Kirche auf dem Weg
Schriftstellen:
Lesung aus der Apostelgeschichte.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 24,13-35.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Kirche auf dem Weg, Kirche auf dem Weg nach Emmaus ist die Überschrift über den Ostermontag. Doch mit welchen Menschen ist der Unbekannte, der sich beim Brechen des Brotes als Auferstandener offenbart, unterwegs? Die beiden Jünger, Kleopas und der andere, namenlose Jünger, vielleicht sollten wir in ihn unseren Namen einsetzen, wollen weg aus ihrem alten Leben. Ausgangspunkt ist, dass die beiden Jünger nicht mehr glauben. Man sieht das an ihren Füßen, die sich von Jerusalem wegbewegen. Sie bewegen sich weg von jenem Ort, wo Jesus sein Volk zur Entscheidung gerufen hat. Die beiden sind im Beschluss alles aufzugeben, was mit Jesus zu tun hatte. Burnout im Glauben? Trifft das nicht heute auch viele Menschen? Müssen wir nicht alle immer wieder unseren Glauben zurückfinden? Wie geht das?
Erstens: Im Gehen! Es geht um das Verständnis, dass Glaubensweg und Lebensweg immer identischer werden müssen. Lebensweg und Glaubensweg müssen zusammenkommen. Keinen Bereich, keinen Zentimeter meines Weges kann ich ihm vorenthalten. Und vor allem darf ich nicht stehenbleiben, sondern ich muss gehen und innerlich in Bewegung bleiben. Glaubensweg ist Weg nach innen, und das muss mein Lebensweg sein.
Zweitens: Im Miteinander sprechen! Die beiden Jünger sprechen über Jesus. Sie reden über ihre Enttäuschung, die der Gekreuzigte hinterlassen hat, aber sie reden miteinander. Ist es nicht so, dass wir uns sehr schwer tun über den Glauben zu reden, dass wir gern mit unserem Glauben alleine bleiben. Wir müssen stets neu von Jesus, dem Gekreuzigten, Auferstandenen reden und wir müssen wirklich von ihm reden, sodass wirklich unsere tiefste Überzeugung dabei ist.
Drittens: Im brennenden Herzen! „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss.“ Brennt dieses Feuer in uns? Oder ist es erloschen? Oder brenn vielleicht noch ein kleiner Funke in uns? Es braucht ein brennendes Herz. Es braucht das Feuer des Heiligen Geistes. Ich muss mein Herz so bereiten, dass ich Feuer fangen kann. Ich muss den Funken überspringen lassen. So lädt uns der Ostermontag ein, dass wir nicht davonlaufen von Jesus. Der Glaube erschließt sich im Gehen, im Miteinander Sprechen und in einem Herzen, das brennt.