Montag 13. Mai 2024

Werde-Werte-Gang und Eröffnung des Kunstgutlagers

Auf Grund von Umbauarbeiten mussten viele größere Figuren zur Deponierung aus dem Kloster ausgelagert werden, in der Not wandte sich Sr. Irmlinde an das Kunstreferat der Diözese. Diese Auslagerung löste die Gesamtinventarisierung des Kunstgutbestandes im Kloster aus. Im Jänner 2011 begannen die Mitarbeiterinnen des Kunstreferates, Frau Mag. Eva Voglhuber und Frau Mag. Judith Wimmer mit der Inventarisierung des Kunstgutbestandes der Kreuzschwestern in Linz. Das Vermächtnis des Klosters im Bereich Kunst- und Kulturgut stellte sich aus einer Mischung zwischen den Resten der alten Kircheneinrichtung, der gelebten Klostergeschichte und den Verlassenschaften der Mitschwestern zusammen. Glaubten die verantwortlichen Schwestern, die sich dieser Objekte annahmen, Sr. Irmlinde Lang und Sr. Klara Maria Katzensteiner, dass es sich „so um die 150 Inventareinträge“ handeln werde, stellte sich heraus, dass es 678 Einträge wurden. Aus der Deponierungsnot wurde somit das Inventarverzeichnis, das half wiederum den Platzbedarf für die weitere Aufbewahrung zu erheben. Vieles war ein wirklicher „Schatz“, denn auch wenn diese Objekte keinen materiellen Wert besitzen, so haben sie das viel wertvollere in sich, die gelebte Geschichte der Gemeinschaft. So begann die Beratung, wie diese Objekte aufzuheben sind, sie aber doch nicht versteckt. Denn es ist in einer Gemeinschaft wichtig, solche Objekte auch Interessierten im Haus zugänglich zu machen, sie auch benutzbar zu erleben indem man sich Objekte im eigenen Bereich aufstellen kann. So soll das Gebliebene auch in der Gegenwart Sinn geben. Damit werden die Objekte nicht zur „Depotware“, sondern zum Teil des Lebens im Kloster. Die Schwestern bekamen einen großen Raum, der früher sieben Novizinnen beherbergte. Alte Reisekästen, die leicht zerlegbar sind und auch ein Teil der alten Einrichtung darstellten, wurden zu Depotkästen obwohl sie zuerst entsorgt werden sollten. Diese Kästen (dienten ursprünglich am Gang zur Aufbewahrung der Pellerinen der Schwestern, die Mäntel der Novizinnen, die Kreuzweg-Gobelin-Teppiche und Kleider aller Art von den Schwestern) wurden gegeneinander in der Mitte des Raumes aufgestellt und bieten so für Objekte aller Größe idealen Lager- aber auch Präsentationsraum. Ein einfaches Baugitter mit Leisten an einer Wand montiert, schafft Hängeoptionen für Gegenstände aller Art, wie Bilder, Kreuze etc. und ist bei Umhängungen flexibel, dass nicht ständig Löcher in die Wand zu bohren sind. Ein altes Schubladenregal ohne Laden, aufgestellt, bietet Schubfächer für Gemälde, die in alte Leintücher eingeschlagen sind. Eine große Wand ist für die Hängung von Objekten direkt an die Wand genutzt, dies hat auch präsentationsästhetischen Sinn. Ein runder Tisch in der Mitte des Raumes dient zum Ablegen und stellt gleichzeitig eine Reliquie dar. An diesem Tisch wurde von Pater Theodosius Florentini ca. 14 Tage vor seinem unvorhersehbaren Tod die Urkunde zur Provinzgründung Oberösterreich/Salzburg unterzeichnet. In alten Schubladkästen werden Textilien sorgsam und gut gelagert, aber auch Spitzen farblich unterlegt, so dass sie präsentiert werden können. Das Depot hat somit unterschiedliche Funktionen: es dient zur konservatorisch richtigen Lagerung der Objekte, übersichtlich zur Verwaltung des Bestandes, aber auch als „Schaudepot“ für die Schwestern oder Besucher. Damit wurde es zum aktiven Teil der Klostergemeinschaft, ein gelungenes Beispiel, wie man günstig, einfach und doch denkmalgerecht das historische Erbe bewahrt.

 

 

Die „Eröffnung“ begann mit der Begrüßung mit Sektempfang und Programmübersicht im Haus Theodosius, Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin Europa Mitte sprach dann auch im Gehen durch die Gänge mit Bildern über den Werde-Werte-Gang, dann mit einer Präsentation über den Gründer Pater Theodosius Florentini OFMCap und über die Geschichte der Kreuzschwestern - vom Beginn in Oberösterreich bis zur Gründung der Provinz Europa Mitte, Leitlinien und Leitbilder. Zur Eröffnung des Kunstlagers erzählte Fr. Mag. Eva Voglhuber die Geschichte rund um die Entstehung des Depots. Nach einer Pause mit Stehkaffee und Süßem kam es zur Hausführung und Depotbegehung, danach gab es noch in der Kirche mit Orgelmusik von Sr. Margret Scheurecker und Meditation den Ausklang. Insgesamt war dies eine gelungene Veranstaltung, ein mustergültiges Depot, das man als Vorzeigeobjekt jederzeit empfehlen kann, das auch weiterhin im Kloster selbst viel Freude machen wird.

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