Noch bevor die Sonne am Himmel stand, brachen wir am Samstagmorgen um 6:30 Uhr mit zwei Bussen und insgesamt 82 Teilnehmern von Esternberg auf. Unser Ziel: die beeindruckende Wallfahrtskirche Maria Kirchental in Sankt Martin bei Lofer, auch bekannt als der „Pinzgauer Dom“.
Schon die Anfahrt ließ erahnen, was uns erwartete: tiefgrüne Wälder, imposante Felsen und schließlich die Kirche, eingebettet in ein Hochtal, das wie ein kleines Paradies wirkte. Maria Kirchental ist nicht nur architektonisch ein Juwel – im Inneren befinden sich über 1.200 Votivtafeln aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die von Gebetserhörungen und bewegenden Schicksalen erzählen.
Nach der Ankunft feierten wir gemeinsam einen festlichen Gottesdienst. Pfarrer Alex, Pfarrer Rudolf Weberndorfer aus Maishofen, sowie Bruder Michael gestalteten die Messe gemeinsam, während zwei unserer Ministranten aktiv mithalfen. Für eine besonders feierliche Atmosphäre sorgte die Trachtenmusikkapelle Vichtenstein, die den Gottesdienst musikalisch umrahmte.
Ein Höhepunkt des Tages war der anschließende Vortrag von Schwester Maria, die aus dem Wallfahrtsort Medjugorje stammt. Offen und ergreifend sprach sie über ihr Leben: Aufgewachsen auf einem großen Bauernhof mit Schweinen und in einer Familie, die eine Bäckerei betrieb, wusste sie schon früh, was harte Arbeit bedeutet. Mit 23 Jahren entschied sie sich für ein Leben im Kloster – und fand dort nicht nur Glauben, sondern auch Wärme, Geborgenheit und ein wirkliches Zuhause. Ihre Worte berührten viele tief und regten zum Nachdenken an.
Beim gemeinsamen Mittagessen war Zeit für Austausch und Gemeinschaft. Danach nutzten einige die Gelegenheit zu einer kleinen Wanderung durch die traumhafte Berglandschaft. Bei strahlendem Sonnenschein begegnete man Kühen und einer Ziege, hörte den Gesang eines Männerchores und die Klänge unserer Musikkapelle, die auch im Gasthaus noch einmal aufspielte.
Unterwegs und am Heimweg stärkte uns eine köstliche Jause, liebevoll vorbereitet vom Pfarrgemeinderat. Gegen 19:30 Uhr kehrten wir erfüllt, dankbar und mit vielen schönen Eindrücken wieder nach Esternberg zurück.
Ein besonderer Dank gilt der Trachtenmusikkapelle Vichtenstein, die diesen Tag musikalisch zu etwas ganz Besonderem machte, sowie Alois Jungbauer, der die Wallfahrt mit viel Einsatz perfekt organisiert hat.
Doris Steininger