Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht
Liebe Mitchristinnen,
liebe Mitchristen!
Kennen Sie das Darknet? Den Bereich des Internets in dem Sie auf verschlungen und dunklen Wegen illegale Inhalte konsumieren können oder illegale Waren, wie Waffen oder Drogen und Dienstleistungen kaufen können.
Mehr als 1 Mio Menschen sind täglich im Darknet unterwegs. Wobei nicht alle Bereiche strafbar oder illegal sind. Wie viele von den 1 Mio Menschen tatsächlich dann z. b. Waffen kaufen, um andere zu verletzen oder zu töten bleibt offen.
Außerdem gibt es ja auch andere Quellen zur Beschaffung von Waffen um andere Menschen zu töten. Ich bezweifle, dass ein Hr. Wladimir Putin als oberster Befehlshaber von Russland und all die vielen anderen Diktatoren Waffen im Darknet beschaffen müssen. Regierungen, Armeen, aber auch Privatpersonen können sich ja Tötungswerkzeuge auch ganz legal beschaffen.
Die Welt ist böse. Nein halt, das stimmt nicht: Die Menschen sind böse oder noch genauer: Ihre Taten sind böse – das haben wir auch heute im Evangelium gehört und angesichts der vielen Kriege, Zerstörungen, Konflikte in der Welt ist das nicht von der Hand zu weisen.
Menschen sind böse, wenn sie sich von der Menschlichkeit verabschieden. Wenn Sie Krieg gegen andere Menschen führen. Und das ungeheuerliche daran ist, dass sie auch noch behaupten, irgendein Wille Gottes stünde hinter ihrer Grausamkeit. Früher mordeten z. B. Christen im Namen ihres Gottes, heute morden etliche Muslime im Namen Allahs.
Da könnte man in der Tat das gleiche sagen wie seinerzeit Bert Brecht, der große deutsche Schriftsteller, der in den 30er Jahren gesagt hat: „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten.“
Finster ist – biblisch gesehen alles, was im Widerspruch zu Gottes Wesen steht: Hass, Lüge, grenzenloser Egoismus, Machtstreben und Sünde in allen Schattierungen des Bösen. Diese Finsternis ist nur in uns und nicht in Gott. Das Böse in der Welt kommt nicht von Gott, sondern ist eine Folge des Sündenfalls. Nicht Gott ist schuld daran, dass wir Menschen nicht im Frieden miteinander leben, sondern lieblos und brutal miteinander umgehen.
So gibt auch in unserem Leben „das Böse“. Etwas, das wir nicht sichtbar machen möchten. Etwas, für das wir uns eigentlich schämen. Gedanken, Bosheiten gegenüber meinen Mitmenschen, damit ich besser dastehe. Worte, die wir aussprechen um andere schlecht zu machen.
Alles Dinge, die wir lieber im Dunkeln lassen.
Im Dunkeln ist gut munkeln… so heisst es in einem Sprichwort und wenn es auch nicht immer wirklich große böse Dinge sind, diese kleinen Heimlichkeiten, diese verschwiegenen Machenschaften und das falsche Gerede, so wäre es uns doch nicht recht, wenn diese Dinge ans Licht gelangen würden.
Ja es herrscht schon viel Finsternis in der Welt und unter uns Menschen.
Schon im AT können wir im 5. Buch Moses lesen: Am hellen Mittag tappst Du im Dunkel wie ein Blinder. Deine Wege führen nicht zum Erfolg.
Es scheint, dass sich nicht viel verändert hat in den letzten paar tausend Jahren. Die Worte aus dem AT stimmen heute noch genauso wie damals.
Viele unserer Wege führen nicht zum Erfolg.
Aber - welche Wege führen zum Erfolg? Welche Wege sollen wir gehen? Was ist die Lösung?
„Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“ So haben wir im heutigen Evangelium gehört. Und bei Johannes spricht Jesus ein andermal zu seinen Jüngern: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Schwestern und Brüder - Ja, das ist die Lösung. Wer an Jesus, das Licht der Welt, glaubt, wird nicht mehr in der Finsternis herumtappen, sondern Gottes Licht wird sein Leben erfüllen. Licht erleuchtet, gibt Orientierung und nimmt uns die Angst und die Verzagtheit.
Das Licht kam in die Welt…. Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt zu unserer Erlösung. Gott ist das Licht und unsere einzige Rettung. Wir können Kriege, Verwüstungen und menschliches Leid nicht verhindern, aber wir können zum Licht, zu Gott hinstreben.
Wir haben keine Lösung für den Krieg in der Ukraine, für den Krieg in Gaza, für die vielen Diktatoren rund um den Erdball, die Andersdenkende unterdrücken, wegsperren und töten.
Wir haben keine Lösung für die Zerstörung unserer Umwelt mit den dramatischen Folgen für unsere Brüder und Schwestern in Afrika und Asien, die unter den Auswirkungen unserer überbordenden Wirtschaftsleistung leiden und ihre Lebensgrundlage verlieren.
Wir haben keine Lösung für die Verhärtung der politischen und gesellschaftlichen Fronten in unserem Land durch Populismus, Propaganda und Verhetzung im Internet.
Und in diese unsere scheinbar ausweglose Lebenssituationen hinein bietet uns Jesus die Lösung an: ER IST DIE LÖSUNG!
Weil ER geht den Weg der Menschen mit, in allen Facetten, in allen Lebenslagen und bis zum Schluss, bis Golgotha.
Und er weist schon jetzt auf das hin was dann kommt; auf das Licht, das nach Golgotha aufleuchtet. Das Leiden, das Sterben ist nicht das letzte. Ostern kommt und damit Licht der Auferstehung.
Ja, wir dürfen es glauben und darauf vertrauen: ER IST DIE LÖSUNG!
Diese Lösung JESUS beinhaltet aber auch einen Auftrag für uns.
Jesus hat nicht nur von sich als dem Licht der Welt gesprochen. Nein, auch zu uns hat er gesagt: IHR SEID DAS LICHT WER WELT.
Ihr habt die Kraft und die Möglichkeit Licht für andere zu werden.
Ihr habe die Aufgabe, das Dunkel in der Welt weniger zu machen, zurückzudrängen und die Welt zu erleuchten.
Unser Tun wird wahrscheinlich nicht für eine großartige, alles durchdringende Helligkeit, die das Böse ein für alle Mal mit ihrem Strahlen zurückdrängt, reichen. Aber genauso wie eine einzige Kerze einen Raum erhellt, so kann auch unser Tun am Nächsten die Welt ein klein wenig heller machen. Nur ein bißchen, aber auch das zählt, denn viele kleine Lichter ergeben auch einen schönen und leuchtenden Schein.
Amen.