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Pionier der Vaterkarenz

Pionier Vaterkarenz

1992 – im Jahr des Herrn, seit neun Jahren bin ich als Justizwachebeamter

im Linzer Gefängnis tätig. Meine bereits fünfköpfige Familie erwartet neuerlich Nachwuchs, der schon kräftig ins Freie drängt.

Bei den ersten drei Kindern gab es die gesetzliche Voraussetzung, um ein Karenzjahr anzusuchen, noch nicht. Also, jetzt oder nie! Erste, noch etwas

unsichere verbale Ankündigungen meinerseits werden seitens der Kollegenschaft spöttisch abgetan: „Woisi, schiaßt da leicht scho de Müch ei …“ und anderes mehr, das sich hier zu schreiben nicht lohnt. Jetzt will ich es erst recht wissen.

Einer von den österreichweit 3.500 Justizlern muss ja beginnen. Ich setz' mich zur Schreibmaschine und tippe: „Im Dienstwege – Ich ersuche die Dienstbehörde aus Anlaß der Geburt meines Sohnes G. um Gewährung eines Karenzurlaubes gemäß

§ 2 Absatz 1 Ziffer 2 EKUG (Elternkarenzurlaubsgesetzes) für die Zeit von … bis …“. Daraufhin verlangt die Dienstbehörde ausdrücklich eine schriftliche Begründung meines Ansuchens und eine Berufstätigkeitserklärung meiner Frau.

In schwulstiger Formulierung komme ich dieser Aufforderung nach und gebe diese in abgekürzter Form hier wieder: „… künftiger Arbeitgeber legt dringenden Wert auf die Mitarbeit meiner Frau … diese ihre Versicherungszeiten begründen spätere Ansprüche … der Gefahr einer Entfremdung aus einem zeitgemäßen Arbeits- und Betriebsmanagement vorzubeugen …“ und so weiter.

 

Ein positiver Bescheid

Schließlich langt der positive, ministerielle Bescheid in der Anstaltsdirektion ein: „… wird Ihnen gem. § … für den Zeitraum von … bis … ein Karenzurlaub gegen Entfall der Bezüge gewährt. Sie haben sich daher am … wieder zum Dienst zu melden.“

Diese Mitteilung macht schneller die Runde als heutiges Twittern. Unverständliches Kopfschütteln ist noch die gelindeste Form von Reaktion.

Von „Owizahrer“ bis „du verbaust dir jo olle Aufstiegschancen“ über „spinnst, auf so vü Göd vazichst du …“ höre ich vieles. Mit einem Wort: Hundert Kollegen sind mit hunderten Antworten zu befrieden. Bei der Karenzjause langen aber dann doch alle kräftig zu. Verwandtschaft und Bekanntschaft übt sich in nobler Zurückhaltung. Mein Vater weiß nicht recht – soll er weinen oder lachen?

Nach diesem Hürdenlauf ist mir aber eins schon in guter Erinnerung. Nach 21 Arbeitsjahren genieße ich diese zeitlich begrenzte, berufliche Veränderung.

 

Mehr Nachtdienste als erwartet

Der „Owizahrer“ schmeißt sich also ins Karenzgetümmel. Nach kurzer Zeit stelle ich fest: Mit den vier Buben-Sprossen mach ich jetzt mehr Nachtdienste als in meinem Brotberuf. Vorher hatte ich einen Dienstplan – jetzt darf ich mich selbst organisieren. Kindergarten bringen, Spielgruppe besuchen, Aufgaben machen, Ansagen üben, Musikschulunterricht in Klavier, Flöte und Ziehharmonika begleiten und bei vier Kindern stehen meist mindestens vier andere auch noch da … und, und, und. Mir gehen die unds aus. Ja und die essen dann auch noch mit.

Apropos essen:

In einem Mutanfall belege ich sogar einen Kochkurs im Haus der Frau. Somit schaffe ich es, über einfache Nudelgerichte und dicke Suppen  hinauszukommen. Auf so manchen Apfel- oder Milchrahmstrudel bin ich richtig stolz.

Aber – hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann. Sie war es in erster Linie, die mir dieses Schnupperjahr ermöglichte, mich coachte und oft wieder auf das richtige Gleis setzte. Nur bügeln brauchte ich nicht. Bis heute nicht. Sie meint, „wir wollen doch keine Knitterfamilie werden“.

 

Seit einem Jahr bin ich nun in Pension. In den letzten Jahren konnte ich vielfach bei den jungen, männlichen Kollegen die Beanspruchung, wenn auch nur einiger Karenzmonate, beobachten. So gut wie keinen kümmert´s mehr.

Wolfgang Woisetschläger

Justizwachebeamter i.R; Linz

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