finden, ändert sich gleichzeitig auch die bisher vorherrschende Fixierung und starre Aufteilung der Geschlechterrollen.

Sehr wünschenswert wären freilich auch Arbeitszeitmodelle, die es werdenden Vätern leichter machen, sich für mehr Mitarbeit in Familie und Erziehung zu entscheiden.

Es profitieren schließlich alle davon, wenn Väter andere Prioritäten setzen – zugunsten der Familie. Sie machen es damit auch Frauen leichter, eine Einengung auf Mutterschaft, Erziehung und Haushalt zu verändern.

Aber auch das Gottesbild und die gewohnte liturgische Anrede Gottes als „liebender Vater“ kann auf diesem Hintergrund wieder interessanter und attraktiver werden.

Lassen wir daher den Vatertag zu einer Ermutigung für alle nach neuen Wegen suchenden Väter werden. Amen.

 

Fürbitten

 

Lasst uns beten zu Gott, den wir eine gütige Mutter und einen liebenden Vater nennen dürfen. Er kann auch uns helfen, die Rolle des Vaterseins in unserer Zeit zu finden.

 

  • Für unsere eigenen Väter. Sie mögen unseren Dank spüren für alles Gute, das sie uns getan haben – und unsere Nachsicht mit ihren Fehlern und Schwächen.
  • Für alle Väter, die es schwer haben, ihre Vaterrolle zu leben. Sie mögen nicht nur ihre finanzielle Verantwortung erkennen, sondern auch die Bedeutung für eine gute Entwicklung ihrer Kinder.
  • Für alle werdenden Väter, die vor einer großen Aufgabe stehen. Sie mögen im Vertrauen auf die Hilfe Gottes und der Mitmenschen in ihre Vaterrolle hineingehen.
  • Für die bereits verstorbenen Väter. Sie mögen in versöhntem Frieden mit ihren Kindern bei Gott Ruhe und endgültige Heimat finden.
  • Für die Menschen, die keinen Vater kennen gelernt haben oder deren Vaterbeziehung abgeschnitten ist. Sie mögen Menschen kennen lernen, die ihnen väterliche Wegweiser und Freunde sind.

 

Denn Du, Gott, bist für uns da, damit auch wir füreinander da sein können. Lass uns die Kraft schätzen, die das Verwurzeltsein in unserer Herkunft uns schenkt – und lass uns in den Familien ein gedeihliches Miteinander pflegen. So bitten wir durch Jesus unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

MÄNNER-GEBET (z.B. nach der Kommunion)

 

Gott, als Männer hast du uns erschaffen.

Es gab in der langen Lebenslinie,

an deren vorläufigem Ende wir stehen,

viele, die dem Begriff „Mann“ Ehre gemacht haben

und viele, die ihm Schande bereiteten.

 

Männerhände haben Häuser gebaut

und Felder bestellt,

haben andere Menschen zärtlich gehalten

und die Gesichter von Frauen gestreichelt.

Sie haben Kinder voll Stolz hochgehoben.

 

Männerhände haben aber auch geschlagen

 

und Waffen geschmiedet,

haben gemordet und vergewaltigt,

haben die Schöpfung ausgebeutet,

dass sie jetzt verletzt daliegt.

  

Gott, lass uns selbst Männer sein,

die den Namen unseres Geschlechtes

zu einem wohlklingenden Namen werden lassen.

Mach uns zu Männern des Segens und des Lebens.

 

So segne uns der Vater, der uns erschaffen hat;

behüte uns der Sohn, der uns erlöst hat;

erleuchte uns der Heilige Geist, der in uns lebt und wirkt.

 

Amen.

 

 

(Aus: „MÄNNER Spiritualität“ v. Markus Hofer)

 

Weiterführende Literatur:

 

  • Kämpfen und Lieben“ Wie Männer zu sich selbst finden. Von P.Anselm Grün (Vier-Türme-Verlag 4/2004)
  • „Vater, Sohn und Männlichkeit“, Hg. v. Markus Hofer u.a. (Tyrolia-Verlag 2/2001)
  • „MÄNNER Spiritualität“ von Markus Hofer (Tyrolia-Verlag 2005)
  • „Wenn Männer Väter werden“ von Hermann Bullinger (Rowohlt 1994)

(Zusammenstellung der Unterlage: Dominik M. Höglinger, Seelsorger am LKH Rohrbach)

 

Predigttext

Gesellschaft & Soziales
4020 Linz
Kapuzinerstraße 84
Telefon: 0732/7610-3251
Telefax: 0732/7610-3779
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: