Innovativ ist an dieser Idee die durchgängige Verwendung einer aktuellen (wenn auch nicht ganz neuen), auf die Bibel angepassten „Methode zur Informationsvisualisierung“. Bewusst greift Bibel-clouds greift dafür das Sprachspiel tag-cloud („Stichwort-Wolke“) auf und verwendet das Medium "Wortwolken“ spannend anders, spannend fremdartig. Denn nicht ein Blog oder eine Internetseite – wie sonst üblich – wird wortästhetisch auf einen Blick nähergebracht, sondern es sind die einzelnen Bücher der Bibel, die besondere Aufmerksamkeit bekommen und verlangen.
Biblische Wolken?
„Bibelclouds“ stellen biblische Bücher als vielfältige Wort-Wolken dar. In ihrer Form können sie – wie ihre Artgenossen am Himmel – variieren, aber für alle gilt: Je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer ist es abgebildet und je länger das biblische Buch ist, desto mehr Wörter kommen in der Wolke vor. So merkt man auf den ersten Blick einen großen Unterschied zwischen Genesis (mit 50 Kapiteln) und Obadja (mit 21 Versen die
kürzeste Schrift des AT), oder inhaltlich zwischen Levitikus („sollen“ als häufigstes Wort), Kohelet
(„Windhauch“), Jesaja („Herr“) und dem Hohelied („Geliebter“).
Eine Stärke dieses Projekts:
Bibel(vor)kenntnisse sind keine nötig.
Arbeiten mit dem Original …
In ihrer Anwe
ndung gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Für Schulklassen und Jugendgruppen sind vielfältige Modelle ausgearbeitet worden, die im Internet (
www.bibelclouds.de) zu finden sind. Sehr zu empfehlen für alle, die in Unterricht und Seelsorge mit jungen Menschen die Bibel ins Gespräch bringen wollen! Die meisten Methoden verwenden dabei mehrere Bibelclouds (= mehrere biblische Bücher). So kommt gut zum Vorschein, dass die Bibel wie eine kleine Bibliothek von einzelnen Büchern verstanden werden will, die einiges gemeinsam, aber doch je ihren Eigenwert haben. Die Bibelcloud zum Johannesevangelium etwa (s. Bild unten) lässt Eigenheiten des Evangeliums (vor allem im Vergleich mit den Synoptikern; vgl. Bild links: Markusevangelium) schnell erkennen: Begriffe wie „Welt“ und „Wort“ oder das häufige Vorkommen der „Juden“ fallen auf.
Mit diesem Original lässt sich z.B. der Einstieg eines Bibelseminars zum Johannesevangelium gestalten. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein:
• Was sehe ich?
• Was spricht mich an?
• Welches Wort ist mir fremd?
• Wozu möchte ich mehr wissen?
… und mit eigenen Wordclouds
Will man tiefer ins Johannesevangelium eintauchen, jedoch nicht auf die Vorteile der grafischen
Darstellung von Bibeltexten verzichten, lohnt es sich, eigene Wordclouds zu erstellen. Dafür braucht man lediglich einen PC mit Internetzugang und ein wenig Zeit und Lust am Experimentieren.
Wordle ist ein Programm, mit dem auf einfache Weise Wordclouds selbst erstellt werden können in vielen Farben, mit verschiedenen Schriftarten und zahlreichen Möglichkeiten der Darstellung zur Auswahl.
Dazu wird ein digitaler Bibeltext in die vorgegebene Maske kopiert, die gewünschten Parameter ausgewählt – und fertig ist die erste eigene biblische Wordcloud!
Die technische Ausgefeiltheit der Bibelclouds (dort werden z.B. alle Formen von „sagen“ in der Nennform dargestellt) fehlt hier zwar, aber mit ein wenig Übung lassen sich ansprechend aussehende Grafiken erzeugen.