Freitag 26. April 2024

Ansprache bei der Elternsegnung 2011

Liebe Eltern, liebe Schwestern und Brüder!

„Wer ein Kind sieht, begegnet Gott auf frischer Tat!“

 

Dieses Wort von Martin Luther hat mich, als ich es zu ersten Mal gelesen habe, ganz tief berührt.  Ich meine es lohnt sich, diesem Wort etwas nachzugehen.

 

„Wer ein Kind sieht, begegnet Gott auf frischer Tat!“ In einem Kind sehen wir, wie Gott in der Welt wirkt. Mir fällt an unseren Kindern auf, dass sie sofort merken, wenn etwas Neues in der Wohnung steht oder wenn ich nur etwas auf einen anderen Platz gestellt habe. Ein erstes ist also: Kinder erlebe ich sehr aufmerksam.

 

Ein Zweites: Die Kinder leben im Jetzt. Das ist zwar auch manchmal sehr anstrengend,

 

Liebe Eltern, liebe Schwestern und Brüder!

 

„Wer ein Kind sieht, begegnet Gott auf frischer Tat!“

 

Dieses Wort von Martin Luther hat mich, als ich es zu ersten Mal gelesen habe, ganz tief berührt.  Ich meine es lohnt sich, diesem Wort etwas nachzugehen.

 

„Wer ein Kind sieht, begegnet Gott auf frischer Tat!“ In einem Kind sehen wir, wie Gott in der Welt wirkt. Mir fällt an unseren Kindern auf, dass sie sofort merken, wenn etwas Neues in der Wohnung steht oder wenn ich nur etwas auf einen anderen Platz gestellt habe. Ein erstes ist also: Kinder erlebe ich sehr aufmerksam.

 

Ein Zweites: Die Kinder leben im Jetzt. Das ist zwar auch manchmal sehr anstrengend,denn wenn sie ein Bedürfnis, oder einen Wunsch haben, dann wollen sie, dass jetzt in diesem Augenblick ihr Wunsch/Bedürfnis erfüllt wird. Im Jetzt zu Leben, heißt für mich präsent zu sein.

 

Und ein Drittes: Kinder entwickeln zu ihren Eltern ein unendlich großes Vertrauen. Wenn ich unsere Kinder in die Luft werfe und wieder auffange, dann haben sie einen riesigen Spaß daran und sie verlassen sich hundertprozentig, dass ich sie sicher auffange.

 

Wer so ein kleines Geschöpf in den Händen hält; Wer Kindern immer wieder zuschaut dieser Mensch wird immer wieder ins Staunen kommen. Staunen über das Wunder des Lebens.

Das Staunen ist der Anfang – der Beginn unseres Glaubens. Im Staunen sprengen wir unser kleines ICH. Da öffnen wir unser Herz für eine andere Dimension, die über uns hinausgeht. Wir nennen diese Dimension Gott.

 

Liebe Eltern, ihr habt im vergangenen Jahr ein Kind in die Kirche gebracht, damit es getauft wird. Und ihr liebe Väter hattet an der Osterkerze das Licht des Glaubens für euer Kind entzündet. Dieser symbolische Akt bei der Taufe war einfach und zugleich ein schöner feierlicher Augenblick.

 

Das Leben besteht aber nicht nur aus feierlichen Augenblicken. Im Gegenteil: die feierlichen Augenblicke sind die Momente, die unseren Alltag unterbrechen. Das Licht des Glaubens ist so etwas Ähnliches. Gott will durch sein Licht unseren Alltag aufhellen, den konkreten Alltag in ein neues Licht tauchen. Dieses Licht ist als kleines Kind, in Jesus von Nazareth zu uns gekommen.

Liebe Eltern, der Autor des Hebräerbriefes schreibt: „Glaube ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht. „ Und dann werden eine Menge Beispiele aus dem AT erzählt.


Was erhoffst du dir von Gott? Hast du seine Spuren in deinem Leben schon gesehen. Wenn nicht, vielleicht stoßen euch, eure Kinder dort hin. Ich meine, dass gerade die „eigenen“ Kinder uns das Tor des Glaubens öffnen können.

 

Wenn Leute gefragt werden: Glaubst du an Gott? Dann sagen manche Leute: Irgendetwas muss es schon geben. Hast du Gott in deinem Leben schon erfahren, dann sagen die meisten „nein!“

Liebe Eltern, wenn Leute zwanzig, dreißig Jahre von Gott nur ab und zu gehört haben, aber noch nie einen kleinen Lichtstrahl Gottes gesehen haben, dann werden so ähnliche Antworten gegeben.

 

Aber wer eigene Kinder geboren hat, selbst Vater geworden ist und sich auch um die Kinder kümmert, der kann nicht sagen, er hat Gott noch nie gesehen. Im Gegenteil: dem läuft Gott jeden Tag x-mal über dem Weg. Die Frage ist natürlich, ob du Gott erkennst. Er verkleidet sich nämlich gern in unsren Mitmenschen.

 

Natürlich können wir wie blind über eine Wiese laufen und die schönen Blumen gar nicht merken. Wir können ein Kind füttern und unsere Aufmerksamkeit dem Fernseher schenken. Wenn wir  immer so unseren Alltag gestalten, dann übersehen wir die Lichtspuren Gottes.

Aber wer Gott einmal erfahren hat, der wird sich der Dimension Gottes immer weiter öffnen. Es entsteht eine tiefe Sehnsucht diesen Gott immer wieder zu begegnen. Es entsteht eine Sehnsucht diesem Gott in Jesus Christus nahe zu sein. Wer Gott einmal gespürt hat, ein wenig von seiner Zuneigung, von seinem Schutz gekostet hat, für den wird das Wort Gottes Nahrung, die aufbaut und aufrichtet.

 

Diejenigen, die ihr Herz Gott geöffnet haben und es jeden Tag neu tun, denen wird das Wort Jesu zur Quelle des Lebens. Sie finden in Gott einen letzten Halt, der sie auch über die schweren und schwierigen Wegstationen begleitet bzw. trägt. „Wer ein Kind sieht, begegnet Gott auf frischer Tat!“


Liebe Schwestern und Brüder, ich wünsche euch allen, dass dieses Wort von Martin Luther auch eure Erfahrung wird. Und ihr durch diese Erfahrung eine immer tiefere Sehnsucht nach Gott spürt.

 

Pfarrassistent

Josef Rathmaier

Pfarre Pabneukirchen
4363 Pabneukirchen
Markt 3
Telefon: 07265/5214
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

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