Palmbuschen werden vorbereitet
Brauchtum
Der Palmbuschen, der in Größe und Zusammensetzung regional unterschiedlich ist, besteht in Oberösterreich traditionell aus sieben Pflanzen:
- Palmkätzchen (Weiden)
- Buchsbaum
- Wacholder (Kranewitt)
- Stechpalme (Schredler)
- Eibe
- Zeder
- Thuje (Segensbaum, Sadebaum)
Ein altes Bauernrezept verrät folgende Elemente des Palmbuschens: „Palmkätzchen, hasernle Schiss (Haselnusstriebe), Wintagrean (Efeu mit Früchten = schwarze Beeren), Eibischgrassert (Eibe), Segnbam (Zeder), Kranawetten (Wacholder), Schradler (Stechpalme), Hoadara (Erika) und Zwülindn (Seidelbast).“ Seidelbast ist heute allerdings eine geschützte Pflanze und darf daher nicht mehr verwendet werden. Diese sieben Pflanzen werden – so das alte Rezept – „um einen Haselnussstock gewickelt und mit Widl (Weide) zusammengebunden“. Verziert wird der Palmbuschen mancherorts außerdem mit Äpfeln, Eiern oder Bändern.
Der gebundene Palmbuschen, der vielerorts von Kindern getragen wird, wird am Palmsonntag gesegnet und nach der Palmprozession in den Häusern und Wohnungen aufgestellt, im ländlichen Bereich auch in die Felder gesteckt. Der Palmbuschen, der in der Kirche verbleibt, wird zur Asche für den Gottesdienst am Aschermittwoch im kommenden Jahr verbrannt. Aus ihm besteht die Asche, mit der das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet wird.