Umbruch Aufbruch Zuspruch

Notwendig ist dieser Aufbruch, weil Veränderungen in Gesellschaft und Kirche eine Neuorientierung verlangen. Selbstverständliche Traditionen und der volkskirchliche Rahmen tragen nicht mehr. Neuorientierung ist notwendig, um das Gute, den Kern unseres Glaubens zu bewahren und gleichzeitig offen zu sein für die Anforderungen unserer Zeit.
Die strukturellen Veränderungen sind wichtig und unumgänglich, aber sie bleiben wirkungslos, wenn nicht gleichzeitig die Frage gestellt wird: Wie geht Glauben, wie geht Christ:in sein heute? Was heißt es für uns, „… in der Spur Jesu zu bleiben“? Bischof Wanke aus Deutschland hat einfache und zeitgemäße Formulierungen für die wesentlichen Inhalte der Botschaft Jesu gefunden: Ich höre dir zu! Du gehörst dazu! Ich gehe ein Stück weit mit dir! An solchen Zusagen kann christliche Spiritualität heute ihr Maß nehmen. Es geht um Bestärkung im Glauben und um spirituelle Vertiefung der Gemeinden und Bewegungen in unserer Diözese.
Eine Kirche, die von sich behauptet, in der Spurtreue Christi zu gehen, ist eine Kirche, die die Liebe Gottes in dieser Welt erfahrbar macht. Ganz konkret heißt das, es ist unser Auftrag, Liebe zu enthüllen und Menschen dadurch den nächsten Schritt im Leben zu ermöglichen.
Wonach sehnst du dich, war eine der ersten Fragen bei der Neustrukturierung. Wertschätzung, Gemeinschaft, Miteinander, Orte der Begegnung sind einige der Antworten darauf, die in der Analyse der Ist-Situation häufig genannt wurden. Das deckt sich mit dem Bild von Kirche von Papst Franziskus: Kirche braucht die Fähigkeit, Wunden zu heilen und die Herzen der Menschen zu wärmen, Kirche braucht Nähe und Verbundenheit.
Um das konkret für das Dekanat Traun umzusetzen ist der nächste Schritt die Ausformulierung eines pastoralen Konzeptes für die neue Pfarre mit den 15 Pfarrteilgemeinden. Orientierung geben dabei die drei Leitgedanken: Spiritualität – Solidarität – Qualität.
Bei der Spiritualität geht es um unsere Glaubensquellen. Sie gilt es zu pflegen und immer wieder neu zu entdecken, einzeln und in Gemeinschaft. Solidarität verlangt von uns Berührbarkeit. Das, was uns umgibt (Menschen, Natur, Gesellschaft …), geht uns etwas an. Und wir achten auf Qualität. Im Feiern, im Handeln, im Leben, allein und in Gemeinschaft. Es ist nicht egal, wie wir miteinander tun.
Diese Leitgedanken gilt es für die neue Pfarre zu entwickeln und zu übersetzen. Eine Herausforderung, die im Vertrauen auf Gottes Hilfe im Kernteam angegangen wird.
Mag.a Maria Eichinger, Ausbildungsleiterin für Theologiestudierende, Leiterin Fachbereich Personal- und Organisationsentwicklung, inhaltliche Beauftragte.