Leckereien aus einem Spitaler Kochbuch von 1952
Kletzenbrot – für alle, die's süß mögen
Was wäre Advent ohne das intensiv duftende Kletzenbrot? Und eigentlich ist es gar nicht so schwierig, wie manch einer glaubt ... nachlesen kann man es in der Abschrift des alten Rezeptes. Da kann man nur sagen: Alt, aber gut!
Deftige Schnittlsuppe – für alle, die's deftig lieben
Wer's eher deftig mag, ist mit der Schnittlsuppe gut bedient: Einfach nur Brot schneiden, geröstete Zwiebel, Salz und Sauerrahm draufstreuen, mit geselchter Suppe übergießen und Schnittlauch drübergeben – und fertig ist die warme Mahlzeit. Da werden sogar kalt gefrorene Zehen wieder warm.
Kletzenpfeffer – für alle, die Zwetschkenpfeffer mögen
Schon mal was von einem Kletzenpfeffer gehört? Funktioniert genau wie Zwetschkenpfeffer. Das alte Kochbuch verrät: „Die Kletzen über Nacht in Wasser eingeweichen. Am Morgen siedet man sie mit dem Einweichwasser, etwas Zitronenschale, zwei Nelken und ganzem Zimt eine Minute und stellt sie zwei bis sechs Stunden warm.” Damals hätte man den Topf in eine mit Heu ausgelegte Kiste gelegt, aber in Ermangelung von Heu kann man den Topf auch einfach in die Wärme stellen.
Im Kochbuch heißt es schließlich weiter: „Aus Fett und Mehl bereitet man eine Einbrenne, vergießt sie mit dem Kletzenwasser, gibt dann die gewiegten Früchte hinein und siedet die Soße mit Zucker zehn Minuten.” Und schon kann man den leckeren Kletzenpfeffer genießen – schmeckt auch kalt oder nochmals aufgekocht richtig nach Advent!
Dried – für alle, die's beschwipst lieben
Pfarrsekretärin Erika Humpl verrät schließlich noch ein Rezept aus dem Schatz ihrer bereits verstorbenen Schwiegermutter. Dried. Was sich so kryptisch anhört, ist nichts anderes als eine Art „Besoffener Kapuziner” (oder eine „Durstige Nonne”). Keine Sorge, in Spital am Pyhrn laufen keine angeheiterten Mönche herum. Es geht um die allseits beliebte Mehlspeise. Und statt Gewürzwein verwendet Erika Humpl bei ihrem Dried eben einen Gewürzmost.
Langjährig erprobt: Einfach einen Abtrieb aus 10 dag Butter, 10 dag Zucker und drei Dotter herstellen, 12 dag Brösel und (falls vorhanden) eine Rippe geriebener Schokolade unterrühren und anschließend den Eischnee unterheben. Wie bei überlieferten Rezepten üblich, gibt es keine Zeit- und Temperaturangaben: Also in einer Guglhupfform backen und auskühlen lassen. Damit das so eine richtige „beschwipste” Geschichte wird: Einen halben Liter Most mit Zimt, Nelken und Zucker aufkochen und den Kuchen damit übergießen. Mmmmmm....ahlzeit!
Text: Stefanie Petelin
