Gottesdienstbausteine zum Vatertag 2020
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KYRIERUFE / CHRISTUSRUFE
Herr Jesus Christus,
du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben:
Herr, erbarme dich unser!
Du bist die Liebe, die Hoffnung und die Zuversicht:
Christus, erbarme dich unser!
Du bist Quelle und Ziel unseres Tun und Handelns:
Herr, erbarme dich unser!
Gedanken zur Predigt
Lesungstexte: 1. Lesung: Ex 19, 2-6a, Evangelium: Mt 9, 36 - 10,8
Der Vatertag kommt in der Bibel nicht vor – der ist unsere Erfindung. Mit gutem Grund ist es deshalb sinnvoll einmal im Jahr gestärkt aus den biblischen Quellen darüber nachzudenken, was Vater-Sein bedeutet.
Drei Sätze aus den heutigen Lesungstexten drängen zur meditativen Betrachtung auf:
- Wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. (Ex 19,4)
- Wie Schafe, die keinen Hirten haben (Mt 9,36)
- Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. (Mt 10,8)
Drei wunderbare Bilder für einen Vater
Vielleicht haben wir gar nicht gespürt, wie uns der Vater auf Adlerflügeln durch die Wüste getragen hat, wie er uns vor dem Absturz von den Klippen des Lebens bewahrt hat, welche Anstrengungen er unternommen hat, damit wir festen Tritt im Leben fassen konnten. In unserem kindlichen Übermut haben wir vieles nur von der „bright side“ des Lebens gesehen, er aber hat unser Streben gelenkt und uns am Weg gehalten.
Vielleicht wären wir ohne ihn wie orientierungslose Schafe geblieben, die keinen Hirten haben? „Vaterlose Gesellschaft“ nennen Väterforscher das heute. Der (leibliche und/oder soziale) Vater ist für unsere Entwicklung der wichtigste Mann in unserer Kindheit. Zu welchem Mann hätten wir aufblicken können, wenn nicht zu unserem Vater? Vielleicht hätten wir uns ohne seine Führung mehrfach verrannt und hätten die Orientierung verloren.
Daher die Mahnung an uns heute: "Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben!" (Mt 10,8) Was wir von unserem Vater gelernt haben, die Ideale, die er vermittelt hat, die Lehren, die wir aus seinen Fehlern gezogen haben, das Bild, das er in uns hinterlassen hat, ist letztendlich immer die Folie für unser Vater-Sein.
In der versöhnten Dankbarkeit mit ihm wird aus "unserem Vater" letztlich ein erfülltes „Vater unser“.
FÜRBITTEN
1. Jesus Christus, Du hast uns den einen liebenden Gott-Vater für alle bezeugt. Eine die Menschheit in der Erkenntnis, dass alle in gleicher Weise einander Brüder und Schwestern sind.
2. Jesus Christus, Du hast uns ermutigt, dem Vater im Himmel unsere Sorgen und Hoffnungen anzuvertrauen. Festige uns im Glauben, dass er sich um uns sorgt.
3. Jesus Christus, durch Dich glauben wir an die Barmherzigkeit des Vaters. Ermutige alle, die einen neuen Anfang ersehnen, den Weg zu Dir zu suchen.
4. Jesus Christus, Du hast kraftvolles Engagement mit Achtsamkeit, Zärtlichkeit und Fürsorge verbunden. Öffne Männer, die Gewalt ausüben über Frauen und Kinder, zur Bereitschaft, Hilfe zu suchen und anzunehmen.
5. Jesus Christus, Du hast uns das Vertrauen und die Liebe des Vaters vorgelebt. Schenke allen Verstorbenen die Verheißung des ewigen Lebens. Darum bitten wir Dich durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
SEGEN
Jesus möge Eure Augen segnen,
damit sie Gottes wunderbare Schöpfung sehen können.
Jesus möge Euch ein feines Gehör schenken,
damit Ihr unter den vielen Stimmen immer Gottes Stimme hören könnt.
Jesus möge Euren Mund segnen,
damit Ihr die vielen Köstlichkeiten der Erde schmecken könnt.
Jesus möge Euch vor Worten bewahren,
die andere verletzen.
Jesus möge Eure Hände segnen,
damit sie behutsam sind.
Jesus möge Euer Herz segnen,
damit es verzeihen und Freude und Leid teilen kann.
Liebender Gott,
wir bitten Dich für alle Väter:
Geh Du mit ihnen, führe Du sie die guten Wege durchs Leben.
Sei Du bei ihnen, im Arbeitsalltag, daheim,
in der Familie und wenn sie mit ihren Kindern spielen.
Lass sie uns ein Vorbild sein, achtsam und verständnisvoll im Miteinander,
treu in der Liebe und ein Beispiel im Glauben.
Amen.
Johannes Chum, Pastoralassistent Pfarre Deutschlandsberg
Bonusmaterial
Für meinen Vater
von Konstantin Wecker
Niemals Applaus, kein Baden in der Menge
und Lob, das nur vom kleinsten Kreise kam.
Und das bei einer Stimme, die die Enge
des Raumes sprengte, uns den Atem nahm.
Dein „Nessun dorma“ war von einer Reinheit,
die nur den Allergrößten so gelang.
Du blühtest nur für uns. Der Allgemeinheit
entzog das Schicksal Dich ein Leben lang.
Und trotzdem nie verbittert, keine Klage,
Du sagtest einfach, Deine Sterne steh´n nicht gut,
doch gaben Dir dieselben Sterne ohne Frage
die Kraft zur Weisheit und unendlich Mut.
Mir flog das zu, was Dir verwehrt geblieben
Du hattest Größe und ich hatte Glück.
Du hast gemalt, gesungen,
hast ein Buch geschrieben
und zogst Dich in Dich selbst zurück.
Du hast die Liebe zur Musik in mir geweckt
und ohne Dich wäre ich unendlich arm geblieben.
Du bliebst verkannt und hast Dich still entdeckt
ich war umjubelt und ich hab mich aufgerieben.
Das, was ich heute andern geben kann,
wäre nicht denkbar ohne Dich.
Es ist Dein unbeachteter Gesang,
der in mir klingt und nie mehr von mir wich.
Und meistens sagt man erst zum Schluss,
was man verdeckt in tausend Varianten schrieb:
wenn ich an meinen Vater denken muss,
dann denk ich stets: ach Gott, hab ich ihn lieb!
An meine Kinder
von Konstantin Wecker
Jetzt seid ihr schon groß und bald aus dem Haus
Die Kindheit ist so schnell vergangen
Für die Eltern ist deshalb nicht alles aus
Die haben noch andre Verlangen
Obwohl, ich hätte so manchen Moment
Liebend gerne fester gehalten
Doch man kann sich die Flüchtigkeit der Zeit
Nicht nach eigenem Willen gestalten
Was kann ich euch mitgeben auf diesen Weg
Den ihr nun ganz alleine bestreitet
Die Hoffnung, dass euch mit jedem Schritt
Stets meine Liebe begleitet
Ich hab’s nun mal nicht so mit der Moral
Wann sind Kinder gut, wann böse
Kinder sind schuldlos, haltet sie frei
Vom Moralismusgetöse
Ihr seid ein Wunder, wie jeder Mensch
Geboren aus dem absolut Schönen
Und die Welt sähe so viel friedlicher aus
Könnt’ man sich daran gewöhnen
Ich war nie perfekt, wie könnte ich auch
Ihr kennt meine Kunst zu scheitern
Und perfekte Eltern konnten uns doch
Im besten Fall nur erheitern
Was hab ich falsch, was richtig gemacht
Ihr wart mir doch nur geliehen
Ich rede nicht gern um den heißen Brei
Ich wollte euch nie erziehen
Erziehen zu was, zum Ehrgeiz, zur Gier
Zum Chef im richtigen Lager
Ihr wisst es, ich habe ein großes Herz
Für Träumer und Versager
Einen einzigen, großen Wunsch hätte ich noch
Da seid mit mir bitte konform
Egal was sie dir versprechen, mein Kind
Trag nie eine Uniform
Es wird nicht leicht, die Zeiten sind hart
Es knarzt mächtig im Getriebe
Ich hoffe euch trägt auch durch Not und Pein
Bedingungslos meine Liebe
Das ist alles was ich verschenken kann
Keine prall gefüllten Konten
Und Augenblicke der Schönheit, da wir
Zusammen uns glücklich sonnten
Sorgt euch nur nicht um den Vater, nun kommt
Euer ganz eigenes Leben
Ihr habt mich gelehrt und ich dank’ euch dafür
Ohne zu wollen zu geben