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Pfarre Wels-St. Josef
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Sun 29.01.23

Das Gefühl der Seligkeit

29.01.2023 Predigt von Margot Brucker
Margot Brucker

Mt 5, 1-12a

Liebe Gottesdienstgemeinde! Liebe Mitmenschen! 

 

Die Seligpreisungen stehen am Beginn der Bergpredigt. In ihnen kommen hohe Werte zur Sprache: Barmherzigkeit. Sanftmut. Gerechtigkeit. Friede.  

Die Art, wie sie Jesus zur Sprache bringt, ist eigenwillig. Er beginnt jeden Satz mit “Selig die...” Gerade die Leidenden sollen selig sein? Noch dazu durch den Verweis auf etwas Zukünftiges? Die Hungernden WERDEN gesättigt werden. Aber wann? Die Trauernden werden getröstet werden, aber wann? 

Wie und wann kann sich zum Beispiel für Menschen, die gerade in der Ukraine in einen schrecklichen Krieg verwickelt wurden, dieser Zustand der Seligkeit einstellen? Gibt es diese Seligkeit hier auf Erden überhaupt? Oder sind die Seligpreisungen alle Verweise auf die Zeit im Himmel? Wo ist dann der Trost hier auf der Welt? Oder einfach auf den Tod warten? 

Jesus sagt aber “SELIG SIND...”, nicht “SELIG WERDEN SEIN...”. Er spricht von der Seligkeit der Gegenwart, es geht hier nicht um etwas Zukünftiges. 

Was ist Seligkeit? Und inwiefern kann sie sich innerhalb des Leidens einstellen? 

Ich ringe mit dieser Bibelstelle, immer noch und immer wieder. Zugleich gibt es da eine Ahnung in mir, was Jesus meinen könnte, eine Ahnung, die aus meinen eigenen schwierigeren Lebensphasen stammt. In diesen schwierigen Zeiten hat es bei mir glücklicherweise auch immer etwas gegeben, was die Hoffnung am Brennen gehalten hat. Ein instinktives Wissen war da, dass es wieder besser werden würde. Und da war der innige Wunsch in mir, auch das Schwierige mit Leben zu füllen, sodass es schlussendlich nicht vertane, auszulöschende Zeit war, sondern eben auch ein Teil des Lebens – vielleicht sogar ein besonders wichtiger.  

 

Dazu möchte ich kurz auf meine letzten Wochen zu sprechen kommen. Wie Sie wahrscheinlich schon erfahren haben, werde ich nicht mehr weiter als Pastoralassistentin dieser Pfarre arbeiten. Es hat sich leider in den letzten Monaten herausgestellt, dass ich unter der Kollision der beiden Lebensgemeinschaften eigene Familie und Pfarre leide und auch unser Familienleben darunter leidet. Unsere 4 Kinder sind zwischen 4 und 10 Jahren alt und meinem Mann und mir ist ein bewusst und gemeinschaftlich verbrachtes Familienleben sehr wichtig. Zugleich fühle ich mich als Seelsorgerin, merkte aber immer mehr, dass ich diese Aufgabe nur dann gut erfüllen kann, wenn ich in der Pfarre zu den wichtigsten Zeiten (also an Sonntagen und Feiertagen, bei Festen und Aktionen) präsent bin. Dies sind aber ebenso sehr wichtige Familienzeiten.  
In den letzten Wochen habe ich sehr augenscheinlich erkannt, dass sich diese beiden verantwortungsvollen Rollen, die der Mutter und Familienfrau und die der seelsorgenden Pastoralassistentin, gegenseitig im Weg stehen, sowohl zeitlich als auch in Bezug auf meine Energieressourcen.  
Ich habe hier in der Pernau ein sehr buntes und schönes Pfarrleben kennen gelernt und bin voller Dank für all die Beziehungen, die entstanden sind. Ich empfinde also auch Trauer gegenüber der Pfarre, eine Trauer des Loslassens und Abschiednehmens. Somit habe ich ein lachendes und ein weinendes Auge. Und trotz dem ist da auch ein Gefühl der Seligkeit.  

Vielleicht meint Jesus das mit dieser Seligkeit? Er spricht von etwas, das uns glaubende Menschen verbindet. Es ist vielleicht nicht ganz so leicht zu erklären. Oder auch wieder schon. Nennen wir es einfach Hoffnung. Hoffnung, genährt von dem tiefen Vertrauen in die Präsenz Gottes, in die haltende Hand Gottes, die verhindert, dass wir fallen.   

 

Weg von mir. Zurück zu den Seligpreisungen. 

Von ihnen dürfen wir uns alle angesprochen fühlen.  

“Selig, die arm sind vor Gott. Selig die Trauernden. Selig die Sanftmütigen. Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit. Selig die Barmherzigen. Selig, die rein sind im Herzen. Selig, die Frieden stiften. Selig die Verfolgten und Verschmähten.” 

Jede*r von uns findet sich in einer dieser Zuschreibungen.  

Jesus möchte uns Mut machen. Er verspricht uns Seligkeit. Seligkeit ist eine Form des Glücks, das das Irdische und das Jenseitige in einem umfasst. Er macht uns Hoffnung auf eine Glückseligkeit, die nicht vergeht, sondern anhält, weil sie uns verbunden macht mit der Kraft Gottes, die in unserem guten Wirken aus uns heraus wirkt.  

Als Getaufte sind wir in Jesu Nachfolge Hineingetaufte. Wir sind die Angesprochenen der Seligpreisungen, so wie seine Gefolgschaft, mit der er damals konkret sprach, angesprochen waren. 

Und es gibt Vieles zu tun. Also fangen wir an (oder führen wir das fort, was wir schon Gutes begonnen haben).  

Es herrscht Krieg. Machen wir Frieden, wo immer wir können - und sei es auch nur im engsten Kreis. Das Fundament des Friedens liegt in den Familien! 

Es herrscht Brutalität. Bringen wir Sanftmut. Die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner sagte: “Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecke mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut, das soll mit Blut ausgewaschen werden.” 
Waschen wir das Blut lieber sanft mit Wasser weg. 

Es herrscht Kälte. Bringen wir Wärme und Barmherzigkeit in die Welt.  

Kennen Sie den Versuch, eine zur Faust geballten Hand eines anderen Menschen zu öffnen, wenn dieser die Faust nicht öffnen will? Wenn Sie es probieren, indem Sie die Finger aufbiegen, werden Sie scheitern oder die Finger brechen. Auch wenn Sie es mit Streicheln probieren, wird es wahrscheinlich nicht gelingen. Legen Sie aber Ihre Hand unter die geballte Faust und halten Sie sie, ohne irgendetwas Weiteres zu tun, ja dann wird sich die Faust nach ca. 20 Minuten öffnen. Die geballte Faust ist kein natürlicher Zustand. Die Faust kann hier auch als Sinnbild für einen in sich gekrümmten Menschen sein. Dieser Mensch wird sich irgendwann öffnen, wenn ihm wirklich und mit Ausdauer zugehört wird und er sich gehalten fühlen darf. Das ist es, was wir tagtäglich zu einer friedlicheren Welt beitragen können: Zuhören. Und Halt geben. Und Vertrauen nähren und leben. Das Gefühl der Seligkeit liegt darin verborgen und schenkt sich als leise Ahnung: Gott gibt es wirklich.  

Dieses Vertrauen wünsche ich uns allen. 

 

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Di 19:00 Feierabend mit IHM (außer in den Ferien)

Do 19:00 Abendmesse (außer in den Ferien)

Sa 19:00 Gottesdienst

So 08:00 und 09:30 Gottesdienst

Feiertage 09:00 (außer Sonntag)

 

 

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