Zielgruppe Männer
Mitgliederwerbung. Stellen Sie sich vor, Sie wollen von etwa 420 Männern und einer Frau, die 235 Pfarren vertreten, wissen, welche Personen sie „im Auge haben“, wenn sie von „ihren Männern“ in ihrer Pfarre reden. Das ist ein ziemlich aufwändiges Unterfangen.
Die KMB der Diözese Linz hat diese Erhebung in allen 38 Dekanaten durchgeführt. Das braucht Zeit: 25 Abende waren notwendig, um alle Regionen Oberösterreichs zu erfassen. Ohne die KMB-Obmänner in den Pfarren oder die Sprecher in den Dekanaten läuft da nichts.
Wen haben wir im Auge
So ist es abgelaufen: Auf einem Flipchart stand eine Liste von möglichen Zielgruppen für unsere Männerarbeit. Rote und grüne Punkte wurden ausgeteilt: Sie galten für derzeitige und zukünftige Zielgruppen. Jede Pfarre war gleichberechtigt und konnte jeweils fünf Punkte so verteilen, wie sie die Situation einschätzt: „Wen haben wir im Auge?“ Da gab es Kategorien, bei denen nur rote Punkt klebten – als eindeutig gut im Blick, aber nicht mehr in der Zukunft. Da gab es aber auch Kategorien, wo grün alles dominierte: Dort will Mann hin.
Insgesamt wurde schnell klar: Die KMB spricht derzeit aktive Kirchenbesucher und Funktionäre im kirchlichen Umfeld sowie Pensionisten sehr stark an. Zukünftig wollen wir die jungen Männer, die gerade verheirateten und die Jungväter für die KMB gewinnen.
Pfarre und Diözese arbeiten zusammen
Männer auf eine Mitgliedschaft in der KMB anzusprechen, dazu braucht es einerseits Mut, andererseits Unterstützung für die vielen ehrenamtlichen Obmänner der Ortsgruppen. Diese Hilfe mit Material und mit Workshops anzubieten, ist Sache der Zentrale. Auf neue Männer zuzugehen und sie anzusprechen, ist Sache der jeweiligen Pfarrgruppe. Aufmerksam machen, was die KMB ist und bedeutet, dazu sind beide Ebenen aufgerufen.
KMB ist persönlich und lokal
Für neue Mitglieder braucht es auch Männer und Männergruppen, die offen sind für die Neuen. Sie müssen bereit sein, Experimente durchzuführen. Und es braucht verständnisvolle Partnerinnen, denen es wichtig ist, dass ihre Männer in Gemeinschaft erleben gestärkt zu werden, angenommen zu sein und einander zu stützen. Der Mehrwert der KMB-Gruppe bzw. einer Männerrunde muss für beide Seiten erlebbar sein, auch für die Partnerin.
Männer sollten mehr für ihre Gesundheit tun, meinen Expertinnen und Experten. Zur seelischen Gesundheit gehören auch die Gemeinschaft, Freundschaften und das seelsorgliche Gespräch im geschützten Rahmen. Männer sind einander Stütze im Alltag – ein Angebot, das sonst kaum eine Organisation hat. Die örtliche und zeitliche Nähe zum Wohn- und Arbeitsort macht die KMB-Ortsgruppe unersetzbar.
Mag. Reinhard Kaspar ist Organisationsreferent der Katholischen Männerbewegung der Diözese Linz.