Neujahr 2023
„Christen sind Menschen, die sich nicht von ihren schlechten Erfahrungen leiten lassen,
sondern von guten Erwartungen.“
Liebe Pfarrgemeinde!
Ein Wort, das mir gefällt. Gerade am Beginn eines neuen Jahres.
Die Gefahr, sich von schlechten Erfahrungen bestimmen zu lassen ist groß. Wer kennt nicht die Versuchung zu sagen: Es ist eh alles umsonst. Da kann man sowieso nichts ändern. Besser wird`s nicht mehr. Was willst du dir denn noch erwarten? So ist nun einmal das Leben.
Mit solchen oder ähnlichen Bemerkungen schaffen wir eine Stimmung, die uns niedermacht.
Uns selbst und andere auch.
Die Frage ist nicht: Wie vermeide ich schlechte Erfahrungen? Sie werden sich kaum vermeiden lassen.
Die Frage ist vielmehr:
Wie gehe ich mit meinen schlechten Erfahrungen um?
Welche Macht gebe ich ihnen über mein Leben? Bestimmen sie mich?
Wenn ich mich auf die schlechten Erfahrungen fixieren lasse, wird mein Ausblick in die Zukunft immer negativ gefärbt sein.
„Christen sind Menschen, die sich nicht von ihren schlechten Erfahrungen bestimmen lassen,
sondern von ihren guten Erwartungen“. – Diese Einstellung, und sie ist möglich - „färbt“ alles um.
Mit „guten Erwartungen“ wird die Zukunft positiv „gefärbt“ und „hoffnungsvoll“.
Es ist „not-wendig“ für das Gelingen meines Lebens, dass ich gute Erwartungen habe und sie auch pflege.
Anders gesagt: für das Gelingen meines Lebens ist es wichtig, dass ich ein Mensch der Hoffnung bin.
Die Hoffnung ist ins Gelingen verliebt, nicht ins Scheitern, habe ich wo gelesen.
Ein Mensch, der zuversichtlich und hoffnungsvoll in die Zukunft geht, weil er gute Erwartungen hat, dem gelingt vieles. Der gibt nicht so schnell auf.
Er weiß, wofür er lebt und kämpft.
Mit guten Erwartungen nach vorne schauen,
in die Zukunft gehen – es steht uns Christen gut an.
Warum gerade uns Christen? –
Weil wir guten Grund dafür haben.
Weil wir unsere Hoffnungen und Erwartungen an Jesus Christus festmachen dürfen. Weil er für uns der Garant für diese „guten Erwartungen“ ist.
Sein Weg endet scheinbar in der Katastrophe. Am Kreuz – Trotzdem: Sein Weg, seine Art zu leben, sein Umgang mit den Menschen, seine Wunder, seine Botschaft, seine Geschichten, seine Gleichnisse – fördern das „Leben“. Ein gültiges, sinnvolles Leben im Hier und Jetzt und einmal ins „ewige“ Leben.
Das sind doch „gute Erwartungen“.
Dass diese guten Erwartungen am Leben bleiben, in uns, in unserem Zusammenleben, dazu mögen uns, im neuen Jahr, wiederum die Feste des Kirchenjahres helfen, die Gottesdienste, die wir immer wieder gemeinsam feiern, helfen.
Wenn man für sich alleine steht, gehen einem die guten Erwartungen eher verloren, als wenn man sich in einer Gemeinschaft getragen weiß.
Liebe Schwestern und Brüder!
Ich wünsche uns allen für das neue Jahr viele Begegnungen, Worte, Erlebnisse, Einsichten, die uns „Gutes“ erwarten lassen, die uns
Mut machen und vor allem die Hoffnung stärken.
„Christen sind Menschen, die sich nicht von ihren schlechten Erfahrungen leiten lassen,
sondern von ihren guten Erwartungen.“
In diesem Sinn:
Alles Gute und Gottes Segen für 2023.