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Inhalt:
Sun 12.02.23

Der rote Faden der Liebe

12.02.2023 Predigt von Margot Brucker
Margot Brucker

Joh 15,9-12

Liebesgeschichten in 2 Zeilen: 

 

Elena und Adrian lieben sich. Adrian ist vor 2 Jahren gestorben. Elena erzählt ihm an jedem Abend von ihrem Tag. 

 

Maria und Julia lieben sich – schon seit 3 Jahren. Julia konnte nun endlich ihrer Familie von Maria erzählen.  

 

Joachim und Franziska hatten eine sehr konflikthafte Ehe. Nach der Scheidung verliebte sich Joachim neu. Solveig und Joachim haben 3 Kinder. 

 

Sandra lebt in Tokio, Philipp in Linz. Über ihre Gedanken und über Zoom sind sie auch bei Alltäglichem miteinander verbunden.  

 

Erich und Antonio haben Michael adoptiert. Michael nennt seine Väter “Vati” und “Papa”.  

 

Miriam und Franz sind seit 25 Jahren verheiratet und entdecken ihre Verliebtheit zueinander immer wieder neu.  

 

Eva liebt Ferdinand. Sie möchte es ihm heute sagen. 

 

Liebe Liebende und Mitfeiernde!

 

Es gibt unendlich viele Liebesgeschichten, allesamt sind sie unendlich unterschiedlich. Was diese Geschichten zusammenhält ist die Triebfeder Liebe. Zwei Menschen fühlen sich zueinander hingezogen, sie nähern sich einander an – in welcher Form auch immer. Sie zeigen einander ihre Zuneigung, gehen eine Partnerschaft ein. Ab diesem Zeitpunkt schreiben sie nicht mehr nur ihre je individuelle Lebensgeschichte, sondern sie schreiben auch ihre gemeinsame Liebesgeschichte. Und wenn das stimmt, was da im ersten Johannesbrief steht,  

 

"Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." 1.Joh.4,6 

 

Wenn das stimmt, heißt das für uns Liebende: Wir sind in Gott und Gott ist in uns. 

Wenn wir Liebende sind, bestimmt nicht die Form der Partnerschaft über den Wert unserer Liebesgeschichte, sondern einzig unsere Liebe zueinander gibt unserer Liebesgeschichte ihren Wert. 

 

Geschichten stehen in unserem Kulturkreis häufig in Büchern. Die Geschichten in diesen Büchern sind selten geradlinig. Viel mehr sind sie gefüllt mit verschiedensten Charakteren, einer bunten Gefühlswelt, Spannungsbögen, sie erzählen von Veränderungen, Entwicklungen, auch von Krisen, Abbrüchen und Neuordnungen.  

Es wird gesagt, dass in der Bibel, unserem großen christlichen Buch, die Liebesgeschichte Gottes mit uns Menschen geschildert wird. Doch die Geschichten der Bibel sind zu einem großen Teil alles andere als romantisch. Selten läuft etwas in geordneten Bahnen, immer wieder gibt es Hass, Neid, Missgunst, Verbrechen. Der rote Faden in diesem verwirrenden Buch ist einzig die in unterschiedlichsten Formen ausgedrückte Zuwendung Gottes zu uns. Und seine darin enthaltene stete Aufforderung, in der Liebe zu bleiben.  

"Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!” Joh 15,9 

Bleiben wir in der Liebe, dann können wir diese göttliche Zuwendung auch wahrnehmen.  

 

Doch was bedeutet es, in der Liebe zu bleiben? Was bedeutet das in schwierigen, krisenhaften Zeiten? Jede Partnerschaft – das wage ich zu behaupten – erlebt solche Zeiten. Ob am Beginn, wo vielleicht gesellschaftliche oder andere Hürden zu überwinden oder auszuhalten sind. Ob Mittendrin, wo sich alte oder neue Konflikte miteinander auftun. Oder ob am Beziehungs- oder Lebensende, wo einer der Partner weggeht. Diese Seiten des Buches der gemeinsamen Liebesgeschichte sind da andersfarbig oder dunkel, Worte verlieren ihre Zeilen und kommen durcheinander, alles scheint mit den Tränen davon zu schwimmen. Kann es uns denn auch in solchen Zeiten gelingen, in der Liebe zu bleiben, wo sich doch Gefühle des Unverständnisses, der Verwirrung, der Trauer, der Eifersucht, der Wut, des Hasses, des Ekels (und so weiter) Raum in uns nehmen? 

Ich habe hier keine Antwort parat. Mir fällt nur ein Bild ein, von dem mein Mann und ich in einem Eheseminar gehört haben: 

In Konflikten neigen die zwei Konfliktpartner dazu, je eine der folgenden beiden Rollen zu übernehmen: 

Da gibt es auf der einen Seite die Schildkröte, also den Part, der sich in den eigenen Panzer zurückzieht, wenn es laut und gefährlich wird. 

Und auf der anderen Seite wirkt das Gewitter, womit der Part gemeint ist, der bei großer Spannung zwischen den Partnern mit Sturm, Donner und Blitzen Schrecken erzeugt.  

Mein Mann und ich fühlten uns umgehend ertappt, da wir uns sofort einzuordnen wussten. Doch das allein hätte uns noch nicht geholfen. Was uns dann geholfen hat, war: Es wurde uns gesagt, dass sowohl Schildkröte als auch Gewitter im Grunde das Gleiche erreichen wollten: Die De-Eskalation. Beiden Seiten gehe es darum, erst einmal den anderen Part wieder zu sich zu holen. Die Schildkröte versucht, das Gewitter vorübergehen zu lassen, um dann wieder in die Annäherung gehen zu können. Und das Gewitter versucht, die Schildkröte aus der Reserve zu locken, um wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Mit diesem Bild wurde uns beiden klar: Die Liebe zueinander ist auch in unseren Konflikten die eigentliche Triebfeder. Die Sehnsucht nach gegenseitigem Verständnis, nach Nähe, nach Geliebt-Werden und Lieben hört innerhalb des Konflikts nicht auf, sondern ist oft sogar der Grund des Konflikts. 

So möchte und kann ich hier keine Antwort liefern, wie schwierige Zeiten in Partnerschaften bewältigt werden können. 

Ich möchte lediglich Fragen stellen nach dem roten Faden der Liebe in euren Liebesgeschichten – mit kurzen Zeiten der Stille, um über die Fragen nachzudenken und in der Hoffnung, dass sich alle partnerschaftlich Liebenden zumindest in einer dieser Fragen wiederfinden: 

 

Worin liegt im (möglicherweise irritierenden) Verhalten des Anderen die Sehnsucht nach Liebe verborgen? 

 

Wo verläuft der rote Faden der Zuwendung auf den dunkleren Seiten der Lebens- und Liebesgeschichten? 

 

Gott schreibt seine Liebesgeschichte ebenso mit Paaren, die durch ihre sexuelle Orientierung gesellschaftlichen, politischen oder kirchlichen Widerstand erfahren. Was braucht es, damit deren Liebe die gleichen Rechte und das gleiche Zutrauen erfahren wie heterosexuelle Paare, sodass sie mit gleichen gesellschaftlichen Voraussetzungen ihre Liebesgeschichten schreiben können? 

 

Wie setzt sich die Liebesgeschichte über den Tod eines Partners/einer Partnerin hinaus fort? 

 

Wo verläuft der rote Faden der Liebe in Phasen der Trennung und des Neubeginns?  

 

An welchen Orten können wir vom roten Faden unserer Liebesgeschichte erzählen und andere Menschen an unseren wertvollen Erfahrungen teilhaben lassen? 

 

Gott schreibt seine Liebesgeschichte mit uns Menschen. Unsere Liebe lebt aus seiner Liebe und ist darin gehalten und getragen. In seiner Liebe ist unsere Liebe unsterblich und bleibt auch über den Tod hinaus bestehen.  

In seiner Liebe sind auch unsere einzelnen Beziehungen miteinander verbunden und aufeinander bezogen. Gott schreibt seine Liebes- und Beziehungsgeschichte mit uns in unseren Beziehungen – und an uns liegt es, dieses so entstandene Beziehungsnetz mitzutragen und den roten Faden der liebenden Zuwendung weiterzuspannen.   

 

Ich wünsche uns allen, dass wir den roten Faden in unseren Liebesgeschichten erkennen und ihm folgen. 

 

 

 

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