Schokoladeseminar bei Maître Chocolatier Johannes F. Bachhalm in Kirchdorf/Krems
Kirche schmeckt nach feinster Zartbitterschokolade veredelt mit Weihrauchöl und weißem Weihrauch aus dem Oman!Die rechte Wand des Cafés ziert ein Brief von Papst Benedikt XVI., der bei Bachhalm einst 40.000 Tafeln jener Weihrauchschokolade orderte – freilich nicht nur zum eigenen Verzehr, sondern v. a. mit kirchenfürstlichem Aufschlag für den Verkauf in den Vatikanischen Museen bestimmt. Mit diesen und anderen Anekdoten versüßte Meister Bachhalm seinen etwa zweieinhalbstündigen Vortrag zu seinem Herzensthema: Über ihren Ursprung im südamerikanischen Dschungel sowie über die großen Unterschiede zwischen der aromatischen Criollo-Kakaobohne, die im Urwald gepflanzt wird, und der Forastero-Bohne, die für namhafte Hersteller in Monokultur gezogen wird, hätte der Chocolatier wohl Stunden erzählen können, wäre er nicht regelmäßig von den interessierten Fragen der Studierenden unterbrochen worden. Nicht alles Gehörte hat sich ins Gedächtnis eingebrannt, eine Sache war dem Maître jedoch ganz besonders wichtig: wie man Schokolade richtig ist. – Zuerst intensiv dran schnüffeln, um dann das Stückchen Schokolade auf der Mitte der Zunge zu platzieren. Der Schmelzpunkt des dunklen Genussmittels kommt bei 30,6°C zu liegen. Ist das Stückchen endlich angeschmolzen, lässt man es mithilfe der Zunge im Mund kreisen: linke Wange – Gaumen – rechte Wange – zurück auf die Zunge und gelegentlich unter die Zunge, um jede Geschmacksknospe im Mund zur erreichen … Solange, bis das Stücken vollkommen geschmolzen oder der laufend zusammenrinnende Speichel ein Schlucken unausweichlich gemacht hat. Köstlich! Mit reichlich Schokolade in den Taschen und vielen Facts rund um das Thema Schokolade und dessen trinkbare Verwandte – die Trinkschokolade – traten die Seminaristen gestärkt den Rückweg nach Linz an.