Samstag 27. April 2024

Pfarrkirche Pabneukirchen

Eine Kirche aus Holz scheint es in Pabneukirchen schon vor Bischof Altmann (gestorben 1091) gegeben zu haben.

Zur Zeit Bischof Altmanns dürfte auch die "neue Kirche", das urkundlich bezeugte "Neukirchen", entstanden sein. Vermutlich wurde in der Zeit der Hussiteneinfälle (1425-1431) die romanische Kirche zerstört (Überreste: Sockel des Turms und der Stirnwand der Kirche) und durch den gotischen Neubau ersetzt.

 

Der gotische Bau
Die Pfarrkirche zu den Heiligen Simon und Judas Thaddäus ist ein bemerkenswertes Bauwerk.
Heute präsentiert sich die Pfarrkirche als eine der "schönsten gotischen Kirchen Oberösterreichs" (Dr. Rombold). Das dreischiffige Langhaus ist zwischen 1510 und 1520 entstanden und hat eine bemerkenswerte zentralisierende Raumwirkung, die durch die Netzrippengewölbe und achteckigen Pfeiler verstärkt wird.

 

HochaltarHochaltar
Der Hochaltar stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Er enthält ein schönes Kreuzbild aus dem aufgelassenen Stift Waldhausen.

 

 

Orgelempore
Besonders bemerkenswert ist die Orgelempore, die von drei waagrechten Trägern(aus Keilsteinen gebildet) getragen wird: ein ungewöhnlich kühnes spätgotisches Konstruktionskunststück. Die zwölf Felder der Emporenbrüstung sind mit spätgotischen bzw. renaissancehaften Rosetten geschmückt, und aus ihr ragt ein besonders zart durchgebildeter Balkon vor.

 

Waffen Christi Bild

 Das 1968 wiederentdeckte Fresko mit der Darstellung der "Arma Christi", der "Waffen Christi", an der Wand oberhalb der Sakristei ist ein Zeugnis mittelalterlicher Frömmigkeit.

Dieses Fresko ist um 1350 entstanden und sollte den Friedhofsbesuchern in der Form der damals üblichen Biblia Pauperum (Bibel der Armen) eine trostreiche Predigt sein. Die wenigsten Leute konnten ja damals lesen. Christus steht vor dem Kreuz. Die Hand Gottes weist auf ihn hin, Jesu linke Hand weist zurück. Die Leidenswerkzeuge, die sog. ARMA CHRISTI, sind Zeichen seiner Liebe zu uns Menschen.

Unter anderem erkennt man: Leiter, Lanze, Stab mit Schwamm, Gefäß mit Essig, Geißelsäule mit Strick und Grabtuch über einem leeren Grab, Hand mit Becher und Würfel, spottender Mann mit Judenhut, Hand mit einem Haarbüschel, 30 Silberlinge, Rute, auf dem rechten Kreuzesbalken ein Hahn, Hammer und Zange, drei Nägel, Geißel, Richterschwert, auf dem Baum der Erkenntnis eine Schlange mit einem Apfel im Maul, auf der rechten Bildseite eine Hand mit einer Fackel (Judasverrat oder die sechs Hauptsünden). Manche Darstellungen lassen sich nicht eindeutig erkennen. Das Fresko hat eine tiefe Glaubensaussage: Christus hat durch sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung alle Bosheit der Menschen überwunden und den Gnadenquell Gottes erschlossen, der in den sieben Sakramenten uns das Heil bringt. Eine Kopie des Freskos malte der polnische Flüchtling Piotr Listkiewicz. Sie befindet sich im Presbyterium.

 

Drei alte Glocken:

  • 1. Glocke 1537
  • 2. Glocke 1551
  • 3. Glocke von 1320 (Diese Glocke soll aus der Burg Klingenberg stammen.)
  • 4. Glocke (Sie vervollständigt an Stelle der 1917 im 1. Weltkrieg abgelieferten Glocke seit 1988 das Geläute.)

 

Was sonst noch bemerkenswert ist:

  • An der linken Seitenschiffwand befindet sich das Bild "Herabkunft des Heiligen Geistes" in Akanthusrahmen.
  • Auf der rechten Seite steht ein Granittaufstein aus dem 15. Jahrhundert und darüber ist das Bild "Der Auferstandene" von Josef Czerwenka,1809 zu sehen.
  • Der Kreuzweg stammt von Ludwig Linzinger.
  • Der Westturm mit seinem schlanken Spitzhelm wurde 1872 erhöht. 2011 wurde die Turmdacheindeckung erneuert, sowie das Turmkreuz neu vergoldet und feierlich gesteckt.

 

zu den Bildern

 

Gebet anlässlich der Turmkreuzsteckung

Herr Jesus Christus,
du bist Mensch geworden,
um uns Menschen nahe zu sein.

Du hast den Himmel mit der Erde verbunden.
Dem Schweren, dem Leidvollen und Dunklen
bist du nicht ausgewichen
und hast alles in Leben verwandelt.

Du hast die Arme ausgebreitet,
um uns in die Arme zu schließen.
Durch deine Liebe hast du uns
Gottes Liebe spürbar werden lassen.

Die Angst, den Schmerz und sogar den Tod
hast du auf dich genommen,
damit uns das Leben geschenkt ist.

Christus, lass auch mich einstehen
für den Menschen, der in Not ist;
lass auch mich aufstehen gegen
alle Erniedrigung und Ungerechtigkeit.

Christus, du innerste Mitte in mir,
lass mich sterben in dir,
auferstehen mit dir,
heute und in Ewigkeit.
Amen.

Pfarre Pabneukirchen
4363 Pabneukirchen
Markt 3
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Katholische Kirche in Oberösterreich
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