"Die Welt ist Gottes so voll"
Vom 19.-21. November 2013 fand eine Einführung in die Spiritualität des Jesuitenordens statt. Vorgetragen wurde dies von einem Jesuiten aus Wien, Pater Johannes Herz SJ. Am Beginn legte er uns seine Lebensgeschichte näher dar und wie er diese im Geist der ignatianischen Spiritualität lebt. Seine Vision besteht darin, den Menschen zu helfen und ihrer persönlichen Berufung Klarheit zu verschaffen.
Die Spiritualität dieses Ordens befasst sich zum Großteil mit den Gedanken und Empfindungen der Menschen um Klarheit in der Berufung (Berufungspastoral) sowie um die innige Suche und Begegnung mit Gott in allen Dingen, zum Beispiel durch Exerzitien. Weiters ist die ignatianische Meditation besonders in heutiger Zeit sehr beliebt geworden. Dazu gehört im Stillen schweigen, das Betrachten sowie Reflektieren einer Bibelstelle, indem ich überlege, wie dieses Wort des Herrn in meinem Leben Platz finden kann und wie ich meinen Alltag damit in Verbindung bringe. Auch ist eine tägliche Gewissenserforschung für Jesuiten eine unumgängliche Verpflichtung, um stets in der Gegenwart Gottes zu sein.
Zum Schluss noch ein kleiner Einblick, welch eine Gewichtung das Gebet für den hl. Ignatius stellte: Ein Arzt sagte zu ihm, er dürfe, um folgende Schäden zu vermeiden, nicht in Melancholie verfallen. Ignatius dachte nach und kam zu dem Entschluss, dass einzig und allein die Auflösung seines Ordens durch den Papst ihn in diese Depression stürzen könne. Doch würde ich mich anschließend für eine Viertelstunde zum Gebet zurückziehen, so würde ich so fröhlich wie zuvor oder noch fröhlicher sein.
Patrick Holzinger
Erzdiözese Wien