Vom guten Anfang und vom guten Ausgang

Liebe Gemeinde!
Diese Nacht ist voller Zeichen und Symbole:
Wir haben ein Feuer angezündet.
So haben Menschen es immer getan, um eine „wärmende Mitte“ zu haben, in einer oft so kalten und feindseligen Umgebung. Ums Feuer sitzend haben die Menschen gerne Geschichten erzählt, die Alten den Jungen. - Geschichten, die Geborgenheit vermitteln sollten und Orientierung geben, Geschichten, die von Visionen erzählen, von Träumen, wie es sein könnte.
Nicht immer „wahr“, im historischen Sinn, sind solche Geschichten, aber voller „Wahrheiten“, voller Weisheiten, sinnvoll und Hoffnung gebend.
Um ein „Feuer“ versammelt hören auch wir heute uralte Geschichten:
Von der Erschaffung der Welt haben wir gehört.
Und dieses:„...und Gott sah, dass es gut war“, das sich wiederholt nach jedem einzelnen Tag, will uns Vertrauen geben in unsere Welt, die uns manchmal auch feindselig und unwirtlich erscheint.
Sie will uns „einreden“ – im besten Sinn des Wortes - dass diese Welt für uns Heimat ist und Lebensraum. Von Gott für uns eingerichtet.
Von einem guten „Anfang“ und einem guten „Ausgang“.
Wir haben gehört vom Auszug aus dem Land der Knechtschaft in die Freiheit.
Grausam und kriegerisch klingt diese Geschichte.
Man muss sie aus der Sicht der Gejagten und Verfolgten sehen, dann ist es eine wunderbare Rettung vor den übermächtigen Feinden.
Und sie haben mit uns zu tun, diese Geschichten.
Sie machen deutlich wofür Gott steht:
Nichts und niemand darf uns unterdrücken, erniedrigen und uns unsere Freiheit rauben.
Frei und selbstbestimmt, aufrecht und aufrichtig, so will Gott, dass wir vor ihm leben.
Dafür stärkt er uns den Rücken.
Und wir haben schließlich gehört: diese unglaubliche Geschichte vom leeren Grab.
Vom Engel, der verkündet: Er ist nicht hier! Er ist auferstanden!
Der „Tod“ hat nicht das letzte Wort – will uns diese Geschichte sagen. Das Leben siegt über den Tod.
Und mit dem Tod meinen wir ja nicht nur das Ende des Lebens, sondern ebenso die Schatten, die dieser Tod jetzt schon auf unser Leben wirft. Die vielen Erfahrungen von Not und Elend, die das Leben verderben
Diese „Schatten des Todes“, sie lösen sich auf, sie wandeln sich im Licht der Auferstehung.
Von einem guten „Anfang“ zu einem guten „Ausgang“ spannt sich unser Leben. Das „Dazwischen“ ist unser Lebensweg. Nicht immer ein Spaziergang. Das wissen wir. Manchmal ist er mühsam und steinig und verlangt uns vieles ab.
Aber das Vertrauen – auf einen guten „Ausgang“ hilft uns leben und bestehen im Hier und Jetzt. Es trägt uns. Wennn ich daran glauben kann, bekommt das „Dazwischen“ – mein Leben, Sinn und Wert.
Es ist eine dreifache Botschaft, die wir Christen in dieser Nacht hören dürfen:
- Die Botschaft von einem guten Anfang –
„und Gott sah, dass es gut war“.
- Die Botschaft von einem guten Ausgang: -
von einem unzerstörbaren, ewigen Leben.
- Und für das „Dazwischen“:
die Botschaft von einem Gerufensein in ein freies, aufrechtes, selbstbestimmtes Leben.
Das mutet Gott uns zu.
Exemplarisch zeigt sich das in Jesus Christus.
Und diese Botschaft der Osternacht,
sie möge uns erfüllen und „beleben“.
Sie möge uns stärken, die Zumutungen uneres Lebens anzunehmen.
Sie möge uns immer wieder „auferstehen“ lassen,
aus allen Niederlagen und Gräbern, ins „Leben“, ins Licht,- hier und jetzt schon und einmal für immer.
So lasst uns jetzt „aufstehen“ uns „aufrichten“ zwischen Himmel und Erde, und spüren:
so „leben“ wir“ – „ausgespannt“ zwischen Himmel und Erde. „Eingespannt“ in die Gemeinschaft unserer Mitmenschen – und in allem:
begleitet, geborgen und getragen in der Liebe Gottes – die Mensch geworden ist in Jesus Christus -
Lasst Orgel und Glocken erklingen
und lasst uns bekennen und singen:
Der Heiland ist erstanden! Halleluja!