Denkspaziergang der Generationen - Die Geschichte eines Siegerprojekts

Die Idee

Mit dem Wettbewerb „Ideen für 4030 Linz“ setzt die Stadt Linz ein starkes Zeichen für Bürger:innenbeteiligung, sozialen Zusammenhalt und innovative Stadtentwicklung. Unter dem Motto „Gestalte den Linzer Süden mit!“ wurden von November bis Dezember 2024 Projektideen gesucht, die den sozialen Zusammenhalt fördern und gleichzeitig neue Perspektiven für Sport, Kultur, Bildung oder Nachhaltigkeit im Süden der Stadt aufzeigen. Hier fühlten wir uns gleich angesprochen.

SelbA hat viel Erfahrung in der Abwicklung von Denkspaziergängen sowie von Oma-Opa-Enkel-Denkspaziergängen, die wir gemeinsam mit Spiegel-Elternbildung ins Leben gerufen haben. Anita Pölzleitner, SelbA-Trainerin von Beginn an und SelbA-Regionsbegleiterin, hatte schon länger die Vision, beim Denkspaziergang mehrere Generationen zu verbinden.

Der Grundgedanke

„Der Denkspaziergang der Generationen eröffnet Begegnungsräume für verschiedenste Bevölkerungsgruppen: Senior:innen, Kinder, Jugendliche und Eltern kommen miteinander ins Gespräch und lernen voneinander. Durch die Kombination aus Bewegung, Spaß und Austausch entsteht eine generationenübergreifende Gemeinschaft, die den Linzer Süden auf neue Weise entdeckt“, beschreibt Astrid Gaisberger unser Projekt in einem Gespräch mit Silvia Hackl vom Innovationshauptplatz Linz, die den Ideenwettbewerb ins Leben gerufen hat.

Gewonnen – jetzt heißt’s konkret werden

Als wir uns im Dezember 2024 für dieses Projekt beworben haben, wussten wir einerseits noch nicht, dass wir gewinnen, und andererseits auch noch nicht, wie viel Arbeit das nach sich ziehen würde. Doch jetzt sind wir stolz auf die Umsetzung und Fortführung des „Denkspaziergangs der Generationen“.

In mehreren Besprechungen, wo wir unser Netzwerk des Katholischen Bildungswerks nutzten, wurde dann klar, wie wir weiter vorgehen werden. Da das Angebot auch von Personen außerhalb des Katholischen Bildungswerks angenommen und in weiterer Folge umgesetzt werden sollte, wollten wir ein Kartenset entwickeln, mit dem nach einer Einschulung von unserer Seite gut gearbeitet werden kann.

Kreativ sein ist unsere Stärke

Aufbauend auf die jahrelange Erfahrung im SelbA-Training und im Geh-Hirn-Training haben wir schnell sehr viele konkrete Übungen gefunden. Die Buchstabenkarten, die von SelbA entwickelt wurden, werden von SelbA-Trainer:innen schon seit Längerem verwendet. Um nicht zu viel Zusatzmaterial einsetzen zu müssen, haben wir die Karten zur beidseitigen Verwendung konzipiert und in der Größe so angepasst, dass sie in eine Hosentasche passen. Das Team vom Spiegel war federführend für die Übungen, die man auch mit kleineren Kindern durchführen kann. Knackige Überschriften für die Übungen zu finden und das Ganze in ein schönes Layout zu bringen, ist die Spezialität von unserer Grafikerin. Sie hat die Rohvorlage in ein ansprechendes Design übertragen.

Der Premierenspaziergang

Am 28. November 2025 war es dann so weit. Bei strahlend schönem Wetter und Temperaturen um null Grad traf sich eine Gruppe von 17 Personen im Alter zwischen drei und 85 Jahren bei der Kirche St. Quirinus. Die ersten Übungen haben wir auf dem Vorplatz der Kirche durchgeführt. Bei der Denkstraße mussten wir den Zebrastreifen überqueren, bevor wir dann Richtung Wasserwald weitergegangen sind. Für die Wegstrecken hat Anita Pölzleitner immer Aufgaben mitgegeben, bei denen wir zum Beispiel Dinge am Weg entdecken, Wörter finden, sammeln und buchstabieren oder uns zu einem bestimmten Thema austauschen sollten.

Zwischendurch gab es mehrere Stationen, wo Übungen am Platz gemacht wurden – vorwiegend Bewegung kombiniert mit Gehirnübungen. Warum Anita einen Rucksack dabei hatte, wurde uns spätestens hier bewusst. Es fanden sich allerlei Dinge darin: Kekse, Traubenzucker, Wasser und zur großen Freude nicht nur der Kinder ein Schaumstoffwürfel. Eine Fotografin hat uns begleitet, um für die Bewerbung der nächsten Spaziergänge im Stadtteil 4030 Linz anschauliches Bildmaterial zur Verfügung zu haben.

Anschließend konnten sich alle noch im Pfarrheim austauschen und bei Tee und Keksen aufwärmen.

Wie geht es weiter?

Da das Projekt für den Stadtteil 4030 gewonnen wurde, werden wir hier im Jahr 2026 die von Jahreszeiten unabhängigen Denkspaziergänge der Generationen durchführen und Multiplikator:innen einschulen, die mithilfe des Kartensets diese dann ebenso durchführen können. Dadurch werden wir sichtbar, tragen zu einem positiven Altersbild bei und fördern den Gedanken des Zusammenspiels der Generationen unter dem Motto „Bildung und Begegnung.“