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Pfarrgemeinde Leonding-St. Michael
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So. 27.08.23

Gemeinschaft ist ein Geschenk

Leitartikel Oktogon 2/2023

 

Gemeinschaft im Sinne einer christlichen Pfarrgemeinde ist seit den frühesten Zeugnissen, in den Paulusbriefen und in der Apostelgeschichte, sowie in der Geschichte der Kirche eine Grundkonstante. Christ:in sein hat eine individuelle Komponente. Man kann aber nicht auf Dauer allein Christ:in sein. Christ:in sein gründet und lebt in einer Gemeinschaft.

Das Zusammenkommen der Gemeinde in der Bibel dient der Stärkung (Pfingsterzählung), der Wiederholung der Zeichen, die Jesus bei seinem letzten Mahl mitgegeben hat, und der sozialen Fürsorge; Paulus (und sicher auch der Evangelist Lukas) legen Wert darauf, dass bei der „Agape“ nicht die Reichen der Gruppe ihre Köstlichkeiten vor den Augen aller allein verspeisen.


Die „Gemeinschaft“ der Christ:innen hat in der 2000jährigen Geschichte der Kirche verschiedenste Gestalten und Ausprägungen gehabt. Die „Pfarren“ waren von Anfang an Gebietszuschreibungen. Das ist bis heute so: Die Pfarrgemeinde in der neuen Territorialstruktur der Diözese Linz ist zunächst einmal ein Gebiet, in dem Menschen wohnen. Die Grenzen der Pfarrgemeinde entsprechen den Grenzen der bisherigen Pfarre.

 

Erfahrung des Getragen- und Geschätztseins
Die Katholik:innen dieses Gebietes und auch andere, die sich dort zugehörig fühlen, bilden die Pfarrgemeinde. Das Zusammenwirken mit „allen Menschen guten Willens“ 1 gehört zu ihrem Charakter. In der Gemeinschaft einer Pfarrgemeinde entsteht etwas Neues, eine Erfahrung des Getragen- und Geschätztseins, die von Vielen als Bereicherung, Aufmunterung wahrgenommen wird. Für die Gemeinschaft können viele Rahmenbedingungen geschaffen werden: Gottesdienste, PGR-Sitzungen, Gruppen, Wallfahrten, Ausflüge, Pfarrcafes und Pfarrfeste. Dass dort auch tatsächlich christliche Gemeinschaft erfahrbar wird - das ist ein Geschenk. Diese Beobachtung hat in der Gemeindetheologie seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts eine reiche theologische Beachtung gefunden. Menschen beteiligen sich, werden Subjekt (verkündigen selber) und bleiben nicht einfach Objekt der hoffnungsvollen christlichen Botschaft. Die Art der Beteiligung der Katholik:innen an der Pfarrgemeinde kann sehr unterschiedlich aussehen. Seit Jahrzehnten definieren die Mitglieder einer katholischen Pfarrgemeinde ihr Dabeisein und Mittun selbst. Die Ergebnisse der Sinus-Milieu-Studie helfen, die Art ihres Dabeiseins besser zu verstehen. Menschen kommen in die Pfarrgemeinde, verweilen in ihr, gehen auch wieder aus ihr heraus – und kommen wieder.

 

Gut mit den Menschen im Kontakt
Diesen „Zeichen der Zeit“, der gesellschaftlichen Entwicklung, trägt die Funktion „Gemeinschaftsdienst“ in der Seelsorgeteam-Pfarrgemeindeleitung 2 Rechnung. Sie schaut darauf, welche Menschen in der Pfarrgemeinde leben, welche Familien zuziehen, wer sich hier niederlässt. Und sorgt dafür, dass es Kontakte gibt bzw. die Kontakte freundlich gestaltet werden. Ein Pfarrfest, das ist aus Studien und Erfahrungen bekannt, versammelt mehr verschiedene Milieus als jede andere Aktivität der Pfarrgemeinde das jemals könnte.
Viel christliche Gemeinschaftserfahrung – auch auf Ihrem Pfarrfest am 2. Juli – wünscht Ihnen
Beate Schlager-Stemmer

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1 Johannes XXIII, Pacem in Terris, 1963
2 In der neuen Seelsorgeteam-Pfarrgemeindeleitung werden diese Funktionen durch die Team-Mitglieder betreut: Verkündigung, Caritas, Liturgie, Gemeinschaftsdienst, PGR-Organisation und Finanzverantwortung.

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Mag.a Beate Schlager-Stemmer, Referentin für Pfarrgemeinderäte im Fachbereich Ehrenamt und Pfarrgemeinde der Diözese Linz.  © Anita Hofmann


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