Donnerstag 2. Mai 2024

Kindersegnung - In den Spuren Jesu gehen

Sozialpredigt

zum 5. Sonntag (04.02.2024) im Jahreskreis, Lesejahr B
Autorin: Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer, Seelsorgerin in Wels –

St. Franziskus

Evangelium: Mk 1,29-39
 

Vergebungsbitte

Gott, du begleitest uns im Leben, so wie es grad ist.

Wir dürfen uns dir anvertrauen mit allem, was uns belastet.

Bleib du uns zugeneigt und vergib uns, wenn wir aneinander schuldig werden, wenn wir hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben.

Wir danken dir für dein Erbarmen und dein Mitgehen!

Es ist gut zu wissen, dass du bei uns bist, jeden Tag und jede Nacht.

Wir danken dir dafür und loben dich!

Ehre sei Gott, im Himmel und hier auf Erden!

 

Gebet:

Jesus,

die Menschen haben dich gesucht…

denn bei dir haben sie gefunden,

was ihnen oft fehlte:

gute Worte,

ein liebender Blick,

eine Geste, die Nähe zeigt,

heilende Zuwendung.

Auch wir brauchen deine Liebe,

deine Achtsamkeit.

Deine Worte richten auf.

Deine Liebe gibt uns Kraft –

Jetzt in unserer Feier und in der Begegnung mit den Menschen um uns. - Amen.

 

Predigt

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Manchmal gibt es sogar Schnee in unserer Gegend, so wie Anfang Dezember (………………………..), das ist selten in unserer Höhenlage. Vielleicht seid ihr Kinder und Eltern durch den Schnee gegangen, einer Spur nach, im Gänsemarsch? Mir gefällt das, Tierspuren zu bestimmen oder Schuhabdrücke zu entdecken. Und es lässt mich an einen Lieblingsausdruck von mir denken (den hab ich aber nicht selber erfunden): „in der Spur Jesu gehen“

Wie diese Spuren Jesu aussehen, haben wir gerade im Matthäus-Evangelium gehört: Heilen – anfassen – aufrichten – Dämonen austreiben - beten/ Kraft tanken – verkünden

Das passt heute sehr gut zu diesem Gottesdienst, zu dem Sie als Eltern und Kinder ja besonders eingeladen sind – weil Sie einiges von dem, was da genannt wird, in Ihrem Alltag als Familie immer wieder tun.

Heilen – dazu tragen wir bei, wenn wir trösten, Wunden blasen und mit einem Pflaster zudecken, Tee bereiten, Salben auftragen, zum Arzt gehen, für Ruhe sorgen, Mut zusprechen, dass es wieder gut werden wird. Das alles hat einen großen Anteil am Heil-werden-können, wenn Kinder, wenn Menschen krank sind. Für einen einsamen Menschen ohne Zuwendung und Erfahrung von „Care“, Sorge, ist es sehr mühsam, gesund zu werden.

Anfassen – diese Form der menschlichen Zuwendung war in der Pandemie in Verruf – oder eben nur im Familienkreis gut angesehen. Aber Berührungen sind lebensnotwendig, für alle Menschen, insbesondere für Kinder im Aufwachsen. Sie stellen Nähe und Verbindung her, nehmen uns in unserer Körperlichkeit wahr. Berühren Sie einander, soweit es der/die andere will, bitte! (Zumindest mit einem netten Wort oder Anruf)

Aufrichten – nach dem Hinfallen oder Krank-sein, in Mutlosigkeit und Ausweglosigkeit. Körperlich – wie man Kindern die Hand reicht, oder mit dem Hinweis darauf, was dein Vermögen, dein Potential, dein Talent und deine Kraft ist. Wir brauchen Menschen, die uns was zutrauen, die sagen „du schaffst das schon!“, besonders in Momenten, wo wir selber nicht an unsere eigene Power glauben können.

Dämonen austreiben – Geister, die unserem Leben schaden. Momentan sehe ich da die Dämonen der Schwermut, Antriebslosigkeit, Feindschaft, Angst, auch den Zerfall von Solidarität und Zusammenhalt. Jede und jeder von uns hat da eigene „Dämonen“, die einem Lebenskraft und –mut rauben, die das Zusammenleben stören und einen hinunterziehen. Diese (meine) Dämonen zu identifizieren, anzusprechen und damit in Zaum zu halten, dient dem Leben. Wenn ich weiß, was mich und dich immer wieder einmal bremst und stört im Lebensfluss, kann ich leichter damit umgehen, kann ich dir helfen.

Beten/Kraft tanken/in die Stille gehen – gerade auch in belasteten Zeiten ist es gut, die eigenen Kraft-Tankstellen zu kennen und regelmäßig aufzusuchen, bevor der Saft draußen ist. Das ist zu jeder Zeit eine besondere Herausforderung. Wie Jesus (von dem so viel verlangt wird, und der so viel gibt) kann ich ins Gebet gehen – eine bestimmte Zeit lang, mit bestimmten Worten oder auch ohne, in Ruhe oder in einer bewussten Tätigkeit. Ein Spaziergang mit offenen, dankbaren Augen, ein Dank am Abend, eine genussvolle Dusche, ein ruhiges Frühstück, ein Lied. Sie wissen selber, wo Ihre Oasen und Tankstellen sind, wo sie sich mit Gott und mit der Welt verbinden, sodass Sie im Alltag einen festen Grund haben.

Und noch Verkünden: davon reden, was gut ist, was Hoffnung gibt, woran ich glaube, dass ich nicht selber der Superhero sein muss (weil ich zum Glück nicht Gott bin). Dass es jemanden gibt, an den ich mich wenden kann (wie an einen guten Vater, wie an eine gute Mutter) – im Glück wie auch im Unglück. Dass es Menschen gibt, die schon vor mir im Vertrauen auf Gott gelebt haben, und ich mich in diesen Strom der Menschen hineinbegeben kann. Dass ich getragen bin von Gott auf meinem Weg – im Gebet, in der Stille, von den Menschen meines Umfelds. Verkünden dadurch, dass ich Auskunft geben kann über meine Quellen und mein Ziel, verkünden dadurch, dass ich hoffnungsvoll lebe und da bin für die Menschen, die mir anvertraut sind. Amen.

 

Fürbitten:

Gott in deinen Händen liegt das Wohl der Generationen,

wir bitten dich:

Für die Kinder und Jugendlichen,

dass sie mit guten Freunden, Freundinnen und Vorbildern heranwachsen können.

Für alle, die in der Erziehung tätig sind:

um Geduld, Kreativität und langen Atem.

Für die Elterngeneration um die Kraft zu unterscheiden,

was wichtig und notwendig ist,

damit sie sich nicht bis zur Erschöpfung verausgaben.

Für die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik,

dass sie familienfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen.

Für alle Generationen,

dass sie wertschätzend und verantwortungsbewusst miteinander umgehen,

damit dein Segen in dieser Welt erfahrbar wird.

Für uns alle,

dass wir den Menschen nach uns die Erde als intakten Lebensraum hinterlassen.

Für unsere Toten,

lasse sie die Erfüllung ihres Lebens und Frieden finden im Himmel.

Gott wir trauen und vertrauen dir.

Erhöre unsere Bitten, nach deinem Willen. Amen.

Hochgebet - „Erstes Hochgebet für Messfeiern mit Kindern“

 

Spruch zur Kommunion:

Jesus, du bist Heil und Segen für uns

 

Text am Ende auf Anfrage

 

Einladung, zum „Segen mit dem Schirm“ herauszukommen und mit dem Psalm 91 um Segen zu bitten

Wer unter dem Schirm Gottes sitzt,

der kann sich in seinem Schatten ausrasten.

Ich sage zu Gott:

Du bist meine Zuflucht, meine Burg,

dir vertraue ich.

Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet,

so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein.

 

Oder Segen mit Handauflegung

Segen bei den Familien:

Möge Gott dich immer und überall beschützen.

Möge Gott dich begleiten, wo immer du hingehst.

Möge Gott mit dir sein und dich segnen.

So segne und behüte uns und alle Menschen dieser Welt

der gute Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

 

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