Auf der Suche nach Antworten auf globale Entwicklungen
Die Eröffnungsrede von Franz Helm, dem Vize-Provinzial der Steyler Missionare in Österreich, trug den Titel „Der einzelne Mann und die globale Entwicklung“. Der Missionstheologe präsentierte darin seine sieben Thesen für katholische Männer zum weltweiten Einsatz für das gute Leben. „Sagen wir es unerschrocken: Wir wollen eine wirkliche Veränderung. Durchbrechen wir die patriarchalen Strukturen der Unterwerfung und Ausbeutung. Gott selbst befreit aus überkommenen Strukturen und Systemen“, fasst Helm den Grundtenor seiner Rede zusammen.
Tags darauf referierte unter anderem Dr. Franz Hehenberger, Geschäftsführer von SEI SO FREI der Diözese Linz über „Entwicklungen in Afrika“. Für Hehenberger sind die Gründe, warum die Länder Afrikas noch unterentwickelt sind, Korruption, Gier und unlimitiertes Machtstreben. Ein Lösungsansatz seien die Projekte von SEI SO FREI, die gemeinsam mit einheimischen Organisationen langfristig geplant würden. Hehenberger präsentierte nachhaltige Projekte in der Landwirtschaft, die seit mehr als 10 Jahren mit Projektpartnerin und Romero-Preisträgerin Saria Amillen Anderson in Tansania durchgeführt werden.
Am nächsten Tag stand ein anderer Kontinent im Mittelpunkt: „Entwicklungen in Lateinamerika“ war das Thema am Freitag, mit den Referenten Mag. Wolfgang K. Heindl, Projektreferent von SEI SO FREI der Diözese Salzburg sowie Elisabeth Moder und Diego Santos von Horizont3000, dem Zusammenschluss aller kirchlichen Entwicklungshilfe-Organisationen in Österreich. Für die drei Referenten war es klar, dass nur nachhaltige Modelle wie das „Faire Handeln“ eine Zukunft in der Entwicklungszusammenarbeit haben. Damit wird den Produzenten ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht. Die Katholische Männerbewegung ist übrigens zu 60 Prozent Gesellschafter der EZA Fairer Handels GmbH, dem größte Importeur Fairen Handels in Österreich.
Am Schlusstag referierte Dr. Stefan Scholz, Abteilungsleiter für Schwerpunktländer der Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium. Er sprach über „Die Rolle Österreichs in der globalen Entwicklungszusammenarbeit“. Dabei hob er drei Schwerpunkte hervor: Die gemeinsame Planung von Pilotprojekten, der Aufbau eines strategischen Resultat-Management-Kreislaufes und die Mitwirkung an Entwicklungshilfeprojekten der EU.
Der Abschluss der Sommerakademie war ein bewegender Gottesdienst mit Altbischof Mag. Christian Werner, der zum Thema Entwicklungen betonte: „Die Liebe Gottes kennt keine Grenzen und Ausgrenzung.. Die Katholische Männerbewegung soll eine Gemeinschaft sein, eine Gemeinschaft stark verbunden mit Christus.“ DI Dr. Leopold Wimmer und Diakon Dr. Paul Röttig dankten Altbischof Werner für die langjährige Zusammenarbeit.
Luis Cordero. Der Autor ist Pressereferent der KMBÖ