Herzenswünsche – Ein Wald der Hoffnung mitten in der Stadt
„Wir wollen in dieser Zeit einen Ort und eine Form des Ausdrucks für die Hoffnungen der Menschen schaffen, bzw. auch etwas Hoffnungsspendendes anbieten.“ So beschreibt Mag.a Stefanie Hinterleitner (Seelsorgerin in der Dompfarre Linz und Abteilungsleiterin KJ Begegnungszentrum Leisenhof) das Anliegen hinter dem Projekt Herzenswünsche. Hinterleitner dazu weiter: „Gerade im Advent und in der Weihnachtszeit steht ja das Wünschen groß im Fokus, aber auch das Schreiben von Weihnachtspost. Das haben wir verbunden: Man kann sich für sich etwas wünschen, aber auch für andere einen tiefen Herzenswunsch formulieren. Die Wünsche finden dann auf den Bäumen in bzw. vor Kirchen einen besonderen Ort.“
Die Idee, die von Mag.a Angelika Stummer schon im Vorjahr geplant und im Rahmen der Citypastoral umgesetzt wurde, wurde heuer bei den Planungen zu Advent im Dom wieder aufgegriffen. Nur musste dieser Adventmarkt am Domplatz corona-bedingt auf ein Online-Angebot ausweichen. Das Projektteam war Meinung, dass die Herzenswünsche trotzdem auch einen realen Ort haben sollten. So kann man sich die Herzenswunschkarten im Dom nehmen, den Wunsch darauf handschriftlich festhalten und ihn auf einen der aufgestellten Bäume hängen. Ergänzt wird das durch ein Online-Angebot, bei dem man die Herzenswunschkarten online ausfüllen kann, diese werden dann ausgedruckt und aufgehängt.
Die Idee wurde im Dekanat Linz-Mitte von einigen Pfarren aufgegriffen. So beteiligen sich neben der Dompfarre die Ursulinenkirche, die Pfarren Linz St. Konrad, Linz St. Martin am Römerberg, Linz St. Severin, auch die Ordenskliniken der Barmherzigen Schwestern und der Elisabethinen, sowie das Seniorenzentrum Franckviertel. Überall dort kann man adventliche Wünsche und Gedanken auf eine Karte schreiben und auf einen Christbaum hängen. „So entsteht ein Wald der Hoffnung, ein Wald der Herzenswünsche mitten im Herzen der Stadt,“ sagt Stefanie Hinterleitner. Dabei wird bei jedem Ort auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen dort eingegangen. Im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern stehen insgesamt fünf Bäume der Hoffnung, im Ordensklinikum der Elisabethinen werden Mandala-Sterne auf mehrere Bäume gehängt. Die Pfarre Linz St. Konrad nimmt jeden Adventsonntag ein anderes Motto in den Blick: Verbundenheit, Liebe, Hoffnung, Menschwerdung. Dort steht zusätzlich auch vor der Kirche ein Herzenswunsch-Baum.
Die Beteiligung am Projekt ist sehr groß, so mussten im Dom bereits zusätzliche Bäume aufgestellt werden. „Das Schöne ist, dass so viele verschiedene Menschen – von kleinen Kindern bis zu älteren Menschen – ihre Herzenswünsche schreiben,“ erzählt Stefanie Hinterleitner und teilt ihre Freude über das Projekt: „Liest man ein wenig auf den Karten, dann findet man die Herzenswünsche in vielen verschiedenen Sprachen formuliert. Das ist wunderschön und zeigt die vielfältigen Besucher*innen des Domes, aber auch ein verbindendes Element, nämlich das Tragen von Herzenswünschen in sich.“ Besonders berührend findet Stefanie Hinterleitner die Herzenswünsche, nach Versöhnung mit nahestehenden Menschen, zwischen denen es anscheinend einen Bruch gab. Eine Hoffnung formuliert die Seelsorgerin selbst für die Wünsche: „Ich hoffe, dass die vielen Herzenswünsche bei Gott gut aufgehoben sind.“
Text: Mag.a Melanie Wurzer BA