Wie das Feierheft für diesen Kreuzweg entstanden ist ...
In einem spannenden und sehr bereichernden Prozess haben wir vier Männer der „Arbeitsgemeinschaft Männerglaube“ der KMB Linz uns auf den Weg gemacht, um unseren ganz persönlichen Zugang zum traditionellen Kreuzweg zu reflektieren.
Wenn wir die verschiedenen Stationen des Leidensweges Jesu betrachten, treffen wir dabei immer auch auf Situationen oder Prozesse unseres eigenen menschlichen Lebens und Leidens.
Der Sinn und die Bedeutung des grausamen Todes Jesu erschließt sich erst im Licht von Ostern. Dieses Licht von Ostern müssen wir beim Beten oder Betrachten des Kreuzwegs immer auch mitdenken, sonst gäbe es keinen Grund für unsere Hoffnung, dass Schmerz, Kreuz und Tod auch überwunden werden können (vgl. Lk 24,1-6)
Im Gerichtswesen beendet ein Urteil den Prozess. Wenn wir in unseren sozialen Beziehungen über andere urteilen, beendet das meist auch einen Prozess, nämlich den Prozess der zwischenmenschlichen Begegnung und Auseinandersetzung. Mein Bild, meine Meinung ist verfestigt. Ich schreibe dem anderen etwas zu und irgendwie schreibe ich ihn für mich ab. Der Kontakt, die Beziehung wird abgebrochen – zumindest innerlich.
Es ist immer wieder erschütternd, was manche Menschen in ihrem Leben tragen und ertragen müssen oder dazu bereit sind. So vieles gibt es im Leben, das es zu schultern gilt. So manches ist schwer zu ertragen. Wir sind gebeugt und wir können kaum mehr aufrecht stehen.