Niemand wird sie meiner Hand entreißen
Liebe Schwestern und Brüder!
„...Und niemand wird sie meiner Hand entreißen!“
Ich bin froh, dass ich ein „Schaf“ bin.
Dass ich zur Herde meines Herrn Jesus Christus gehöre.
Ja, ich höre gern auf seine Stimme.
Das tu ich leider nicht immer, das sollte ich öfter tun.
Aber ich bin froh, dass er mich kennt, zu tiefst kennt mit meiner Sehnsucht.
Ich will ihm auch in Zukunft folgen, weil ER mir etwas bedeutet.
Er gibt mir, was ich sonst nirgendwo bekommen kann:
Eine Lebensqualität wie einen Luxus, den sonst niemand bieten kann und sich auch nicht kaufen lässt.
Und ich weiß, dass mir niemand diesen „Luxus“ entreißen kann, auch wenn ich manchmal wie eine „Heidin“ oder Ungläubige denke, rede und handle.
„Mein Vater, der sie – die Schafe - mir gegeben hat, ist größer als alle und niemand kann sie meiner Hand entreißen“, hieß es soeben im Evangeliumsstück.
Jesus ergänzt: „Ich und der Vater sind eins.“
Diese seine Aussage war und ist natürlich eine enorme Provokation.
Die Menschen damals haben nicht verstanden, was er ihnen sagen wollte. Sie anerkannten Jesus nicht. Sie bewarfen ihn mit Steinen.
Er ist nicht bloß ein Guru oder Philosoph, dem wir da nachlaufen.
Er ist mit Gott Vater eins und daher verläßlich und unsere höchste Autorität. Wer zu ihm kommt und ihn in sein tägliches Leben mit einbezieht, hat wirklich DAS Leben gewonnen.
Er kann uns sogar heilen, wenn wir ihn als unseren Herrn zulassen.
Viele Menschen haben das erfahren. Vielleicht auch Ihr, liebe Mitchristen. Wir alle haben Erfahrungen gemacht mit diesem unseren Guten Hirten.
Aber warum wurde und wird er so stark abgelehnt und seine Anhänger so verfolgt und lächerlich gemacht? Schon damals war er den religiösen Autoritäten ein Dorn im Auge. Wenn man zum Volk der Juden gehörte, Opfer gebracht und gewisse Gebräuche und Gesetze eingehalten hatte, war man Gott wohlgefällig. Sonst nicht.
Wie viele waren dann ausgeschlossen und sündig!
ER aber mit seiner totalen Einheit mit dem Vater im Himmel und seiner daraus sich zeigenden Autorität genügt!!!
Seine Stimme zu hören, soll uns wieder stark machen.
Er läuft uns nach und läßt uns anders leben und reagieren …
Er ist das Urbild der Solidarität mit den Schwächeren.
Wir feiern heute Muttertag. Unser Dank gilt allen mütterlichen Menschen, die das Leben schützen und es in Liebe bewahren.
Die Hälfte der Menschen sind Frauen.
Sie tragen die Hauptlast und Hauptaufgabe für das Leben.
Oft haben sie eine doppelte und dreifache Belastung zu tragen.
Wir hören in diesen Tagen des Krieges in der Nachbarschaft von Frauenschicksalen, die uns bewegen.
Vergessen wir nicht die vielen Schicksale von jungen Frauen, die auf der Flucht Menschenhändlern zum Opfer gefallen sind.
Afrikanische Frauen und Mädchen, die unter Pandemie, AIDS und Arbeitslosigkeit zu leiden haben.
Eine Frau in Tansania berichtet im Journal von „Sei so frei“, sie sei vor ihrer Ehe von ihrem Partner mit einem gefälschten Attest betrogen worden. Sechs Jahre nach der Hochzeit erfuhr sie, dass sie und ihre Tochter von AIDS infiziert waren. „Sei so frei“ organisierte Flüge nach Österreich, wo sie hier im Klinikum Wels behandelt wurden.
Sie erzählte: „Die ersten Wochen nach der Diagnose waren die Hölle für mich – mein Glaube hat mich in dieser Zeit getragen.“
Inzwischen bildet sie Gesundheitsarbeiterinnen aus.
Heute denke ich auch an die mütterlichen Frauen, die sich im Projekt „Allalay“ das heißt: „Mich friert“ in Bolivien engagieren.
Wir haben übrigens ja für sie vergangenen Sonntag beim Josefilauf geschwitzt.
Ich denke aber heute auch an unsere Jugend hier vor Ort, die ihr Leben vor sich haben und auf Arbeitsplatz, Wohnung und harmonische Beziehung hoffen.
Mögen sie bewahrt bleiben von falschen Einflüsterungen und Versprechen.
Für sie alle bitte ich heute den GUTEN HIRTEN Jesus, den Auferstandenen, dass er ihre leisen oder lauten Stimmen höre.
In all den Turbulenzen, die wir jetzt erleben und die uns Sorgen bereiten, bleiben wir bei Ihm und vertrauen wir auf Jesus den guten Hirten, der uns ganz gewiss gut durch das dunkle Tal führt. Amen