Sonntag 12. Mai 2024
Pfarre Aspach

Pfarrkirche

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
(Patrozinium 15. August)

 

Romanische Kirche
In einer Urkunde vom Jahr 1067 wird Aspach bereits „Ecclesia“ (Pfarre) genannt. Anlässlich der Kirchenrenovierung 1996 wurden bei archäologischen Grabungen die Fundamente einer romanischen Vorgängerkirche entdeckt. Innerhalb der dreischiffigen Halle der heutigen Kirche gab es somit eine achsgleiche, 80 Fuß (ein Fuß = 0,31 m) lange Chorquadratkirche, deren Altarfundament auch zutage kam. Spuren von Pfostensetzungen verweisen auch auf eine frühere Holzkirche.

 

Spätgotischer Kirchenbau

Im 14. Jahrhundert wurde die romanische Kirche bis auf Reste abgetragen und eine dreischiffige, gotische Kirche errichtet. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand dann die spätgotische Kirche in der heutigen Größe. Dazugebaut wurde 1476 das Presbyterium und an der Südseite ein wuchtiger, achteckiger Turm. Pfarrer Georg Tandler (1492 – 1528) stiftete die St. Anna-Kapelle. Aus früherer, gotischer Zeit stammt die im hinteren Teil der Kirche bestehende Sebastians-Kapelle. Sie war Begräbnisort der ersten Schlossherrn von Aspach, der Dachsberger.

Die sehr frühe Dekanatspfarre Aspach erstreckte sich über ein großes Gebiet (Aspach, Mettmach, Höhnhart, St. Johann am Walde, bis zum Waldgebiet des heutigen Maria Schmolln) und war eine der bestdotierten und somit auch sehr begehrten Pfarren von ganz Bayern. Unter den Pfarrern und Dechanten von Aspach finden wir eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten. An der Spitze steht zweifellos Aeneas Silvius Piccolomini, der spätere Papst Pius II. Der bekannte Humanist, Dichter und Gelehrte war u.a. auch Sekretär bei Kaiser Friedrich III.

 

Späte Veränderungen
Größere bauliche Veränderungen an der Kirche erfolgten im Barock. Die gotischen Rippen wurden im Hauptschiff und im Presbyterium beseitigt, um Stuck und Bildern Platz zu geben. Ein Blitzschlag zertrümmerte 1809 die gotische Turmspitze, ihr folgte ein barocker Turmhelm, der jedoch vom orkanartigen Sturm 1929 zu Boden gestürzt wurde. 1936 errichtete man schließlich den heutigen, schlanken Turm mit doppelten Zwiebeln und besteigbarer Laterne.

Sehenswertes in und außerhalb der Pfarrkirche
Die Marienkirche von Aspach birgt für den Kunstkenner beachtliche Sehenswürdigkeiten. So findet man Werke der berühmten Bildhauerfamilie Schwanthaler aus Ried/Innkreis (Johann Peter Schwanthaler der Ä., Franz Mathias Schwanthaler, Thomas Schwanthaler) aber auch Altäre aus der Werkstatt der Brüder Zürn. Neueren Datums sind die Werke der einheimischen Künstlerfamilie Daringer. Akademischer Maler Prof. Engelbert Daringer schuf 1962 das Altarbild „Mariä Himmelfahrt“ sowie 14 Kreuzweg-Bilder; Volksaltar und Ambo sind Werke des akademischen Bildhauers Manfred Daringer. Von seinem Vater, Otto Daringer, wurde 1966 das monumentale „Friedenskreuz“ geschaffen, das so wie alte Grabdenkmäler und Fresken aus der Spätgotik die Außenmauer der Pfarrkirche zieren.

 

Auszugsweise aus: Mag. Anton Sageder, Aspach im Innviertel, Kirchenführer, Verlag St. Peter, Salzburg, 1987.
Fotos: R. Rinnerthaler, Salzburg

 

Pfarre Aspach
5252 Aspach
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