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Drei Stationen des christlichen Abschieds

abschied

„Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit.“

(1 Kor 12,26)

Wenn sich Christ:innen von einem geliebten Menschen am Lebensende trennen, so verabschieden sie sich dreifach: im Umfeld der Familie, in der Gemeinschaft und am Friedhof. Die Rituale in dieser Zeit geben Trauernden Halt, Raum zum Abschied nehmen, Trost in der Gemeinschaft, Stärkung im Glauben und Hoffnung.

Abschied im Umfeld der Familie

Im persönlichen und familiären Umfeld werden Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitet.

  • Nähe, Verständnis, Angenommensein – mit allen Fragen, Ängsten und allem Schmerzen. Im Umfeld der Familie und engen Freunden wird der Übergang vom Leben zum Tod würdevoll gestaltet. In der Zeit der Krankheit wird die Krankensalbung gefeiert. Durch die Salbung der Hände und der Stirn kommt Gottes liebevolle, stärkende und tröstende Zuwendung zum Ausdruck. Vor oder nach dem Eintritt des Todes wird im Sterbesegen ein Menschenleben dankbar Gott anvertraut.
  • Nach dem Versterben sind auch das Ansehen, Berühren und Bekleiden des Leichnams ein wichtiger Teil für den Trauerprozess. Die Beziehung und Nähe zu der:dem Verstorbenen werden so noch einmal spürbar – der Tod wird bewusst wahrnehmbar.

 

Abschied in der Gemeinschaft

Der Tod eines Menschen berührt immer auch viele Mitmenschen. In der Zeit zwischen Tod und Begräbnis gedenken nicht nur Angehörige und Freunde des verstorbenen Menschen, sondern auch die Pfarrgemeinde.

  • Im Trauergespräch steht der:die Seelsorger:in den Trauernden bei und bietet die Möglichkeit zum gemeinsamen Gebet. Sie können vom Leben der:des Verstorbenen erzählen – diese persönlichen Erinnerungen fließen in die Gestaltung von Totenwache und Begräbnis ein.
  • Trost in der Gemeinschaft: Die Totenwache ist ein Gottesdienst. An ihm nehmen jene teil, die die:den Verstorbene:n gekannt und geliebt haben, um zu trauern und zu beten, und einander im Glauben an die Auferstehung zu bestärken. In der Feier des Begräbnisgottesdienstes wird im Hören aus das Wort Gottes, der Glaube an die Auferstehung und die Hoffnung auf das ewige Leben zum Ausdruck gebracht.

 

Abschied am Friedhof


Als letzter Liebesdienst wird die:der Verstorbene am Friedhof beerdigt und Abschied vom Leichnam genommen.

  • Der Weg zum Grab (oft als das letzte Weggeleit bezeichnet) lädt dazu ein, in Stille über den gemeinsamen Weg mit der:dem Verstorbenen nachzudenken. Zusätzlich zu diesem schrittweisen Loslassen richtet sich auf diesem Weg der Blick aber auch auf das Ziel menschlichen Lebens, auf die Aufnahme und Annahme eines Lebens durch Gott selbst.
  • In Anwesenheit aller Trauernden wird der Sarg oder die Urne in das Grab gesenkt. In diesem Moment wird die Trennung noch einmal intensiv erlebt und angenommen.
  • Nach dem Absenken des Sarges oder der Urne wird dieser bzw. diese mit Weihwasser besprengt. Dies erinnert daran, dass Christ:innen durch die Taufe für das ewige Leben bestimmt sind. Durch das Nachwerfen von Erde beteiligen sich alle Mitfeiernden, sinnlich und spürbar - an der Schließung des Grabes.
  • Schließlich wird über dem Grab ein Kreuz aufgerichtet, das Sinnbild für die Verheißung, dass die Glaubenden an Tod und Auferstehung Anteil erhalten.
  • Das anschließende Totenmahl ist ein wichtiger Schritt zurück ins Leben. Die Erfahrung von Gemeinschaft im gemeinsamen Essen und Trinken sorgt dafür, dass sich die Hinterbliebenen aufgehoben und nicht sich selbst überlassen fühlen.
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