Ich will auf den Großglockner…
Aber am besten, wir fangen von vorne an: Im Frühjahr 2022 äußerte Konrad den Wunsch, den Großglockner zu besteigen. Und so vereinbarten Franz und er, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Als ich davon hörte, war mir klar: ich möchte mitgehen und die großartige Gelegenheit nützen, dem Großglocknergipfel so nahe wie möglich zu kommen. Also wurde ich auch gleich als „Sherpa“ engagiert.
Nach einem ersten Termin im Frühjahr, der daran gescheitert ist, dass die Schutzhütten noch in der Winterruhe waren, war es dann im September endlich so weit.

Der Weg startete in Kals in Osttirol beim Lucknerhaus und führte über einen Wanderweg vorbei an der Lucknerhütte hinauf zur Stüdlhütte auf 2800m gelegen. Der erste Tag war geprägt von Regen und leichtem Schneefall ab 2700 m. Der Regen wurde durch das eine oder andere Rosenkranzgebet und sehr kurze Sonnenminuten unterbrochen.
Der zweite Tag begann bei traumhaftem Wetter mit einem kräftigenden Frühstück. Danach starteten wir Richtung Erzherzog Johann Hütte auf 3454 m, die höchstgelegene Schutzhütte Österreichs. Nach einer kurzen Rast ging es weiter zum Gipfel. Auf 3500 m wurde die Luft für unser geistliches Oberhaupt zu dünn, näher würde er unserem Herrgott heute nicht mehr kommen. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, kehrte Konrad zur Hütte zurück. Mit 73 Jahren ist unser Herr Pfarrer in absolut großartiger Form und ich finde es beeidruckend, wie er mit Leichtigkeit über anspruchsvolle Passagen geklettert ist.
Nachdem wir zu zweit den Gipfel erklommen hatten, stiegen wir wieder ab zur Erzherzog Johann Hütte, wo Konrad gestärkt auf uns wartete, damit wir gemeinsam den Rückweg zur Stüdlhütte antreten konnten. Nach dem Überwinden der Felsen und des Gletschers war es wiedermal Zeit für einen Rosenkranz als kleines Dankeschön für die schönen Erlebnisse des Tages.
Tag Drei war nur mehr eine leichte Wanderung zum Parkplatz.
Alles im allem war es ein schöner Ausflug, der mit Dankbarkeit und Ehrfurcht bestritten wurde. Andere nehmen sich einen Bergführer mit, wir hatten einen geistlichen Beistand im Gepäck.

Text und Fotos: Christoph Hochrieser
