Brot und Rosen
Ein paar Blitzlichter, aus der täglichen Erfahrung der Caritas:
Unser gewohnter Lebensstandard ist in Gefahr. Immer mehr Menschen sind trotz Arbeit armutsgefährdet. Sie kommen mit ihrem Geld nicht aus.
Wohnungen werden immer teurer. Die Energiekosten steigen, auch die Lebensmittel – immer mehr Menschen können die Kosten nicht mehr leisten.
Migrationshintergrund ist ein klarer Nachteil: schlechter bezahlte Jobs, mangelnde Sozialleistungen, niedrigere Einkommen, Zusatzkosten für Nachhilfe usw. Das sind schwere Belastungen für viele.
Manche Menschen schämen sich. Sie haben das Gefühl: „Ich bin ja selbst schuld, wenn ich arm bin.“ „Ich will nicht, dass jemand bemerkt, dass ich nicht mehr zurechtkomme mit meinem Leben“ ...usw.
Die Erfahrung der Caritas ist aber auch: viele Menschen sind dankbar, schon für Kleinigkeiten, z.B. für eine Einkaufsberechtigung im Sozialmarkt, für Gutscheine, für einen guten Tipp, oder einfach fürs Zuhören...das hilft leben.
Wir kennen alle die Geschichte der Hl. Elisabeth. (13.Jht)
Der krasse Gegensatz zwischen dem fröhlichen Reichtum am Schloss und der nagenden Armut der einfachen Leute ließ sie nicht los. Sie sorgte sich um die Nöte der Menschen, sie pflegte Kranke, sie besuchte Einsame.
Kurz gesagt: Sie hatte ein Herz für die Armen.
Auf der Burg fand das nicht Gefallen. Nachdem ihr Mann Ludwig, der sie immer unterstützte, 1227 während eines Kreuzzuges starb, machte ihr der Bruder ihres Mannes, Heinrich, das Leben schwer.
Aus dieser Zeit wird das bekannte „Rosenwunder“ erzählt:
Elisabeth geht wieder einmal mit einem Korb, gefüllt mit Broten – zugedeckt mit einem Tuch – von der Burg ins Dorf.
Heinrich hält sie auf und fragt misstrauisch: „Was hast Du in deinem Korb?“ –
„Rosen, Herr!“ – entgegnete sie. Ungläubig sieht Heinrich selbst nach.
Er reißt das Tuch vom Korb - und findet - frische duftende Rosen. – verwundert geht Heinrich davon und lässt Elisabeth gewähren.
„Brot und Rosen“ – beides zusammen - ein schönes Symbol für das, was ein Mensch zum Leben braucht. Brot und Rosen: es braucht für ein gutes Leben: „Brot“ – genug Nahrung und andere „Lebensmittel“.
Es braucht auch „Rosen“: das Schöne, Bunte, „Duftende“ im Leben: Möglichkeiten, Träume, Liebe und Geliebt-werden.
An beidem soll es uns allen nie mangeln: an „Brot“ nicht, aber auch nicht an „Rosen“.
Unsere Spende heute - sie kann zum „Brot“ werden, aber auch zur „Rose“ – für andere.
Danke im Namen der Caritas!