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Inhalt:

Gebete in Zeiten der Trauer

gott anver trauen

„Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele.
Mein Gott, auf dich vertraue ich.
“
(Ps 25,1-2)

Diese Gebete sollen Sie in Zeiten der Trauer begleiten - egal ob in Stille zu Hause, bei einem gemeinsamen Gedenken oder einem Ritual.

Guter Gott, als Menschen gehen wir unsere Wege.
Geradlinig, verschlungen. Manchmal abwegig.
Auf Sonnenseiten. Durch Schicksalstäler.
Nebeneinander. Aneinander vorbei. Aufeinander zu.
Unsere Wege.
Bei dir beginnen sie.
Bei dir finden sie unausweichlich ihr letztes gemeinsames Ziel.
© Wolfgang Roth


Herr, bleibe bei uns im Dunkel der Trauer!
Herr, bleibe bei uns in den Nächten der Angst!
Herr, bleibe bei uns, im Fragen und Suchen!
Stärke und tröste uns mit deinem Geist,
damit wir das Leben wagen und entfalten können
bis du uns heimführst in dein Reich
bis wir vereint sind in deiner Liebe auf ewig.
Dies gewähre uns
+ + + Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
© Walter Lamplmayr


Dein Ohr ist uns immer zugeneigt
Herr, wie wohltuend ist es,
sich in deine Arme zu flüchten,
wenn wir nicht mehr weiterkommen,
wenn wir mit unserer Weisheit am
Ende sind, wenn Trauer und Angst
unsere Seele trüben.
Herr, dein Ohr ist uns immer zugeneigt.
Danke, für dein stetes Bemühen!
© Franziska Schneglberger


Gott, wenn es dunkel wird
und das Leben uns erschreckt,
weil ein Mensch aus unserem Kreis stirbt,
dann brauchen wir dein Licht,
das unseren aufgescheuchten Herzen Halt schenkt.

Gott, wenn es dunkel wird
und der Tod eines Menschen
uns durcheinanderwirbelt und weh tut,
dann brauchen wir dein Licht,
das unseren aufgescheuchten Herzen
tröstet und wärmt.

Gott, wenn es dunkel wird
und wir traurig sind darüber,
dass wir N.N. verloren haben,
dann brauchen wir dein Licht,
das unseren aufgescheuchten Herzen
mit Dankbarkeit und der Hoffnung
auf ein Wiedersehen erfüllt.

Gott, wenn es dunkel wird
und das Leben uns erschreckt,
weil wir meinen,
etwas übersehen, falsch gemacht oder versäumt zu haben,
dann brauchen wir dein Licht,
das unsere aufgescheuchten Herzen
mit Vergebung umhüllt.

Gott, wenn es dunkel wird
und das Leben uns erschreckt,
weil wir wissen,
dass auch unser Leben ein Ende hat
dann brauchen wir dein Licht,
das unseren aufgescheuchten Herzen sagt,
dass wir uns vor dem Tod nicht fürchten müssen,
weil er nur ein Durchgang ist
hinein in eine Welt voll Herrlichkeit und Freude.

Gott, immer, wenn es dunkel wird und wir traurig sind,
dann bitten wir um dein Licht.
© Marianne Pichlmann


Für Eltern zum ersten Todestag eines verstorbenen Kindes: Beten wir mit ……..
Guter Gott, der du für uns wie eine liebende Mutter und wie ein liebender Vater bist: Wir danken dir für dieses Jahr in dem wir viel Mitgefühl, viel Unterstützung, viel Verständnis, viel für uns da sein – erfahren haben. Von unseren Familien, von unseren Freunden, von unseren Nachbarn, unseren Arbeitskollegen. Wir sind dankbar, dass wir in ein Netz von Menschen eingebunden sind, die uns lieben, die mit uns fühlen, die für uns da sind, wenn wir sie brauchen. Dankbar sind wir dir, guter Gott, dass du sie uns zur Seite gestellt hast. Dankbar sind wir, dass du uns in ihnen und mit ihnen zeigst, was gelebte Liebe ist.
Liebender Vater: Hülle uns alle in deine Liebe und begleite unsere Tage. Amen.
© Elfriede Aufreiter


Mein Gott, wo bist du?
Siehst du nicht, was in deiner Welt passiert?
Siehst du nicht, was hier mit uns passiert?
Unsere Welt, wir legen sie in deine Hände.
Unsere Wut,
das Nicht-Verstehen,
die Tränen,
die Liebe,
die Trauer,
den Zorn, die Fragen,
die Zweifel
– alles legen wir in deine Hände.
Trage du, was wir nicht ertragen können.
© Wolfgang Roth


Trauer lebt in unseren Herzen. Die vielen Erfahrungen, die uns mit N.N verbinden, sind uns jetzt sehr gegenwärtig. Sie nicht mehr miteinander erleben zu können erfüllt uns mit Schmerz. Sei du, Gott, uns tröstend nahe.
Ängste sind in uns erwacht. Im Loslassen verlieren wir Halt. Was, wenn wir uns nicht mehr auffangen können? Soviel Vertrautes, das uns mit N.N. verbindet, wird nicht mehr sein. Sei du, Christus, unser Halt.
Ein Gefühl der Ohnmacht bleibt zurück. Einiges hätten wir gerne anders erlebt. Ungeklärte Fragen werden nun offenbleiben. Dieses Ungenügen macht es uns schwer, loszulassen. Sei du, Gott, uns erfüllend nahe.
© Dieter Reutershahn


Heimkommen
zu Gott unserem Vater
heimkommen
nicht mehr suchen müssen
heimkommen
sich nicht mehr beweisen müssen
heimkommen
nicht mehr getrieben sein
heimkommen
nicht mehr leer ausgehen
heimkommen
ankommen
zu Hause sein
bei Dir o Gott - für immer
den Frieden finden.
Amen
© Franziska Schneglberger


Guter Gott, wir sind heute hier, mit allem, was uns bewegt.
Mit unseren Dunkelheiten und Fragen:
Wo warst du? Warum diese Schicksalsflut?
Wie sollen wir jetzt noch „lieber“ Gott zu dir sagen können?
Wir kommen zu dir.
Was wir nicht aushalten, du hältst es aus.
Unser Zorn, unsere Wut, unsere Verzweiflung, unsere Angst.
Bei dir sind wir auch mit unseren Dunkelheiten gut aufgehoben.
© Wolfgang Roth


Ahnung
Herr, nicht erstarrt und verknöchert will
ich durch die Tage gehen. Ich will das
Leben erfahren in seiner ganzen Vielfalt.
Freude will ich spüren, die Kostbarkeit
der geschenkten Zeit erahnen und auch
das Schwere annehmen.
Denn alles kommt aus deiner Hand.
Das Leben in all seinen Facetten - ich
hoffe es einmal hinüberzuretten
in ein größeres, herrlicheres Land ...
© Franziska Schneglberger

 

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