Ein Abend, der verbindet – Erinnerungen, Musik und gelebte Verantwortung

Der Autor der Texte, der Historiker und Journalist Peter Pohn, hat einen wahren Schatz gehoben, indem er bereits vor Jahren Menschen interviewte, die die 1930er und 1940er erlebt hatten.

Damals war es noch leichter möglich, Zeitzeugen direkt zu hören. Ihre Worte wurden nun im Zirkus des Wissens wieder lebendig. Sie erzählten von Mut und Überleben, von Verlust und kleinen Rettungen, von Entscheidungen, die damals schwerer wogen als man es sich heute vorstellen kann.

Die Lesung wurde neben Peter Pohn von zwei weiteren Persönlichkeiten getragen, die sich abwechselten und einander ergänzten.

Eugen Victor, Jahrgang 1936 und über viele Jahre Schauspieler am Linzer Landestheater, brachte eine besondere Tiefe ein. Wenn er las oder eigene Erinnerungen teilte, war spürbar, dass hier jemand von etwas spricht, das ihn bis heute begleitet.

Die musikalische Ebene gestaltete Liane Locker, die mit eigenen Liedern und Kompositionen den Texten Raum gab, nachzuschwingen. Ihre Musik war nicht Beiwerk, sondern Teil des Erzählens – sie machte Gefühle greifbar, wo Sprache an Grenzen kam.

Viele Besucherinnen und Besucher nahmen aus dem Abend mehr mit als historische Einblicke. Die Atmosphäre war getragen von dem Gefühl, dass Erinnern Verantwortung bedeutet – Verantwortung für das Heute und für das Miteinander. Und dass Frieden nicht mit großen Gesten beginnt, sondern mit Zuhören, Mitfühlen und dem Mut, sich einzubringen. 

Die Kooperation mit dem Zirkus des Wissens der Johannes Kepler Universität trug sichtbar zum Gelingen bei. Kurze Abstimmungswege und echte Bereitschaft, gemeinsam etwas zu gestalten, machten die Vorbereitungen leicht. Besonders hervorzuheben war das Engagement einer JKU-Studentin, die das Bildungswerk unterstützte und dafür im Rahmen Lehrveranstaltung ECTS-Punkte erhält. Ihr Beitrag zeigte, wie hier Lernen, Engagement und Verantwortung zusammenwirken und wie sinnvoll und bereichernd freiwilliges Engagement in Bildungskontexten sein kann.