Zutrauen
Schriftstellen:
Lesung aus dem Ersten Johannesbrief 2,12-17.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,36-40.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Wir begehen den Mittwoch in der Weihnachtsoktav. Heute dürfen wir die Frage nach dem Zutrauen stellen. Was trauen wir uns selber zu? Was trauen wir unseren Mitmenschen zu? Was trauen wir Gott in unserem Leben zu? Der Verfasser des Johannesbriefes hat offensichtlich dieses Zutrauen, dass die Erlösungstat Gottes durch die Menschen Früchte tragen kann. Er traute den Gläubigen zu, dass sie den Versuchungen dieser Welt wiederstehen können und sie ihre himmlischen Aufgaben erfüllen können. Auch Hanna, die alte Frau im Tempel, traut diesem Kind alles zu. In einem Kirchenlied heißt es „könnte Gott vertrauen enttäuschen?“ Warum sollte er? Er kann unser Vertrauen, unser Zutrauen nicht enttäuschen? Umgekehrt sollen auch wir sein Vertrauen nicht enttäuschen. Wir sollten das, was er uns zutraut, mutig und entschieden verwirklichen. Gott hat das Wagnis auf sich genommen ein Mensch zu werden, wir sollten stets neu wagen etwas göttlicher zu werden. Auf ihn können wir uns verlassen oder wie Thomas Merton sagt: „Wenn ich mich nur auf meine Klugheit verlasse, meine Kraft, meine Vorsicht statt auf Gott, so wird alles versagen, was Gott mir gegeben hat. Nichts Erschaffenes hat Sinn ohne Hoffnung.“
Pfarrer Maximilian Pühringer, O.Praem.