Zwischenergebnis PGR-Wahl 2022
...und es war auch für die Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualiät ein spannender Tag! Unter anderem gab es Besuch von der Direktorin des Pastoralamts, Gabriele Eder-Cakl!
Eine Bestätigung dafür, dass die Wahl in den meisten Pfarrgemeinden erfolgreich abgeschlossen wurde, zeigt das Zwischenergebnis der Wahl:
In den meisten oö. Pfarren ist die Wahl des Pfarrgemeinderats bereits gut über die Bühne gegangen. Erste Zwischenergebnisse am Wahltag (20. März 2022) zeigen, dass vielen KatholikInnen das Engagement für eine lebendige Kirche am Ort ein Anliegen ist.
Am Sonntag, 20. März 2022 haben Oberösterreichs KatholikInnen ihre VertreterInnen in die Pfarrgemeinderäte (PGR) gewählt. Die PfarrgemeinderätInnen werden in den kommenden fünf Jahren mit ihrem ehrenamtlichen Engagement Vielfalt und Lebendigkeit in den oberösterreichischen Pfarren gewährleisten. Die gewählten Frauen und Männer aller Altersgruppen gestalten das Leben und die Entwicklung ihrer Pfarrgemeinde wesentlich mit.
Auch wenn bei einem Auszählungsgrad von 68 Prozent noch nicht alle Stimmen gezählt bzw. gemeldet wurden, zeichnet sich ein erstes Ergebnis ab. Rund 7.000 Menschen stellten sich am Sonntag, 20. März 2022 der Wahl zum Pfarrgemeinderat. 80.000 Wahlberechtigte haben laut Zwischenergebnis (Sonntag, 17.00 Uhr) ihre Stimme bei der Pfarrgemeinderatswahl in Oberösterreich abgegeben und bis zu diesem Zeitpunkt knapp 4.000 PfarrgemeinderätInnen gewählt. Die prozentuelle Wahlbeteiligung steht morgen Montag fest.
Pfarrgemeinderäte erhöhen die Mitgliederzahl
Bemerkenswert ist, dass die Pfarrgemeinderäte ihre Größe auch nach zwei Corona-Jahren und einer von der Pandemie geprägten Wahlvorbereitung leicht erhöhen können. „Es wurde gerechnet, dass wir 2022-27 kleinere Pfarrgemeinderäte in Oberösterreich haben werden. Dem ist nicht so, im Gegenteil“, freut sich Beate Schlager-Stemmer, Referentin für Pfarrgemeinderäte in der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität.
Höherer Frauenanteil und mehr Neugewählte
Bei einem Auszählungsgrad von 68 Prozent der oö. Pfarren zeigt sich, dass die Frauen in den Pfarrgemeinderäten weiter auf dem Vormarsch sind. Lag der Frauenanteil bei den gewählten PfarrgemeinderätInnen im Jahr 2017 bei 57 Prozent, so sind es 2022 64 Prozent.
Auch der Erneuerungsgrad ist 2022 höher als 2017: Waren vor fünf Jahren knapp 45 Prozent der Gewählten zum ersten Mal im Pfarrgemeinderat, so sind es 2022 über 47 Prozent.
Beate Schlager-Stemmer, Referentin für Pfarrgemeinderäte in der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität: „Die vergangenen zwei Jahre im Zeichen von Corona haben die Wahl und vor allem die KandidatInnenfindung, die in die Zeit des Lockdowns fiel, stark beeinflusst. Es war nicht immer möglich, mit Menschen in herkömmlicher Form in Kontakt zu kommen. Gleichzeitig entstanden während der Corona-Pandemie neue Formen kirchlichen Lebens und gemeinschaftlicher Kommunikation am Ort. Es ist dem großen Engagement der 3.000 Frauen und Männer in den PGR-Wahlvorbereitungsgremien zu verdanken, dass die Wahlbeteiligung zufriedenstellend ist.“ Gewählt zur werden bedeute für die PGR-Kandidatinnen und -Kandidaten Wertschätzung und Unterstützung. Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte am Ort hätten ein gutes Image, so Schlager-Stemmer. Sie stünden dafür, dass die Grundaufträge der Kirche – stärkender Gottesdienst, gastfreundliche Gemeinschaft, christliche Hoffnung erzählen, Not sehen und helfen – gelebt würden, so die Referentin.
Aktualisierte Wahlstatistik morgen
Die letzten Wahllokale schließen am Sonntag nach den Abendgottesdiensten um etwa 20.00 Uhr. MitarbeiterInnen der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität sind am Wahlsonntag bis 21.00 Uhr für die Pfarren erreichbar und nehmen bis dahin laufend die Wahlstatistik entgegen. Die Wahlergebnisse werden in den einzelnen Pfarren meist schon am Wahlsonntag ausgehängt bzw. auf der Website präsentiert. Nach der Wahl finden bis 1. Mai die konstituierenden Sitzungen statt, bei denen die Pfarrgemeinderatsobleute, deren StellvertreterInnen und SchriftführerInnen gewählt werden.
PfarrgemeinderätInnen gestalten Veränderungen aktiv mit
Bischof Dr. Manfred Scheuer bedankte sich bei all jenen, die sich mit ihrer Stimme bei der Pfarrgemeinderatswahl für eine lebendige Kirche am Ort eingesetzt haben sowie jenen, die die Wahl vorbereitet und durchgeführt haben. Weiter sagte er: „Mein besonderer Dank gilt jenen Engagierten, die bei der Pfarrgemeinderatswahl kandidiert haben. Pfarrgemeinderatsmitglieder geben der Kirche am Ort ein konkretes Gesicht und verleihen dem Evangelium Mund, Hand und Herz. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass die Kirche am Ort nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft ist. Auch in den neuen Pfarrstrukturen bleiben sie von großer Bedeutung – sie treffen Richtungsentscheidungen und gestalten Veränderungen aktiv mit. Für die nächsten fünf Jahre und die anstehenden Aufgaben wünsche ich viel Freude, Zuversicht und Gottes Segen.“
Auch Mag.a Monika Heilmann, Leiterin der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Das monatelange Engagement der Wahlvorstände in den Pfarrgemeinden hat Früchte getragen. In fast allen oberösterreichischen Pfarren stehen mit dem heutigen Wahlsonntag die Pfarrgemeinderäte für die Funktionsperiode 2022 bis 2027 fest. Sie werden das pfarrliche Leben gestalten und prägen. Sie übernehmen für fünf Jahre Aufgaben in der Koordination der verschiedenen gemeinschaftsstiftenden Aktivitäten, treffen notwendige Entscheidungen im Bereich der Seelsorge, der Verwaltung und bezüglich pfarrlicher Bauprojekte. Im Pfarrgemeinderat wirken die gewählten, ehrenamtlichen Frauen und Männer gemeinsam mit den hauptamtlichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen und Priestern für eine lebendige Kirche am Ort.“ Die Umsetzung der Pfarrstrukturreform, die bereits in vollem Gang sei, erfordere die aktive Beteiligung der PfarrgemeinderätInnen, so Heilmann: „Konkret bedeutet das, dass Seelsorgeteams aufgebaut werden und in der neuen, größeren Pfarre ein gutes Zusammenspiel aller pastoralen Orte entwickelt wird.“
„Die Pfarrgemeinderatswahl ist ein starkes Zeichen, dass Menschen die Kirche am Ort mittragen“, betont Dr. Slawomir Dadas, Generaldechant, Pfarrer in Wels-Hl. Familie und Pfarrprovisor in Gunskirchen. Er sei stolz auf jene Frauen und Männer, die in gesellschaftlich und kirchlich bewegten Zeiten bereit seien, „als Zeuginnen und Zeugen der Botschaft vom liebenden, barmherzigen Gott aufzutreten und gemeinschaftsstiftend zu arbeiten“. Durch die Corona-Pandemie seien Menschen aus ihrer bisherigen Verankerung in den Gemeinschaften herausgefallen, die Kluft zwischen gesellschaftlichen Gruppen habe sich verstärkt. Innerkirchliche Krisen und Missstände hätten vielfach das Vertrauen in die Institution Kirche beschädigt. Umso erfreulicher sei, dass Frauen und Männer aller Altersgruppen dennoch bereit seien, sich ehrenamtlich in den Pfarren zu engagieren. Dadas wörtlich: „Es gibt genug Menschen, die sagen: ‚Weil die Zeit so herausfordernd ist, möchte ich dabei sein, um beim Aufbau der Gemeinschaft mitzuhelfen‘. ‚Weil die Gemeinschaften bedroht sind, möchte ich dabei sein, um zu zeigen, dass wir als Kirche am Ort darum bemüht sind, die Botschaft Jesu zu leben und nicht zu verdunkeln.‘ ‚Weil die Menschen gegeneinander aufgehetzt wurden, möchte ich dabei sein, um an einem neuen Stil des gemeinsamen Lebens zu arbeiten, um zum Frieden, zu mehr Verantwortung füreinander beizutragen.‘“ Dadas dankte allen KandidatInnen, WählerInnen und WahlorganisatorInnen und wünschte den künftigen PfarrgemeinderätInnen alles Gute.
Berührende Vorstellungsgottesdienste
In den 180 Pfarren, die ihre Pfarrgemeinderäte nach dem Urwahlmodell wählten, wurden die Pfarrgemeinderäte am 20. März 2022 im Gottesdienst vorgestellt und mit Applaus begrüßt. Die einzelnen Mitglieder, die bis dorthin noch nicht bekanntgegeben worden waren, standen aus der Feiergemeinde auf, wurden beklatscht und traten am Ende des Gottesdienstes für ein Foto zusammen heraus.