Das Kreuz in der Öffentlichkeit
In der Karwoche (bzw. am Karfreitag) wird ein großes Kreuz an einem belebten Ort gut sichtbar aufgestellt (z.B. dort, wo sonst der Maibaum oder der öffentliche Christbaum steht) und genügend Raum gegeben, damit Passanten bewusst darauf zugehen können.
Entsprechende Musik und eine kreative Gestaltung rund um das Kreuz erzeugen eine besondere Atmosphäre. Es empfiehlt sich, um das Kreuz herum, Stehpulte mit Stiften und kleinen Zetteln zum Aufschreiben der persönlichen Anliegen aufzustellen. Die Passanten werden respektvoll über die Aktion informiert und eingeladen, ihre Wünsche, Sorgen und Probleme aufzuschreiben und ans Kreuz zu nageln (bzw. am Kreuz auf andere Art zu befestigen).
Alternativ können die Sorgen und Nöte auch mit Steinen beschwert am Fuß des Kreuzes abgelegt werden. Dabei ist es wichtig, nicht aufdringlich, aber gleichzeitig offen für Gespräche zu sein und bei gezeigtem Interesse auch zu anderen Veranstaltungen einzuladen.
Die Papierbotschaften können am Ostersonntag mit in den Auferstehungsgottesdienst aufgenommen werden und so durch das gemeinsame Gebet der Gemeinde Gott zur Verwandlung übergeben werden.
Inspiriert durch das Buch „Mission Possible“ von Otto Neubauer, S. 152f.
Sorgen, Ängste und Wünsche vor Gott bringen
Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in
Christus Jesus bewahren.
Brief an die Philipper 4,6-7
Der Apostel Paulus beschreibt in wenigen kurzen Sätze eine Möglichkeit, wie wir einen Zugang zum Gebet finden können. Der Franziskanerpater Richard Rohr übersetzt die Worte Paulus Schritt für Schritt
in unseren Alltag. (vgl. Richard Rohr, Ganz da. Einfach und kontemplativ leben, S. 120f.)
1. Beten ist das Gegenteil von sich sorgen.
2. Beten bedeutet, freiwillig einen Standpunkt der Fülle und Dankbarkeit einnehmen.
3. Göttlicher Friede ist dann da, wenn du dich nicht sorgst trotz all der Dinge, wegen derer du dich sorgen könntest.
4. Dieser Friede ist viel größer als die Vernunft, die alles verstehen, etikettieren und erklären will.
5. Suche von Anfang an diese betende Haltung einzunehmen.