Thursday 7. November 2024

Bundesjugendvertretung: Nächste Regierung muss Kinderarmut nachhaltig bekämpfen

Die BJV appelliert zum Tag gegen Armut an die nächste Regierung, Maßnahmen gegen Kinderarmut zu setzen und an einer Kindergrundsicherung weiterzuarbeiten.

Zum Tag gegen Armut am 17. Oktober macht die Bundesjugendvertretung (BJV) darauf aufmerksam, dass Armut junge Menschen wie keine andere Bevölkerungsgruppe betrifft. „Kinder und Jugendliche sind überdurchschnittlich von Armut betroffen und die Zahlen steigen leider weiter an. Mittlerweile ist in Österreich fast jedes vierte Kind von Armut betroffen oder bedroht. Das können wir als eines der reichsten Länder der Welt nicht hinnehmen“, betont BJV-Vorsitzende Rihab Toumi.

 

Vielfältige Folgen von Armut


Armut im Kindesalter bedeute nicht nur eine kurzfristige Einschränkung, sondern habe meist lebenslange Auswirkungen. Gleichzeitig haben Kinder und Jugendliche keine Einflussmöglichkeiten auf ihre sozioökonomische Situation.

„Kinderarmut ist oft versteckt und belastet Kinder in ihrem Aufwachsen enorm. Sie haben nicht nur mit materiellen Einschränkungen bei Kleidung oder Schulmaterialien zu kämpfen, sondern auch mit sozialer Exklusion, was Freizeitmöglichkeiten, Sport oder Geburtstagsfeiern betrifft. Auch die Wohnsituation und die Gesundheitschancen sind massiv eingeschränkt“, erklärt BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska.

 

Recht auf gutes Aufwachsen

 

Die BJV zeigt in ihrer aktuellen Kinderrechte-Kampagne „Unsere Rechte - eure Spielregeln“ auf, dass Kinder und Jugendliche laut UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf angemessene Lebensbedingungen und ein gesundes Aufwachsen haben. Die Politik müsse sich dieser Verantwortung annehmen: „Wir fordern die nächste Regierung dringend auf, Schritte zur nachhaltigen Bekämpfung von Kinderarmut zu setzen. Das muss sich unbedingt im Regierungsprogramm zeigen. Denn Kinderarmut ist kein Einzelschicksal, sondern eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und ein klarer politischer Auftrag“, so Toumi.

 

Appell an Regierung

 

Wichtige Schritte seien jetzt die Weiterarbeit an einer österreichweiten Kindergrundsicherung, die in Form eines finanziellen Betrags und einem Ausbau von sozialer Infrastruktur Kinderarmut effektiv bekämpft. Außerdem müssen die konsequente Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Kindergarantie und der Ausbau von ganztägig verfügbaren Kinderbetreuungsplätzen auf der Agenda stehen. Die detaillierten Forderungen finden sich im Kinder- und Jugendprogramm, das die BJV rund um die Nationalratswahl erstellt hat.

„Die Regierung muss alles daran setzen, Kinderarmut in Österreich zu bekämpfen und allen Kindern ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen“, sagt Prochaska abschließend.

 

Quelle: Bundesjugendvertretung: Nächste Regierung muss Kinderarmut nachhaltig bekämpfen | Bundesjugendvertretung, 17.10.2024 (ots.at)

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