Hl. Josef der Arbeiter - unser Pfarrpatron
Fest des Hl. Josef, für Kinder und Erwachsene
Liebe Pfarrgemeinde, liebe Kinder!
Wir wollen euch heute eine Geschichte erzählen, in der ein Traum eine große Rolle spielte.
Und zwar von Josef. Josef ist ein einfacher Mann. Er lebt in Nazareth, einer kleinen Stadt in Israel. Tag für Tag arbeitet er als Zimmermann. Er arbeitet mit Holz. Das ist oft sehr schwere Arbeit. Nur am Samstag rührt Josef keinen Finger. Er geht in die Synagoge.
Am Samstag beten alle Menschen in Israel. Sie danken Gott und singen
frohe Lieder. Sie lesen in der Heiligen Schrift und denken darüber nach. Josef will so leben, wie Gott es sagt.
Aber er sieht jeden Tag die römischen Soldaten. Sie haben das Land besetzt. Josef hat manchmal Angst vor ihnen. Manchmal ist er aber auch wütend und fragt sich, wann werden wir endlich von diesen Römern befreit. Wann schickt uns Gott einen starken Retter?
Hier kommt Maria dazu.
Josef hat Maria lieb. Sie wohnt bei ihm in der Stadt und sie wollen heiraten. Eines Tages hat Josef einen merkwürdigen Traum: er träumt, dass es ganz hell wird und ein Engel zu ihm kommt.
Der Engel sagt:
,,Maria wird ein Kind bekommen - ein ganz besonderes Kind
- den Heiland der Welt - den Retter der Welt. Du sollst auf
dieses Kind achten, es behüten und ihm den Namen Jesus
geben.“
Josef wacht erschrocken auf.
Was war das? Maria bekommt ein Kind, ein ganz besonderes Kind?
lst das wirklich wahr, oder habe ich das geträumt? Er fragt Maria.
Maria sagt das es stimmt, was der Engel gesagt hat.
Josef glaubt an das, was Maria sagt und was er geträumt hat. Er denkt: Dieses Kind wird einmal der Heiland der Welt. lch will es beschützen und ihm ein guter Vater sein.
Das war die Geschichte von Josefs Traum.
Und auch wir haben Träume, die wie Wünsche sind - wir träumen
von Frieden, Gerechtigkeit, wir träumen von einem Leben das gut ist.
Wir träumen von Versöhnung und Liebe, das ist unsere Sehnsucht, unser Traum.
Manchmal schickt uns Gott auch einen Engel, auf den wir hören sollen. Ob wir ihn erkennen und auf ihn hören, ist nicht so sicher, weil wir oft zu sehr mit uns selber, unserem eigenen Ego beschäftigt sind. Auf die Stimme Gottes zu hören, ist ein Prozess, des in sich hinein Horchens und aufmerksam sein, was sich um mich herum ereignet. Auf die Stimme Gottes zu hören, heißt auch, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn ich vorerst davon keinen Vorteil für mich sehe.
Auf den Engel, auf die Stimme Gottes zu hören, bedeutet sich zu öffnen für das göttliche in der Welt und seinen Beitrag zu leisten für Friede und Gerechtigkeit in meiner Welt. Das ist eine große Herausforderung, die der Hl. Josef angenommen hat und die eine große Wirkung für die Welt und unseren Glauben hatte.
Im Evangelium haben wir gehört, wie Jesus, der 12jährige sich von seinen Eltern getrennt hat, und in der Synagoge in Jerusalem blieb. Große Sorgen hat er seiner Familie damit bereitet. Wer schon einmal ein Kind gesucht hat, weiß was das heißt. In dieser Begebenheit wird sein Vertrauen und sein Glaube ziemlich strapaziert. Vielleicht hat er seinen Sohn auch nicht wirklich verstanden, ist er ihm ein Stück fremd geworden. Wir kennen das auch von den eigenen Kindern, dass wir sie nicht immer verstehen können, sie uns auch fremd sind in gewisser Weise. Josef lässt sich nicht beirren, er bleibt an seiner Seite und gibt ihm seinen Glauben mit auf den Weg. Er tut verlässlich das, was er tun kann für seine Frau und seinen Sohn.
So kann der Hl. Josef uns Vorbild sein mit seiner Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen für die Seinen, und dabei fest auf Gottes Hilfe zu vertrauen.