Weißt du wohin wir gehen?
Wie wird es sein, wenn das große Ende droht. Wird es einen Himmel geben, wird mich dort noch jemand lieben, glaubst du daran, dass die Seele leben kann, dass man Gutes dort belohnt, dass man unter Freunden ist und für das Böse zahlt, gibt es ein Leben nach dem Leben? So stellt Christine Stürmer in ihrem Lied die größte aller Fragen. Bis heute feiern wir als christliche Antwort das Doppelfest Allerheiligen und Allerseelen mit dem Evangelium der Seligpreisungen. Wie passt das alles zusammen?
Weißt du wohin wir gehen?
Diese Frage haben sich die Christen schon ca. 100 Jahre nach Christus gestellt. Der Kaiser
Domitian ließ die ersten Christen verfolgen und töten. Es geht um die ewige Frage, die bis heute aktuell ist: Wer ist größer, der Kaiser oder Gott? Wen sollen sie anbeten? Wie leben? Wie sterben?
Die Geheime Offenbarung antwortet mit einer großen Vision:
144000 Menschen – leuchtend weiß und rein, stehen aufrecht vor Gott – in einer großen Gemeinschaft – versöhnt mit Gott und den Menschen – erlöst von allen Tränen, körperlichen und seelischen Schmerzen – alles Leid hat ein Ende- gemeinsam schauen sie Gott und leben bei Gott – aufgehoben – angekommen – erlöst, um in Herrlichkeit und Freude zu leben.
Es ist eine große Vision von einem guten, gelungenen Ende eines Menschenlebens. Eine Vision mit vielen starken Bildern:
Am Ende meines Lebens: aufrecht vor Gott stehen können. Im Angesicht Gottes, der die Liebe ist und die Liebe will: aufrecht stehen können, sich nicht verstecken oder weglaufen müssen.
Am Ende meines Lebens mit den anderen Menschen in einer großen Gemeinschaft da sein können – in Frieden, versöhnt, solidarisch, gemeinsam, ohne Schuld, die uns trennt, ohne Vergleich, wer besser oder schlechter gelebt hat, wer mehr geliebt oder bekommen hat…
Am Ende meines Lebens erlöst von aller Bedrängnis, Schwere, Schmerzen und Ängsten meines Lebens. Alle unsere Toten reingemacht, sauber gewaschen durch die erlösende Liebestat Jesu, dankbar und voll Freude singend von der Weisheit und Stärke eines Gottes, der gutes Leben für alle Völker und jeden Menschen will.
Am Ende meines Lebens erkennen, dass jeder Mensch in sich die Fähigkeit zum Guten trägt, zum Versöhnen, zum Vergeben von Schuld und die Begabung zur Solidarität und Liebe und zur Mitgestaltung des Gottesreiches schon Hier und Jetzt.
Weißt du wohin wir gehen? In einem weisen Wort heißt es:
Wer ein Ziel hat, findet auch seinen Weg. Deshalb ist es auch so wichtig, sich über das Ziel Gedanken zu machen, weil es die Kräfte mobilisiert, auf dieses Ziel zuzugehen und auch die Art und Weise prägt, wie wir heute leben.
Jesus erzählt uns heute im Evangelium vom Selig- Werden.
Die Seligpreisungen können als „Glückwünsche“ gesehen werden. Als Hinweisschilder: Wie gelange ich zu Glück? Wie kann ich ein gutes Leben führen? Es sind unsere innere Haltungen, die sich im alltäglichen Leben bewähren müssen. Die christliche Vision ist eine lebenswerte Welt für alle Menschen zu schaffen. Wenn ihr in der Liebe und in Gott bleibt, dann gehört euch das Himmelreich, werdet ihr getröstet werden, das Land erben, satt an Gerechtigkeit sein und Erbarmen finden. Freut euch (jetzt schon) und jubelt. Eure Freude wird groß sein im Himmel!
Heute feiern wir das Fest Aller – Heiligen: 144000 tragen das Siegel Gottes
12x12 und 3 Nullen – In der Symbolsprache der Bibel bedeutet es die Zahl der Vollkommenheit: Alle, alle, alle sind eingeladen an diesem Reich Gottes schon hier und heute mit zu bauen. AMEN