Martinsfest

"Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir" klingt es, begleitet von Herrn Kuhlmann (Horn) und Herrn Fluch (Trompete), durch die Straße. Oben leuchten diesmal zwar keine Sterne, aber unten, da leuchten Kinderaugen mit den Laternen um die Wette.

Gerade in Corona-Zeiten ist es wichtig die Botschaft des Martins wieder bewusst zu machen und in die Welt zu tragen. Das Seine beitragen zum Wohle aller und um die Schwächeren der Gesellschaft zu schützen. Für den Heiligen Martin hieß das: Das Eigene mit jenen teilen die noch weniger haben. Den Mantel, das Brot, aber auch Zeit und Zuwendung. Heute müsste man hinzufügen: sich impfen, Abstand halten, regelmäßig testen gehen.

Die Kinder ziehen in die Kirche ein. Bestaunen ihre vielen Lichter. Dann werden die Laternen auf und um den Altar gestellt und das Martinsspiel beginnt. Der Bettler sitzt im Martinstor vor der Stadtmauer. Martin reitet auf dem Pferd und lässt sich berühren von der Not des Fremden. Er tut was er selbst, jetzt in dem Moment, tun kann um zu helfen und teilt den Mantel den er anhat. Danach erscheint ihm Jesus im Traum und Martin erkennt, dass er nicht nur jenen helfen will, die er zufällig trifft, sondern sein Leben in den Dienst des Nächsten stellen möchte. Er gibt dem Kaiser sein Schwert und seinen Helm zurück und widmet sein Leben fortan den Menschen die Hilfe brauchen.

Damals wie heute ist sein Handeln vorbildhaft. Darum verehren wir ihn als Heiligen und darum bitten die Kinder:  "Wenn ein Mensch traurig ist, krank ist, hungrig ist oder einsam ist, hilflos und allein, dann möchte ich wie St. Martin sein. Wie St. Martin will ich werden, wie St. Martin möchte ich sein". Sie bringen für jede Bitte ein Licht zu Pfarrer Christian an den Altar.

Im Kindergarten wurde in den letzten Tagen gebacken. Kleine Martinskipferl um sie zuhause mit den Eltern zu teilen. Und Daniela hat zuhause ein großes Martinskipferl bebacken. Pfarrer Christian segnet die mitgebrachten Speisen und es wird ganz ruhig als die Kinder auf ihr Stückchen vom großen Martinskipferl warten. Köstlich süß ist es und beim gemeinsamen Essen strahlen die Augen wieder.

Text und Fotos: I. Unfried, Kiga Mama Marienkäfergruppe