Herr Karl Raab
Am 31.12.2014 verfasste Herr Franz Hauer für seinen Musikkollegen nachstehende Worte:
Karl Raab – 57 Jahre Musiker
Das sowohl an Lebens- als auch an Musikerjahren älteste Mitglied der Musikkapelle Oberkappel, Karl Raab aus Pfarrkirchen, hat im heurigen Herbst seine Karriere beendet. Die folgenden Zeilen sollen beileibe kein Nachruf sein, sondern ein Dankeschön an einen großen Musiker.
Karl Raab begann im Jahr 1957 unter dem legendären Kapellmeister Karl Gabriel, die Baßtuba zu erlernen. Seither war er ununterbrochen treues und zuverlässiges Mitglied unserer Kapelle. Er hat insgesamt sieben Kapellmeister „überstanden“. Größter Dank gebührt Karl, dass er auch nach seiner Verehelichung und dem damit verbundenen Umzug nach Pfarrkirchen der Musikkapelle Oberkappel treu geblieben ist und fast zu jeder Probe und Ausrückung den vor allem im Winter oft beschwerlichen Weg nach Oberkappel auf sich genommen hat. Viele andere Musiker, die nicht so weit weg wohnen, könnten sich hier ein Beispiel nehmen!
Besondere Verdienste hat er sich auch beim Bau des Musik- und Feuerwehrhauses erworben. Sein spezielles Fachwissen im Bauwesen und sein handwerkliches Können war eine überaus wertvolle Hilfe.
Nun, nach 57 Jahren, glaubt er, der Sache genug gedient zu haben. Sein Instrument, die B-Tuba, gehört ja zu den Schwergewichtlern unter den Blasinstrumenten und so ist es ihm nicht zu verdenken, dass er sich die Schlepperei nicht mehr zumuten will. Wobei daran erinnert werden soll, dass Karl seinen Bass sogar ein- oder zweimal bei der jährlichen Büchlberg-Fußwallfahrt mitschleppte!
Karl Raab war im Kreise der Musiker sehr geschätzt wegen seines hintergründigen Humors und seiner treffsicheren, trockenen Kommentare. Keiner konnte sich sicher fühlen, von ihm nicht einmal kurz auf die Schaufel genommen zu werden. So manches geflügelte Wort aus der letzten Reihe ist uns Musikern noch immer im Gedächtnis und wird es auch bleiben.
Wir wünschen Karl noch viele Jahre bei bester Gesundheit. Er verfügt Gottseidank ja über eine robuste Konstitution und so kann er sich noch auf viele Jahre Beschäftigung in seinem geliebten Wald freuen. Und wir sind uns sicher, dass wir ihn noch öfters bei dem einen oder anderen Anlass und in kleinerem Kreis mit seinem „Kurzschnauzer“ sehen und hören werden.
Es soll aber auch nicht auf seine Ehefrau Maria vergessen werden. Musste sie doch ungezählte Tages- und auch Nachtstunden auf ihren Karl verzichten und so manche dringende Arbeit alleine verrichten. Das ist das Leid und Opfer der Musikerfrauen und für dieses Verständnis, liebe Maria, vielen, vielen Dank!
Karl, herzlichsten Dank!
31.12.2014