christlich. leben. lernen.
Diese drei Worte lassen sich nicht voneinander unabhängig denken, sondern sind als dynamische Begriffe zu verstehen, die miteinander zu tun haben. Katholische Schulen stehen für eine Bildung um der Menschen willen. Sie wollen Resonanzräume für das Religiöse sein. Sie stehen für Werte und Verantwortung - und für einen Dialog in Vielfalt.
Bildung um der Menschen willen
Katholische Schulen stehen für ein christliches Bildungsverständnis.
Konkrete Pädagogik wird auf der Grundlage von konkreten Welt- und Menschenbildern entwickelt, gestaltet und gelebt. "Bildung in christlicher Sicht hat ihren Ausgangs- und Zielpunkt im biblisch-christlichen Gottes- und Menschenbild. Dieses hat seinen Ursprung im Schöpfungsauftrag, der zu einer verantworteten Selbstentfaltung des Menschen sowie zur Mit-Gestaltung von Welt und Gesellschaft ermutigt." [1]
Christlich verstandene Bildung kann deshalb nicht auf "Ausbildung" werden oder auf ihre ökonomische Nützlichkeit und Verwertbarkeit reduziert werden. Jeder Mensch ist einzigartig und soll dabei unterstützt werden, "Akteur des eigenen Bildungsprozesses zu sein." [1]
Resonanzräume für das Religiöse
Katholische Schulen wollen Resonanzräume für das Religiöse sein. [2]
An katholischen Schulen wird die religiöse Dimension des Lebens nicht nur im Religionsunterricht zum Thema, sondern in allen Fächern. Schulpastoral, eine christlich geprägte Schulkultur sowie Rituale und religiöse Feiern ermöglichen auch explizite Begegnung mit dem Religiösen.
Katholische Schulen sind kirchliche Bildungseinrichtungen, die von den Ordensgemeinschaften, der Diözese Linz, der Caritas und katholischen Schulvereinen getragen werden.
Werte und Verantwortung
"Katholische Schulen befähigen die Schülerinnen und Schüler zu ethischer Reflexion und ermutigen sie zur Entwicklung einer werteorientierten Haltung und zu verantwortlicher Weltgestaltung. Sie leisten einen Beitrag zu mehr Teilhabe und Gerechtigkeit in der Gesellschaft." [3]
Die Schulkultur an katholischen Schulen will christliche Werthaltungen im Alltag erlebbar machen. Es sollen Lebensräume entstehen, in denen "der Geist der Freiheit und der Liebe des Evangeliums lebendig ist." [4]
Vielfältig, wie wir es sind.
Katholische Schulen wollen Orte des Dialogs sein. Sie wollen junge Menschen zum interkulturellen und interreligiösen Dialog befähigen. Dialog setzt Auskunftsfähigkeit über den eigenen Standpunkt und "wirkliches Interesse am Anderen" sowie "Wertschätzung gegenüber der je anderern Position und der entsprechenden Lebensgestaltung" [3] voraus.
Anmerkungen / Grundlagendokumente
[1] Arbeitsgruppe Bildung im diözesanen Zukunftsweg "Kirche weit denken": Weil es um den Menschen geht, wenn wir von Bildung reden, Diözese Linz, 2018
[2] vgl. Baumgartinger, Christoph: "Welttüren aufmachen und offenhalten". Zum programmatischen Proprium katholischer Schulen, Wels 2018
[3] Die deutschen Bischöfe: Erziehung und Bildung im Geist der Frohen Botschaft, 2016
[4] II. Vatikanisches Konzil, Erklärung Gravissimum Educationis - über die christliche Erziehung, 1965