„Die Ehrenamtlichen sind unser allerhöchstes Gut ...“
Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...
Seit meiner Kindheit bin ich immer schon in dieser Gemeinschaft beheimatet. Jetzt bin ich bereits 35 Jahre im kirchlichen Dienst hauptberuflich als Sekretärin tätig. Da ich die Vielfalt spüren, Neues entdecken und mich weiterentwickeln wollte, habe ich in meiner beruflichen Laufbahn zwei mal die Abteilung gewechselt bzw. eine Doppelanstellung in der Diözese ausgekostet.
Meine Stationen waren die Katholische Frauenbewegung, Sozialreferat und Katholisches Bildungswerk. In der Frauenkommission durfte ich dann ganz spannende Jahre erleben. Es war die Zeit vor und während der Umsetzung des Zukunftsweg „Kirche weit denken“.
Seit zwei Jahren bin ich in Altersteilzeit und kann mich jetzt ganz meiner hauptamtlichen Tätigkeit im Katholischen Bildungswerk widmen. Das ich jetzt sehr genieße, da eine Doppelanstellung eine bereichernde aber auch herausfordernde Zeit ist.
Auf jeden Fall ist es mir wichtig, einer Arbeit nachzugehen, die mich inhaltlich erfüllt, mir sinnvoll erscheint und die die Welt ein kleines bisschen besser macht.
Ich bin im kirchlichen Kontext immer schon ehrenamtlich unterwegs (Kirchenchor, KFB und KBW) und möchte so ein Teil einer lebendigen Gemeinschaft sein und zum Gelingen beitragen. Finde es sehr interessant und hilfreich, wenn man das hauptamtliche Wissen und auch das Kennen von internen Kontakten und Einrichtungen für die Pfarrgemeinde nutzen kann.
Die vielen Ehrenamtlichen sind unser allerhöchstes Gut, damit unsere „Kirche“ noch funktioniert. Ich bin dankbar für so viele Frauen und Männer und möchte auch eine davon sein.
Kirche ist so viel mehr, als viele denken. (Telefonseelsorge, Beratungen BeziehungLeben, Betriebspastoral mensch&arbeit, …) Darauf aufmerksam zu machen und Kirche nicht auf Skandale zu reduzieren, ist mir auch ein großes Anliegen.
In unserer Diözese Linz weht immer noch der beste Wind in Österreich.
Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...
Es gibt so vieles was gleichzeitig passieren sollte … (keine Reihung nach Wichtigkeit)
Gefahr und Nutzen von diversen Sozialen Medien und KI (speziell kommend von Amerika + China)
Geschlechtergerechtigkeit; Gleichstellung von Mann und Frau besonders im kirchlichen Diskurs.
Öffnung der Weiheämter für berufene Frauen.
(Nicht alle Sorgen der Kirche wären damit gelöst. Aber wir könnten uns endlich anderen und neuen
Aufgaben stellen.)
Politikverdrossenheit: Die Wichtigkeit der Politik. Demokratie, Medien- und Meinungsfreiheit
Kriege und Armut: Und der verbundene Wiederaufbau
Die EU und der Stand in der Weltordnung
Das große Thema - Migration
Klimaschutz: Nachhaltigkeit und der Umgang mit Ressourcen
Es gäbe noch so vieles mehr ...
Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
Kraft schöpfe ich in und mit der Musik und beim Singen in der Chorgemeinschaft mit Gleichgesinnten und Herzensmenschen.
Stärkend ist auch immer wieder ein Waldspaziergang, wo ich so richtig durchatmen kann und mich frei fühle.
Die „Ruhe“ in einer leeren Kirche lassen mich auch immer ruhig und zuversichtlich werden und ich darf dort die Verbundenheit mit meiner inneren Quelle erfahren.
Eine Inspiration für mich ist auch immer ein Blick auf den Horizont am Meer. Dort verbinden sich für mich Himmel und Erde und das inspiriert mich jedes Mal aufs Neue.
Dem Leben mit großer Neugier zu begegnen und dabei Neues zu erfahren und erleben, treibt mich an und hat mich schon viel (auch Unterwartetes) entdecken lassen.
Ein ganz wichtiger Leitspruch ist für mich: „Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.“ (Marcus Tullius Cicero)
Zur Person:
Monika Leeb arbeitet als Fachsekretärin im Team Katholisches Bildungswerk (Treffpunkt Bildung) im Fachbereich Erwachsenenbildung des Bereichs Bildung & Kultur und ist aktiv als Pilgerbegleiterin im Netzwerk Spirituelle Wegbegleiter.